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Gelinkt

Gelinkt

Titel: Gelinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Len Deighton
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lassen.«
    »Ich dachte mir schon, daß Sie darüber mit mir sprechen würden, Sir«, sagte Bret und tauchte in seine Aktentasche. Er entnahm ihr einen roten Aktendeckel, den er öffnete, wobei eine Ziehharmonika jener grauen rechteckigen
    Computerausdrucke zum Vorschein kam, die der D.G. so ungern las. Dabei kamen aber auch vier glänzende großformatige Fotos von Stinnes zum Vorschein. Er beugte sich vor, um sie nebeneinander auf die gläserne Tischplatte zu legen, wo der D.G. sie auch sehen konnte. Der D.G. reckte jedoch nicht den Hals, um sie aus der Nähe betrachten zu können.
    Die Fotos lagen mit peinlicher Sorgfalt in einer Reihe nebeneinander angeordnet. Es war so typisch für Bret Rensselaer mit seinem grenzenlosen Glauben an Karten, Statistiken, graphische Darstellungen und Projektionen, daß er Fotos dieses verdammten Russen bei diesem Treffen aus der

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    Tasche zog, als wäre das eine Entscheidungshilfe. »Hat er irgendeinen Beweis für seine Glaubwürdigkeit geliefert?«
    fragte der D.G.
    »Er hat Samson gesagt, daß Moskau den neuen
    diplomatischen Code geknackt hat. Aus diesem Grunde haben wir in letzter Zeit alles durch Kurier befördert.«
    Der D.G. streckte einen Finger aus und berührte eines der Fotos, als sei es womöglich mit Keimen einer ansteckenden Krankheit verseucht. »Glauben Sie ihm?«
    »Sie haben wahrscheinlich mit Silas Gaunt gesprochen«, sagte Bret, der erst mal sehen wollte, woher der Wind wehte, ehe er sich zu einer eigenen Meinung bekannte.
    »Silas hat da etwas verrückte Ansichten. Ich hoffe, von Ihnen eine nüchterne Einschätzung …«
    Bret wollte nichts sagen, das eventuell später gegen ihn verwendet werden konnte. Langsam sagte er: »Wenn Stinnes mit seinem Angebot, zu uns überzulaufen, im Auftrag Moskaus handelt …«
    Der D.G. beendete den Satz für ihn: »Wird unsere Reaktion den Jungens in Moskau viel Freude gemacht haben, was, Bret?«
    »Ich versuche, alle persönlichen Gefühle des Erfolgs oder der Niederlage zu vernachlässigen, wenn ich derartige Entscheidungen treffe, Sir Henry.«
    »Sehr richtig.«
    »Wenn Stinnes auf Anweisung Moskaus handelt, hätte er uns wahrscheinlich irgendein Geheimdokument mitgebracht, so daß wir versucht hätten, es wörtlich zu übermitteln oder doch jedenfalls in Auszügen.«
    »So daß sie es vergleichen und unseren Code knacken könnten? Ja, vermutlich. Sie halten ihn also für echt?«
    »Silas meint, darauf käme es gar nicht an. Silas glaubt, wir sollten ihn bearbeiten und ihn in dem Glauben zurückschicken, den wir uns von denen da drüben erwarten.« Bret wartete auf

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    eine Reaktion und hielt sich noch immer offen, für oder gegen diese Meinung Stellung zu beziehen. Aber er merkte, daß sie dem D.G. gefiel.
    Nach einem Augenblick des Nachdenkens sagte der D.G.:
    »Bitte reden Sie fürs erste nicht mit Silas von dieser Sache.«
    »Sehr wohl, Sir Henry.«
    »Und halten Sie schließlich Stinnes von Cruyer und Samson und allen anderen fern. Das soll Sie ganz allein angehen. Ein Mann gegen den anderen, Sie und Stinnes. Wir brauchen für diese Aufgabe eine Person, die das ganze Spiel bis in die kleinsten Einzelheiten und Verästelungen versteht. Eine Person ist genug, und diese Person müssen Sie sein.«
    Bret legte die Fotos und die Ausdrucke wieder in seine Aktentasche. Die aufgeregten Bewegungen des D.G. kündigten an, daß er die Sitzung aufzuheben gedachte. »Ehe ich gehe, Bret, ein Aspekt der Sache …«
    »Ja?«
    »Sind Sie der Meinung, daß Bernard Samson schon einmal einen Menschen getötet hat?«
    Bret war überrascht, und einen Augenblick lang ließ er sich das anmerken. »Ich nehme an, er hat, Sir. Genaugenommen, nun ja, weiß ich’s … Ja, schon oft.«
    »Eben, Bret. Und jetzt setzen wir ihn einer schweren Bürde von Sorgen und Befürchtungen aus, stimmt’s?« Bret nickte.
    »Ein Mann wie Samson mag unter diesen Umständen nicht die Elastizität haben, zu der Sie fähig wären. Er könnte versuchen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.«
    »Könnte er.« Bret war im Zweifel.
    »Ich habe Samson neulich getroffen. Er nimmt es sehr schlecht auf.«
    »Soll ich ihn in die Ferien schicken?«
    »Auf keinen Fall. Das wäre das Schlimmste, was Sie dem armen Kerl antun könnten. Damit gäben Sie ihm Zeit, herumzusitzen und zu grübeln. Ich will nicht, daß er herumsitzt

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    und grübelt, Bret.«
    »Haben Sie eine Ahnung, was …?«
    »Angenommen, er käme zu dem Schluß, seine Frau hätte ihn verraten

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