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Geliebtes Monster

Geliebtes Monster

Titel: Geliebtes Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lag das Zimmer, in dem sich das Monster befand und schrecklich unter seinem Fluch litt.
    Maureen war zweimal bei ihm gewesen, als es geschehen war. Sie hatte ihm helfen wollen und hatte dann erkennen müssen, daß so etwas nicht möglich war.
    Da hatte er allein hindurchgemußt. Es war einzig und allein sein Problem, und er schaffte es immer wieder, sich von diesem Fluch zumindest phasenweise zu befreien.
    Sie konnte daran nichts ändern, aber sie hatte immerhin das Beste aus der Sache gemacht.
    Und er würde auch nicht ohne Belohnung das Morgengrauen erleben, das stand auch fest.
    Maureen Wilder bewohnte einen Bungalow. Die Zimmer lagen alle zu ebener Erde. So brauchte sie keine Treppen zu steigen, und einen Keller gab es auch nicht. Dafür einen Abstellraum im hinteren Teil des Hauses.
    In den ging die Frau nicht. Sie hatte ein anders Ziel, denn sie wollte sich vorbereiten.
    Das Bad hatte sie nach dem Kauf des Hauses für ihre Bedürfnisse und ihren Geschmack umbauen lassen. So war aus der normalen Wanne ein Whirlpool geworden, da schimmerten die Fliesen in gebrochenen Weiß, da war der Spiegel in der Breite verlängert worden, und auf den Regalen lagen Handtücher und frische Wäsche bereit. Eine große Dusche war ebenfalls vorhanden. Als Eingang diente eine halbrunde Glastür.
    Maureen zog sich aus. Sie legte die Kleidung auf einen Hocker, verzichtete darauf, die Duschhaube über die Haare zu streifen und betrachtete ihren Körper noch kurz im Spiegel, bevor sie unter die Dusche stieg. Sie war mit ihrer Figur zufrieden. Da saß alles an den richtigen Stellen. Sie war auch nicht so dünn wie die neuen Models, die jetzt über die Laufstege stolzierten. – Wenn die noch zwei Löcher mehr hatten, konnte man sie als Blockflöten gebrauchen.
    Das heiße Wasser tat ihr gut. Es kam ihr vor, als würde sie dadurch die Erlebnisse der nahen Vergangenheit abspülen. Aber nur äußerlich, im Kopf blieben sie noch bestehen.
    Sie seifte sich ein.
    Langsam genußvoll, denn die Gedanken beschäftigten sie nicht mehr mit der Vergangenheit, sondern mit der Zukunft. Da würde es zu einer regelrechten Explosion der Gefühle kommen müssen, anders ließ sich der Streß nicht mehr bewältigen.
    Sie freute sich darauf. Sie zitterte sogar, und sie malte sich wieder aus, wie es sein würde. Dabei verkrampfte sich Maureen und merkte auch, daß sich ihre Brustwarzen aufgerichtet hatten.
    Das Wasser spülte auch die letzten Schaumstreifen von ihrem Körper, und Maureen konnte die Dusche verlassen. Sie hüllte sich sofort in den weichen, weißen Bademantel, griff nach einem frischen Handtuch und trocknete damit die Haare.
    Den Bademantel ließ sie an, als sie das geräumige Bad verließ. Sie hatte ihn nur locker geschlossen und blieb stehen, als sie einen Schritt in den Flur gesetzt hatte.
    Noch mit der Hand auf der Klinke schaute sie nach rechts und lauschte dabei. Sie wollte unbedingt hören, ob mit ihrem Freund alles in Ordnung war.
    Sekunden verstrichen, und das angespannte Gesicht der Frau wurde wieder normal.
    Ja, es war okay.
    Sie hörte nichts.
    Kein Schreien, Klagen oder Jammern. Der Geliebte war ruhig geworden.
    Er hatte es also hinter sich.
    Sie konnte zufrieden sein. Als Folge dessen nahm sie den Schauer wahr, der über ihren Körper strich, sie aber auch von innen her regelrecht aufheizte. Die Vorfreude auf das Kommende war deutlich zu spüren.
    Maureen Wilder wartete nicht mehr länger. Ihre nackten Füße glitten über den Teppich, als sie das Schlafzimmer ansteuerte, dessen Tür geschlossen war. Sie drückte die Klinke mit dem Ellbogen nach unten und betätigte den unteren der beiden Lichtschalter.
    Nicht die Deckenleuchte strahlte auf, sondern die beiden Lampen an den Wänden, die ihr Licht wie einen weichen Strom über das große Bett schickten.
    Es war aufgedeckt, es war bereit, aber noch fehlte etwas. Im Schlafzimmer hatte sich die Frau in den Schrank einen kleinen Kühlschrank einbauen lassen. Sie öffnete die Tür, holte die Flasche Champagner nebst Kühler und zwei Gläsern hervor, öffnete die Flasche, bevor sie sie in den Kühler aus Kunststoff stellte. Die Gläser fanden ihre Plätze daneben. Dann legte sich die Frau auf das Bett, schaute zur Decke und wartete.
    Das weiche Licht umzeichnete auch die Konturen der Einrichtung. Nichts mehr trat hart und scharf hervor. Die Möbel schienen zu zerfließen, und auch die Motive der Bilder wirkten bei dieser Beleuchtung irgendwie anders – fast wie neu.
    Maureen Wilder

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