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Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition)

Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition)

Titel: Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prof. Dr. med. Gustav Doboss , Dr. med. Sherko Kümmel
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Körperwahrnehmung wird intensiver. Gegen die gefürchtete Inkontinenz half bei 90 Prozent der Patienten auch eine zwölfmonatige physiotherapeutische Behandlung. Ähnliche Erfolge werden für Impotenz angegeben.
    Empfohlene Sportarten sind Ausdauersportarten wie Walking, Fahrradfahren, Ergometertraining, Minitrampolin, Schwimmen und Joggen. Aerobes Ausdauertraining sollte drei- bis fünfmal wöchentlich 20 bis 60 Minuten durchgeführt werden – abhängig von der Konstitution mit 55 bis 90 Prozent der maximalen Herzfrequenz, ein Krafttraining bis zu dreimal wöchentlich, Flexibilitätsübungen zwei- bis dreimal wöchentlich. 31
    Zu Lebensstiländerungen bei Prostatakrebs gibt es inzwischen mehrere Pilotstudien, allerdings insgesamt mit geringen Patientenzahlen. In der bekanntesten Untersuchung, dem Prostate Cancer Lifestyle Trial, wurden 98 Prostatakarzinompatienten im Frühstadium (T1-2) nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt. 32 Während die Kontrollgruppe keine Intervention erhielt, wurden der zweiten Hälfte in intensiven Gruppensitzungen Lebensstilmodifikationen im Bereich Ernährung (veganes Essen, unterschiedliche Supplemente), Bewegung (6-mal 30 Minuten Walking pro Woche) und Stressbewältigung (u. a. Yoga, Atemtechniken, Meditation) nahegebracht. Ein großer Teil der Probanden befolgte diese Empfehlungen, was den PSA-Wert bei ihnen deutlich reduzierte. Noch nach ein bis zwei Jahren wurde die Lebensqualität bei ihnen als besser beschrieben. Die Anzahl der erforderlichen konventionellen Therapien wie Operation, Bestrahlung oder Antihormonbehandlung konnte signifikant reduziert werden. 33,34

    Darmkrebs

    Darmkrebs ist bei Männern wie Frauen die zweithäufigste Krebserkrankung. Jährlich erkranken 73.000 Menschen neu an diesem Leiden und rund 27.000 sterben daran. Bei einem Großteil der Patienten erfolgt die Umwandlung von der gesunden Darmschleimhaut zu einer Krebszelle innerhalb mehrerer Jahre über gutartige Polypen (Adenome), die bei einer Spiegelung erkannt und rechtzeitig entfernt werden können (Vorsorge). Etwa 15 Prozent der Patienten tragen in ihrem Erbgut einen Fehler, der zu Darmkrebs führt. In der Hälfte der Fälle trifft das bereits jüngere Menschen, dann nämlich, wenn ein genetischer Defekt vorliegt, der zu unzähligen Polypen führt (Polyposis). Werden diese nicht entfernt, entwickeln sie sich zu Krebs. Chronische Darmentzündungen (hauptsächlich Colitis ulcerosa) zählen ebenso zu den Risikofaktoren, wenn sie länger als zehn Jahre bestehen. Grundsätzlich ist Darmkrebs heilbar, wenn er rechtzeitig erkannt wird. Bei fortgeschrittenen Tumoren (lokal) wird eine Operation mit einer Chemostrahlentherapie kombiniert. Hat der Tumor bereits gestreut, besteht dennoch die Chance, dass alle Metastasen – die in der Regel als Erstes die Leber befallen – entfernt werden können. Bei jedem zweiten Patienten ist dies mithilfe einer kombinierten Chemo- und Antikörpertherapie möglich.

    Ernährung und Bewegung bei Darmkrebs
    Auch wenn sich nicht nachweisen lässt, welchen Nutzen allein eine ballaststoffreiche Ernährung hat, so ist nachvollziehbar, dass sie die Zeit der Darmpassage verringert und den möglichen Kontakt von Giftstoffen mit der Darmschleimhaut reduziert. Dabei muss auf die speziellen Nebenwirkungen der Krankheit wie zeitweiligen Durchfall oder Verstopfung geachtet werden. (siehe Kapitel: Linderung von Nebenwirkungen der Chemo- und Strahlentherapie) Stressabbau ist wegen der zahlreichen Verbindungen des Darm zur Psyche und zum Nervensystem (Psychoneuroimmunologie) besonders wichtig. Bewegung unterstützt die Heilung. Wenn die Operationsnarbe verheilt ist, können alle Sportarten uneingeschränkt ausgeübt werden. Auch mit einem künstlichen Darmausgang (Stoma) können Radfahren, Walking oder Wandern die Konstitution verbessern. Für Schwimmen gibt es spezielle Gürtel, die das Stoma verdecken. Wer einen künstlichen Darmausgang hat, kann keine Übungen durchführen, die auf dem Bauch liegend ausgeführt werden, und sie sollten Ballsportarten wegen der Verletzungsgefahr meiden. Das Heben schwerer Gewichte sollte unterbleiben.

    Palliation

    Naturheilverfahren kommt eine besondere Bedeutung zu, wenn die onkologische Therapie keine Heilung mehr verzeichnen kann, weil der Krankheitsverlauf zu weit fortgeschritten ist. Dies gilt vor allem für die Linderung von Schmerz, Übelkeit und Unruhe durch Akupunktur, aber auch die Meditation und Mindfulness-Based Stress Reduction

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