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Geloescht

Geloescht

Titel: Geloescht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teri Terry
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hatten, war Mum wieder völlig gefasst gewesen. Als Dad nach Hause kam, hätte man nicht mehr ahnen können, wie aufgelöst sie Stunden zuvor noch gewesen war.
    Â»Ich weiß, was mit Phoebe passiert ist.«
    Â»Was? Ich meine, woher kannst du das wissen?« Ben lehnt sich an einen Baum und atmet schwer. Ich bin gerannt, als wären die Lorder hinter mir her, vom ersten Schritt bis auf den Hügel hinauf, und Ben konnte kaum mithalten. Ich bin gelaufen, bis ich vor Erschöpfung anhalten musste. Aber ich wusste, dass unser Levo-Wert nun hoch genug sein würde, um über Phoebe und die Ereignisse in der Klinik sprechen zu können.
    Â»Ich habe sie gesehen.«
    Â»Wo?«
    Â»Im Krankenhaus. Sie ist geslated worden.«
    Schnell erzähle ich Ben, was gestern passiert ist. Die schlimmsten Details lasse ich allerdings aus – nicht, weil ich sie ihm nicht erzählen will, sondern weil ich sie mir nicht so genau ins Gedächtnis rufen will, um sie beschreiben zu können. Es ist, als wären sie hinter einer kleinen Tür verborgen und in meinem Kopf weggeschlossen. Vielleicht ist das der eigentliche Grund dafür, dass ich keine Albträume hatte?
    Â»Es sind tatsächlich Terroristen ins Krankenhaus eingedrungen? Das will mir überhaupt nicht in den Kopf«, sagt Ben und sieht aus, als würde er weiterrennen und fliehen wollen. Ich greife nach seiner Hand, um ihn festzuhalten, und er hält sie in seiner.
    Â»Und vergiss Phoebe nicht«, sage ich.
    Â»Bist du dir ganz sicher, dass sie es war?«
    Â»Ja.« Sie war es. Denn abgesehen von dem freudigen Grinsen, das ich auf ihrem Gesicht noch nie zuvor gesehen habe, habe ich keinerlei Zweifel.
    Â»Also ist sie geslated worden. Aber sie ist von den Lordern erst vor – wann, einer Woche und ein paar Tagen? – geholt worden. Es kann keinen Prozess für eine rechtsgültige Verurteilung gegeben haben.«
    Â»Nein.«
    Wir laufen weiter. Eigentlich sollten wir genug Vorsprung haben, damit uns so bald niemand einholt, denn wir waren heute richtig schnell – kein Regen hat uns behindert und der Schlamm von letzter Woche ist ziemlich gut getrocknet. Als wir an dem Stein ankommen, auf dem wir letztes Mal saßen, hält Ben an, lässt sich daraufsinken und zieht mich auf seinen Schoß. Er schlingt seine Arme um mich und flüstert in meine Haare: »Ich bin so froh, dass es dir gut geht. Ich weiß nicht, was ich tun sollte, wenn du auch noch verschwinden würdest.«
    Auch noch verschwinden …
wie Tori
. Obwohl es nicht ganz das Gleiche ist, ob man von Terroristen in die Luft gesprengt wird oder von den Lordern abgeholt wird. Aber zumindest ist eindeutig, was passiert, wenn man in die Luft fliegt.
Nicht, wenn niemand von deinem Schicksal erfährt
.
    Wir bleiben einfach so sitzen und bewegen uns nicht. Es ist ein kalter Oktobermorgen, aber die Sonne wärmt meinen Rücken. Alles andere wärmt Ben durch seine Nähe. Mein Gesicht liegt an seiner Brust, ich atme feuchte Luft und Schweiß ein und noch etwas, das einfach nur Ben ist. Ich spüre seinen Atem auf meinem Haar, sein Herz schlägt im Einklang mit meinem, und in diesem Augenblick wünsche ich mir nichts mehr, als für immer hierbleiben zu können.
    Schließlich rückt Ben mit ernstem Gesicht ein Stück von mir ab.
    Â»Phoebe war 15 – ich habe eine ihrer Freundinnen gefragt. Nachdem sie abgeholt wurde, hat man sie geslated. Aber was ist mit Tori? Sie war 17. Und Gianelli – er war Jahrzehnte älter. Was ist mit ihnen geschehen?«
    Â»Ich weiß es nicht.«
    Â»Wir müssen etwas dagegen unternehmen«, sagt Ben. Angst steigt in meinem Magen auf. »Und was?«
    Â»Wir müssen es weitererzählen – zumindest was mit Phoebe passiert ist. Was man mit ihr gemacht hat, ist nicht legal. Andere ahnen vielleicht, dass so etwas geschieht, aber sie
wissen
es nicht, oder?«
    Ich schüttle den Kopf. »Du kannst das nicht weitererzählen! Sonst bist du der Nächste, der verschwindet.«
    Â»Aber wie soll sich etwas ändern, wenn niemand Bescheid weiß?«
    Â»Nein«, sage ich.
    Â»Aber …«
    Â»Nein!« Ich springe auf und laufe zurück zum Pfad.
    Ben folgt mir. »Kyla, ich …«
    Â»Nein. Versprich mir, dass du das nicht tust.«
    Wir diskutieren hin und her, doch ich kann Ben letztlich nur das Versprechen abringen, dass er nichts weitererzählen wird,

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