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Gelöscht (German Edition)

Gelöscht (German Edition)

Titel: Gelöscht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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falls etwas schiefgeht …« Er hält inne. »Ich will nicht, dass du Ärger bekommst.«
    Ich seufze. »Heißt das, dass du immer noch nicht zur Vernunft gekommen bist? Willst du das weiterhin durchziehen?«
    »Du hast doch nicht wirklich gedacht, dass ich meine Meinung ändern würde, oder?«
    »Nein, obwohl ich es natürlich gehofft habe. Aber warte zumindest, bis wir Aiden noch mal getroffen haben. Er kann dir sagen, wie die RT vorgegangen sind – nur so hast du überhaupt eine Chance.«
Er wird es dir ausreden.
    Ben schüttelt den Kopf. »Ich werde meinen Entschluss nicht mehr ändern«, sagt er mit ruhiger Stimme. »Außerdem glaube ich nicht, dass Aiden wirklich weiß, wie die RT die Levos entfernt haben.«
    »Bitte, Ben. Ich will nicht, dass dir was passiert.«
    Sein Blick wird weich. »Am liebsten würde ich dich jetzt küssen.« Aber hier kann uns jeder sehen. Ben nimmt meine Hand und verschränkt unsere Finger ineinander. »Das muss erst einmal reichen.«
    »Ben, bitte mach keinen Quatsch. Bitte.«
    »Das haben wir doch schon alles durch, oder nicht?«
    »Wie genau willst du es machen?«
    »Ich habe mir die Werkzeuge in Mums Atelier angesehen. Ich werde mir dieses Wochenende etwas Passendes suchen.«
    »So bald schon?«
    »Ja. Mum fährt zu Dads Schwester, die gerade ein Baby bekommen hat. Dad ist schon dort. Ich hab sie überzeugt, dass ich allein hierbleiben kann.«
    Ich sehe ihn unglücklich an. »Bitte, Ben …«
    »Kyla, hör zu. Wenn das funktioniert, können wir auch dein Levo abschneiden und zusammen abhauen, irgendwohin. Ohne diese Dinger kann uns niemand mehr etwas vorschreiben.«
    »Was ist mit den RT?«, flüstere ich, so leise ich kann. »Hast du wenigstens diese fixe Idee aufgegeben?«
    Er schüttelt den Kopf.
    »Also nur du und ich und eine mächtige Terrororganisation. Klingt himmlisch.«
    »Denk darüber nach. Wir könnten die Welt verändern.«
    Mum biegt auf den Parkplatz und winkt mir zu.
    »Ich muss los.«
    »Kein Lächeln, Kyla?«
    Ich lasse mich auf den Sitz fallen.
    »Tut mir leid«, sagt Mum.
    Als wir zu Hause ankommen, flüchte ich so schnell wie möglich vor Mums Mitgefühl, aber meinen Gedanken kann ich nicht entkommen. Ich stelle mir vor, wie Ben sein Levo abschneidet und vor Schmerzen schreit. Und wenn er es trotz allem irgendwie überlebt, gehört Ben zu den RT.
    Ich muss ihn aufhalten.
    Alles ist verschwommen und undeutlich. Ich rücke die Schutzbrille zurecht.
    »Hier ist der Schalter. Du führst die Säge an diesem Spalt entlang. Die Diamantsäge macht normalerweise schnellen Prozess mit dem Levo. Der Trick besteht darin, das Metall möglichst in einem Zug zu zerschneiden, ehe der Schmerz und der Schock zum Tod führen, aber nicht so schnell, dass auch die Hand dran glauben muss. Die meisten scheitern daran, dass sie aufhören, wenn der Schmerz einsetzt, anstatt es durchzuziehen. Kapiert?«
    »Ja«, sage ich ruhig und aufmerksam, voller Interesse an dem Experiment. Der Kandidat schwitzt und hat erweiterte Pupillen. Seine Hand ist auf dem Tisch fixiert. Er stinkt nach Whisky.
    Ich lege den Schalter um. Das Rad dreht sich und heult auf, als es schneller wird.
    Ich schiebe die Säge vor, blicke auf und schaue in die Augen des Jungen. Blau, groß, ohne Angst – noch.
    »Pass auf, wohin du schneidest!«
    Ich sehe wieder auf die Säge und beobachte, wie sie das Levo berührt. Funken fliegen in hohem Bogen.
    »Mehr Druck!«
    Das Schreien setzt ein.
    Ich ziehe die Säge zurück.
    »Nein! Er stirbt, wenn du jetzt aufhörst. Du musst dich beeilen.«
    Aber in mir dreht sich alles. Schmerzensschreie zerreißen mir fast den Schädel. Ich kneife meine Augen zusammen und sehe so noch verschwommener. Der schreiende Junge ist verschwunden und an seine Stelle tritt Ben.
    »Nein! Ben, nein!« Ich springe zur Maschine, um die Säge aufzuhalten, ehe sie ihn erreicht, aber starke Arme packen mich und halten mich fest.
    »Du musst die Kontrolle behalten. Du kennst die Regeln.«
    »Nein!«
    »Du bist die Nächste.«
    Ich kämpfe und trete um mich. Ich wehre mich, kratze und schreie. Aber es nützt nichts. Ich werde an einen Stuhl gebunden und mein Arm auf dem Tisch fixiert.
    Die Säge heult auf …
    Bzzzz …
    Meine Augen springen auf, sie wollen diesem Horror schnell entkommen. War es nur ein Traum? Ich kann die Säge immer noch hören.
    Bzzzz …
    Ich taste nach dem Licht, und als ich das Geräusch wieder wahrnehme, merke ich, dass es von meinem Handgelenk kommt. Mein Levo vibriert mit

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