Geliebtes Monster
hatte sich in einem wahren Taumel befunden. Noch jetzt hörte sie ihre eigenen Schreie, angepeitscht durch die Wellen der Lust, die ihren Körper durchströmt hatten.
Er war super gewesen. Er hatte wieder die tollsten Dinge mit ihr angestellt, und sie hatte ihre Orgasmen nicht mehr zählen können.
Schließlich war sie erschöpft gewesen, nicht er, aber er hatte sich gefügt und sie wieder auf den Rücken gelegt.
In dieser Stellung lag Maureen noch immer. Die Augen in den Raum gerichtet, wobei sich ein träumerischer Ausdruck in ihren Augen festgesetzt hatte.
Wenn man überhaupt von einer Herrlichkeit auf Erden sprechen konnte, dann hatte Maureen sie in der letzten Stunde erlebt. Sie bebte noch immer, und sie nahm auch den Geruch des neben ihr liegenden Mannes wahr. Sie mochte und liebte ihn. Dabei konnte sie ihn nie genau einschätzen, vielleicht trafen die Begriffe wild und animalisch zu. Ja, das konnte es durchaus gewesen sein, denn sie hatten sich wirklich mehr als wild geliebt. Auf das wollte sie nicht verzichten. So dankte sie immer wieder dem Schicksal, das sie beide zusammengeführt hatte.
Allmählich beruhigte sich ihr Atem, flaute auch der Strom der Hitze in ihrem Körper ab. Sie kam wieder zu sich selbst und nahm die Umgebung normaler wahr.
Ihre Gedanken kehrten zurück zu den alltäglichen Dingen und Problemen, und als alltäglich empfand sie auch den Durst, der sie quälte. Der Champagner war nicht mehr so kalt wie noch vor einer Stunde, aber er würde sie trotzdem erfrischen.
Sie wälzte sich nach rechts, wollte die Flasche anheben, als sie die Berührung der Hand auf ihrer Hüfte spürte. »Wo willst du hin, Maureen?«
»Ich muß etwas trinken.«
»Dann gib mir auch ein Glas.«
»Sicher.«
Das weiche Licht brannte noch immer. Es zauberte Reflexe auf das Haar der Frau, die wieder auf der Bettkante saß und die beiden Glasflöten vollaufen ließ.
Hinter ihr bewegte sich das Bett. Er hatte sich aufgerichtet und lächelte Maureen an, als diese sich umdrehte und ihm das Glas reichte. »Auf den größten Lover der Welt«, sagte sie.
»Danke. Auf die schönste Frau der Welt.«
»Ich mag dich!«
Der Mann lächelte. Dann trank er. Und wieder kippte er das kostbare Getränk in die Kehle wie andere das Bier.
Maureen trank langsamer, auch versonnener, denn mit der freien Hand streichelte sie die kräftigen Oberschenkel ihres Lovers. »Es ist so wunderbar, mit dir zusammen zu sein«, sagte sie zwischen zwei Schlucken, »und ich möchte, daß es nie aufhört.«
»An mir soll es nicht liegen.« Er schaute sie direkt an. »Du weißt, daß ich bei dir bleiben muß. Das Schicksal hat uns zusammengeschweißt.«
»Ja, das stimmt.«
»Gib mir noch einen Schluck – bitte.«
Maureen schenkte nach. Sie dachte dabei daran, daß sie eigentlich die Stärkere war, weil sie nicht mit gewissen Problemen zu kämpfen hatte, aber im Bett spielte sie gern die Schwächere. Da wollte sie einfach unterlegen sein, denn nur so konnte sie den Himmel auf Erden bekommen.
Maureen trank nicht mehr. Ihr Lover aber leerte sein Glas. Er fragte dann: »Wie spät ist es?«
Maureen hob die Schultern. »Ich habe keine Ahnung, wirklich nicht. Spielt das denn eine Rolle?«
»Noch nicht.«
»Eben.«
»Aber es wird Tag sein.«
»Na und?«
»Da werden wir etwas zu tun bekommen, denke ich. Nutze die Chance, solange es mir gutgeht, Maureen.«
»Darauf kannst du dich verlassen, und darüber habe ich mir auch längst Gedanken gemacht. Ich werde unsere Chance nutzen. Alles wird so laufen, wie wir es uns vorgestellt haben.«
»Ich bin hungrig.«
»Wir werden gleich essen.« Nackt schwang sie sich aus dem Bett, beugte sich noch einmal nach unten und küßte ihren Lover auf die champagnerkühlen Lippen.
»Ich gehe ins Bad.«
»Gut, ich komme gleich nach.«
Maureen Wilder ging zur Tür. Sie war selig, happy, aber sie wußte auch, daß es nicht lange dauerte, bis die graue und rauhe Wirklichkeit sie wieder einholte.
Einige nicht gerade kleine Probleme lagen vor ihr. Und die mußten gemeistert werden.
Maureen Wilder war sicher, daß sie es schaffen würde. Danach würden sie und ihr Geliebter wieder Ruhe haben…
***
Es war für uns eine kurze und auch etwas frustrierende Nacht gewesen, denn der Fahndungsauftrag hatte keinen Erfolg gezeigt. Bill hatte noch ins Büro kommen wollen, aber ich hatte ihm abgeraten. Sollte sich etwas Neues ergeben, würde ich ihn zu Hause anrufen. Suko hatte ich bereits auf der Fahrt zum Büro hin
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