Geloescht
nach Hause?
»Ich hab eine Ãberraschung für dich, Kyla«, sagt Jazz und schaut dabei mehr in den Rückspiegel zu mir als auf die Fahrbahn.
»Pass auf!«, schreit Amy, und er steigt auf die Bremse â gerade noch rechtzeitig, um einer Herde Schafe auszuweichen, die die StraÃe überquert. Ein Bauer glotzt und selbst sein Hund scheint uns anzugaffen. Nur die Schafe traben mit gleichgültiger Miene weiter.
»Ups.« Jazz winkt und formt im Vorbeifahren mit den Lippen das Wort »sorry«.
»Was für eine Ãberraschung?«, fragt Amy, als wir wieder losfahren.
»Mac hat einen gebrauchten Sicherheitsgurt gefunden, den wir auf der Rückbank anbringen können.«
»Hurra!«, rufe ich ehrlich erfreut.
Versuch in der Zwischenzeit, auf der StraÃe zu bleiben,
denke ich, spreche es aber nicht laut aus.
Nach dem Schafvorfall passt Jazz ein bisschen besser auf, wohin er fährt, und ich entspanne mich ein klein wenig. Meine Augenlider fallen von allein zu, weil ich von der letzten Nacht so müde bin. Ich habe nach dem Albtraum versucht, um jeden Preis wach zu bleiben, denn jedes Mal, wenn meine Augen zufielen, habe ich Ziegelwände um mich herum gespürt. Jetzt sinkt meine Stirn vorn an Amys Rückenlehne und Bilder schweben durch meinen Kopf: das Mahnmal,
Robert Armstrong
darin eingemeiÃelt, der Turm â¦
»Du schläfst doch wohl nicht gerade ein?«, fragt Amy und ich schrecke auf.
»Siehst du, so schlecht fahre ich offenbar gar nicht, wenn meine Mitfahrer sich sogar trauen, ein Nickerchen zu machen«, witzelt Jazz.
Mac demontiert die Rückbank.
»Sollen wir spazieren gehen?«, fragt Jazz und zwinkert Amy zu. »Aber du bist wahrscheinlich zu müde dafür, oder?«, wendet er sich mit Nachdruck an mich.
»Ja, du siehst wirklich müde aus«, stimmt Amy ihm zu. »Wir bleiben nicht lang weg.« Sie gehen die StraÃe hinab, in Richtung FuÃweg.
»Wenn ihr nicht wollt, dass ich mitkomme, warum sagt ihr das dann nicht einfach?«, murmle ich.
Mac späht hinter dem Auto hervor und lacht. »Hol dir was zu trinken, wenn du willst.«
»Nein danke.« Ich muss an das selbst gebraute Bier vom letzten Mal denken.
»Im Kühlschrank ist auch Limo«, sagt Mac mit einem Grinsen, das mir verrät, dass er genau weiÃ, was ich gerade gedacht habe. »Nimm dir auch was zu essen, wenn du magst. Oder mach den Fernseher an. Bei den beiden dauert es sicher ein bisschen.« Er lacht wieder.
Ãbersetzung: Steh hier nicht blöd rum und sieh mir dabei zu, wie ich an diesem Schrotthaufen herumschraube.
Na gut. Ich gehe ins Haus. Tatsächlich stehen im Kühlschrank Getränke, die harmloser aussehen als die braunen Flaschen im Schrank. Ich bin hungrig nach den hunderttausend Runden, die ich heute während der Mittagspause gerannt bin, um meinen Level oben zu halten. Ben ist dazugekommen, aber er hat diesmal nicht gefragt, warum ich laufe. Vielleicht hört er auf, mich zu löchern, wenn ich ihm auf bestimmte Dinge nicht antworte.
Ich finde Käse und ungleich dick geschnittenes Brot: selbst gebacken? Ich strecke meinen Kopf zur Tür hinaus und rufe: »Willst du ein belegtes Brot?«
»Klar«, antwortet Mac. »Bin gleich fertig.«
Also belege ich für uns ein paar Brote. Ich stehe nicht besonders auf Fernsehen, aber ich schalte das Gerät ein und zappe mich durch alle drei Kanäle. BBC 1 zeigt irgendeine dämliche Comedy-Show mit einer Lachnummer, die ich nicht verstehe. Auf BBC 2 läuft eine Gartensendung darüber, wie man den Ertrag seines Schrebergartens optimieren kann, und auf BBC 3 laufen die Nachrichten und der Wetterbericht, die ich mir ansehe, während ich esse. Die nächsten Tage soll es Regen geben. In diesem Herbst fällt die Ernte gut aus. Dann wird irgendetwas über die Umgebung von London berichtet. Sie zeigen Bildmaterial von StraÃen, die wir auf dem Weg vom und zum Krankenhaus entlanggefahren sind, aber hier sehen sie völlig anders aus. Die ausgebrannten Gebäude sind nicht mehr da und auch die Wachen sind verschwunden.
»Worüber denkst du nach?« Mac steht in der Tür.
»Na ja, ich kenne diese StraÃe, aber sie wirkt im Fernsehen ganz anders, viel sauberer und ordentlicher.«
Mac zieht eine Augenbraue hoch und setzt sich. »In den Nachrichten zeigen sie in erster Linie schöne Orte und glückliche Menschen.«
Ich runzle
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