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Geliebtes Monster

Geliebtes Monster

Titel: Geliebtes Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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leere Glas hin. »Wieso übertrieben?«
    Stacy kippte den Brandy in sich hinein. »Das kann ich dir sagen. Wer glaubt schon an ein Monster?«
    »Ich habe es gesehen.«
    »Und es sah so aus?«
    »Ja.«
    »Hat Cilly nicht geglaubt.«
    »Dann ist das ihr Problem, nicht meines.«
    »Mag sein, daß du recht hast.« Mehmet bekam den Brandy. »Aber wir leben eben in der normalen Welt.«
    Mehmet trank erst Bier. »Du wirst dich noch wundern, was auf uns zukommt.« Er vollführte eine weit ausholende Armbewegung. »Da kannst du die ganze Rezessionsscheiße hier vergessen und auch deine schon mal besser besuchte Kneipe.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Du weißt nichts, Stacy. Du hast sie nicht gesehen.« Er umfaßte das Glas mit beiden Händen. »Aber ich weiß es. Ich bin informiert. Ich habe sie gesehen.«
    »Das Monster.«
    »Ja, aber es gehört zu ihnen, zu den Aliens.«
    Stacy gab keine Antwort. Außerdem war er gerufen worden, weil die Gäste an der anderen Seite der Theke etwas bestellen wollten. Drei Männer standen dort zusammen. Ob sie den Gesprächen zugehört hatten, war nicht herauszufinden, jedenfalls taten sie desinteressiert.
    Mehmet trank einen großen Schluck. Er schickte die Kälte des Biers gegen das warme Gefühl in seinem Magen. Als er den Glaskrug beinahe zur Hälfte leer hatte, stellte er ihn zur Seite und dachte daran, daß er das Leben schon meistern würde. Der Auftritt war nicht schlecht gewesen.
    Andere würden auf ihn aufmerksam werden und ihn sicherlich interviewen wollen. Schon jetzt überlegte Mehmet, was er den Leuten sagen sollte. Er würde es spannend machen und auch weiter auf den Besuch der Aliens eingehen, von dem er überzeugt war.
    Vor ihm hüstelte jemand. Mehmet schaute auf.
    »Ha, der TV-Star.«
    Mehmet grinste schief. »Hi, Cilly. Du hast mich gesehen?«
    »Klar doch.« Cilly kam auf ihren Vater raus. Mit fünfundzwanzig Jahren sah sie bereits aus wie dreißig oder noch älter. Sie wirkte sehr massig mit ihren runden Schultern und der gewichtigen Figur. Aber sie hatte ein weiches, frauliches und hübsches Gesicht, mit einem kleinen Kußmund und blauen Augen. Die Haare trug sie als Bürste, hellgelb gefärbt und mit Gel stabilisiert.
    Cilly trug ein längeres Sweatshirt, das vor ihrem Busen wie ein Vorhang nach unten fiel. Die Hose saß eng und erinnerte an Leggings.
    »Du hast mich gesehen, sagte dein Vater.«
    »Klar.«
    »Was sagst du?«
    Cilly patschte ihre Hände auf die Theke. »Was willst du denn hören?«
    »Die Wahrheit!«
    »Ehrlich?« Ihre Stimme klang zweifelnd.
    »Ja, los raus damit!«
    »Ich glaube dir nicht. Das heißt, nicht dir persönlich«, korrigierte sie sich, als sie Mehmets enttäuschtes Gesicht sah. »Ich meine das mehr allgemein, wenn du verstehst.«
    »Wie denn?«
    »Mit den Aliens und so.« Sie schüttelte leicht ärgerlich den Kopf. »Du weißt doch selbst, was du gesagt hast.« Um Frieden zu halten, schenkte sie Mehmet einen Brandy ein und gönnte sich selbst auch einen Schluck.
    Mehmet leerte das Glas und schüttelte den Kopf. »Irgendwann«, sagte er, »wirst du anders darüber denken. Ich weiß, daß sie da sind, aber sie haben sich zurückgehalten. Sie werden und wollen sich nicht so leicht zeigen. Sie bleiben im Hintergrund, was sich bald ändert. Dann kommen sie nämlich aus ihren Höhlen hervor.« Er hob den Finger. »Wer dann nicht vorbereitet ist, dem geht es schlecht.«
    Cilly hatte noch immer ihre Zweifel, als sie fragte: »Bist du denn vorbereitet, Mehmet?«
    »Und wie!« Er lachte so heftig, daß er sich dabei verschluckte. »Ich gehöre zu den wenigen, die Bescheid wissen. Darauf kannst du dich verlassen. Ich habe das Auge und das Feeling. Ich sage dir eines, Cilly. Man wird noch mal auf mich zurückkommen und mich befragen. Man wird mich als den großen Zeugen auswählen, das kann ich dir versprechen. Ich bin derjenige, der sich nichts gefallen läßt, und ich werde wie ein Prophet aus der Asche hochsteigen und die Menschen warnen. Jawohl!« Er hatte lauter gesprochen. Er fühlte sich als ein Mensch, der mehr wußte als die anderen, und selbst die Saufbrüder in der Kneipe hörten ihm zu, ohne ihn allerdings verstehen zu wollen oder zu können, denn sie fingen an zu lachen, was Mehmet nicht störte. Dafür nahm er seinen Glaskrug und kippte das Bier in die Kehle, ohne sich zu verschlucken. Hart setzte er das leere Gefäß wieder auf. »So, Cilly, das mußte mal gesagt werden.«
    »Geht es dir jetzt besser?«
    Mehmet wischte die Schaumreste aus

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