Geloescht
die Stirn. »Aber dann sind es ja gar keine richtigen Nachrichten, oder? Die Menschen sind schlieÃlich nicht immer glücklich. Dieses Gebäude â das dort hinten, schau mal â, das war nur noch ein Gerippe, als wir vor einer Woche daran vorbeigefahren sind. So schnell kann das nicht repariert worden sein.«
Mac nimmt sich ein Brot. »Aber so macht es doch einen viel schöneren Eindruck, oder etwa nicht?«
»Das ist dämlich.«
»Da kannst du einen drauf lassen.« Er lacht wieder.
Ich schaue zu Mac, der in aller Seelenruhe kaut. Er verhält sich nicht wie ein Erwachsener und spricht auch nicht so. Andererseits ist er vielleicht auch noch nicht so alt, schätze ich.
»Was? Spuck aus, was immer dir da gerade durchs Hirn schwirrt«, sagt er mit amüsiertem Gesicht.
»Hast du dieses Brot selbst gebacken?«
»Ja.«
»Schneidest du dir deine Haare selbst?«
»Ja.«
»Wie alt bist du?«
»22.«
Also ist er tatsächlich noch nicht so alt oder jedenfalls jünger, als ich dachte. Sechs Jahre älter als ich. Und da schieÃt mir etwas durch den Kopf:
sechs Jahre älter als ich.
Das Mahnmal an der Schule ist vor sechs Jahren errichtet worden.
»Warst du auf der Lord Williamâs Schule?«, frage ich, ohne darüber nachzudenken. Das muss der Schlafmangel sein.
»Ja, war ich.«
»Kanntest du Robert Armstrong?«
Er blickt ruhig zu mir herüber und etwas huscht über sein Gesicht. Das Lächeln verschwindet aus seinen Augen. Er steht auf und holt sich eine der braunen Flaschen aus dem Kühlschrank, dann setzt er sich wieder.
»Ja, ich kannte ihn. Er war ein Freund von mir«, antwortet er tonlos, während er die Flasche öffnet.
»War er mein ⦠Bruder?«
Mac zuckt mit den Schultern und nimmt einen Schluck aus seiner Flasche.
»Kommt darauf an, wie man es betrachtet, schätze ich. Er war der Sohn der Mutter, die du jetzt hast.«
Die Mutter, die ich jetzt habe.
Nicht meine wirkliche. Interessante Sichtweise, aber alle anderen bestehen darauf, dass sie meine
Mum
ist.
Ich öffne den Mund, um ihn nach Robert zu fragen, aber er hebt die Hand. »Das sind erst mal genug Fragen von dir. Jetzt musst du
mir
mal ein paar Dinge erklären. Warum hast du dich nach Robby erkundigt?«
Ich sehe ihn an, plötzlich überhaupt nicht mehr müde, sondern ängstlich. Robby, nicht Robert: Es gab ihn
wirklich
, er war ein echter Mensch. Irgendwie weià ich, dass all das gefährliche Themen sind. Warum habe ich damit angefangen?
»Es ist in Ordnung«, sagt er. »Erzählâs mir.«
Mac hat irgendetwas an sich, das mich denken lässt
Ich vertraue dir.
Also beginne ich zu sprechen und wundere mich selbst über meine Offenheit. Ich berichte ihm, wie sehr ich von dem Mahnmal angezogen wurde und nicht aufhören konnte, an alle diese Schüler zu denken, die erst 15 oder 16 waren und in dem Bus gestorben sind. Und dass ich einen Albtraum hatte deswegen und dann den Namen entdeckt habe, aber nicht genau wusste, wer er war: Robert Armstrong.
»Du, junge Dame, bist ein äuÃerst interessantes Wesen«, sagt Mac.
»Ich bin kein Wesen!«
Er lacht. »Sorry, du bist geslated, aber im Gegensatz zu dem hirnlosen Häschen, das Jazz gerade auf irgendeinem Feld einzufangen versucht, scheinst du durchaus deinen eigenen Kopf zu haben.«
»Amy ist nicht hirnlos! Und sie ist nicht ⦠äh â¦Â« Ich weià nicht, was ich sagen soll, weil ich keine Ahnung habe, was sie und Jazz gerade treiben. Allerdings habe ich das ungute Gefühl, dass ich jetzt gerade eigentlich auf sie aufpassen sollte.
Mac lacht noch einmal. »Okay, sie ist nicht
dumm,
das meine ich nicht. Sie stellt nur einfach nichts infrage.«
Oh. Da wären wir also wieder bei
Kyla ist anders.
Mac beugt sich auf seinem Stuhl vor, das Lächeln ist verschwunden und er wird todernst. »Aber es gibt etwas sehr Wichtiges, das ich von dir wissen will.«
»Was?«
»Fragen zu stellen, ist die eine Sache. Aber was fängst du mit den Antworten an?«
»Ich schätze mal, ich versuche, mir einige Dinge zusammenzureimen, sie zu verstehen. Nur für mich.«
Er nickt. »Nur für dich â das ist das Allerwichtigste, Kyla. Du musst deine Neugier die meiste Zeit unterdrücken â sei vorsichtig mit deinen Fragen. Und die Antworten darfst du niemals unbedacht mit jemandem
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