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Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition)

Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition)

Titel: Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prof. Dr. med. Gustav Doboss , Dr. med. Sherko Kümmel
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nachgewiesen. In vielen Studien im Labor und an Tieren zeigte sich zudem, dass Vitamin C in höherer Konzentration Tumorzellen schädigt, aber die gesunden Zellen schützt. Mehr als zwei Drittel aller Krebspatienten weisen einen Mangel an Vitamin C auf, der sich bei einer Chemo- und Strahlentherapie bis hin zur sichtbaren Mangelerkrankung (Skorbut) ausweiten kann. Fraglich ist jedoch, ob hohe Dosen an isoliertem Vitamin C, wie sie der zweifache Nobelpreisträger Linus Pauling (1901-1994) progagierte, gegen Krebs wirken.
    Er verabreichte in den 70er-Jahren Tumorpatienten im Endstadium Infusionen: Laut seiner 1976 veröffentlichten Studie erhielten 100 Patienten 10 Gramm in die Venen, danach nahmen sie regelmäßig Vitamin C ein. 50 Nach den Ergebnissen der Studie lebten sie viermal so lange wie eine Kontrollgruppe von tausend Tumorpatienten, die keine Vitamin-C-Substitution erhielten. Die Untersuchung wurde aus methodischen Gründen allerdings stark kritisiert. Drei von der amerikanischen Mayo-Klinik durchgeführte Studien zeigten im Vergleich zu Plazebos keine positive Wirkung von eingenommenem Vitamin C in vergleichbarer Dosis. Das jedoch verwundert nicht, denn die maximal verwertbare orale Zufuhr liegt bei 2 Gramm pro Tag. Eine höhere Dosis wird vom Organismus ausgeschieden.
    Offen ist auch die Frage, ob Vitamin C die Wirkung von Chemo- oder Strahlentherapie abschwächen kann. Eine immer wieder behauptete Steigerung der Lebensqualität könnte damit erklärt werden: Wenn die Therapie beeinträchtigt würde, hätten die Patienten weniger Nebenwirkungen – doch der Tumor würde nicht mehr ausreichend bekämpft. Doch wissenschaftliche Nachweise gibt es hierfür nicht. Im Gegenteil: Es wurden Hinweise gefunden, dass Vitamin C die Wirkung von Chemotherapeutika wie Cisplatin, 5-FU, Paclitaxel, Bleomycin und Doxorubicin sogar verstärkt 51,52 oder auch die Unempfindlichkeit gegenüber Therapeutika verhinderte. 53,54 Im Tierversuch konnte es Blasenkarzinome empfindlich für eine Behandlung mit dem Zellgift Gemcitabine machen. 55
    Hunderte von laufenden und geplanten Studien bemühen sich derzeit, mehr Licht in die mögliche Wechselwirkung von Vitamin C, Tumorgeschehen und Chemotherapie oder Bestrahlung zu bringen. Bis genauere Ergebnisse vorliegen, raten wir auf jeden Fall von der Gabe von hoch dosiertem Vitamin C ab und empfehlen sie nur, wenn die onkologische Behandlung ohne Ergebnis abgebrochen (Palliation) oder von vornherein abgelehnt wurde. Die Infusionen werden von den Betroffenen gut vertragen 56 , wenn zuvor Kontraindikationen (eine Niereninsuffizienz, eine Oxalatnephropathie, ein Mangel des Enzyms Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase oder eine Eisenüberladung) ausgeschlossen wurden. 57
    Zum heutigen Zeitpunkt kann weder mit Sicherheit gesagt werden, dass Vitamin C eine signifikante antitumoröse Wirkung besitzt, noch bei welchen Krebsarten das der Fall sein könnte. Auch die Frage der Dosis ist offen. 58-61

    Vitamin D bei eindeutigem Mangel
    Seit mehreren Jahren stellt man in Untersuchungen immer wieder fest, dass die Häufigkeit einiger Krebserkrankungen dort zunimmt, wo die Intensität der UV-Strahlung abnimmt. Je weiter nördlich und je näher man der Meereshöhe wohnt, umso höher ist das Risiko beispielsweise für Prostatakrebs. Das wird auf einen niedrigen Spiegel an Vitamin D zurückgeführt, das über den Einfluss von Sonnenlicht in der Haut produziert wird. Auch nimmt die körpereigene Produktion mit zunehmendem Alter ab. Bei Übergewichtigen wird Vitamin D vom Fettgewebe abgefangen und steht damit dem Stoffwechsel in geringerem Maße zur Verfügung. Auch Brust- und Darmkrebs werden mit einem Vitamin-D-Mangel in Verbindung gebracht.
    Umgekehrt weisen Labor- und Tierversuche darauf hin, dass Vitamin D vor verschiedenen Tumorarten schützt. Es scheint sich sowohl auf Zelldifferenzierung und -teilung wie auch auf Kalziumaufnahme und -stoffwechsel positiv auszuwirken. Es hemmt die Gefäßneubildung und schützt die Zellwände. Es gibt inzwischen gute Belege dafür, dass Vitamin D das Risiko für mindestens 16 verschiedene Krebsarten reduziert. 62-70 Auch haben Beobachtungsstudien gezeigt, dass Patienten mit Brust-, Darm- und Lymphdrüsenkrebs länger leben, wenn ihr Vitamin-D-Spiegel eine optimale Höhe hat.
    Man geht dabei von dem für die Prävention ermittelten idealen Wert aus: Er liegt bei 40 bis 60 Nanogramm pro Milliliter.
    Da die Risiken isoliert zugeführter Nährstoffe nicht endgültig geklärt

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