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Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition)

Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition)

Titel: Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prof. Dr. med. Gustav Doboss , Dr. med. Sherko Kümmel
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wie etwa das Abtasten der Lymphknoten oder eine Echokardiographie dienen dazu, nach Metastasen zu fahnden oder Risikofaktoren zu identifizieren – denn die Chemotherapie kann das Herz belasten.
Was Tumormarker leisten
Im Blut werden Tumormarker gemessen, das sind Stoffe (meistens Zucker-Eiweiß-Moleküle), die entweder vom Tumor selbst produziert werden oder durch ihn vermehrt gebildet werden. Tumormarker treten allerdings nicht nur bei Krebs, sondern auch bei anderen Erkrankungen auf und haben deshalb nur eine eingeschränkte Aussagekraft. Zur Identifizierung einer Tumorart eignen sie sich nur bei Hodenkrebs4 sowie Keimzell- und Lebertumoren (Hepatoblastomen) bei Kindern und Jugendlichen. 5 (Letztere sind jedoch so selten, dass eine Früherkennung hier nicht sinnvoll ist).
Weitere Hinweise aus dem Blut
Wenn bei der Anamnese familiäre Risiken festgestellt werden, kann der Onkologe aus dem Blut auch die Vererblichkeit einer Krebserkrankung ermitteln (Gentest). Bildgebende Verfahren wie eine Computertomografie oder ein Kernspin klären die Lage von Tumoren ab. Ob das Knochenmark angegriffen ist, klärt eine Punktion des Beckenkamms. Eine Kontrastmittelaufnahme (sog. Szintigramm) gibt Aufschluss darüber, ob die Knochen selbst befallen sind.
Umgehen lernen mit Prognosen
Die Prognose, die aus solchen Befunden erstellt wird, beruht auf statistischen Mittelwerten. Sogenannte Fünf-Jahres-Überlebensraten verweisen auf den Prozentsatz der Patienten, der nach diesem Zeitraum noch lebt. Statistisch gesehen hat diese Gruppe danach dieselbe Lebenserwartung wie der normale Durchschnitt der Bevölkerung. Der individuelle Krankheitsverlauf kann ganz anders aussehen – besser, aber auch schlechter.

    Sie fühlten sich nicht ernst genommen: 55 Prozent gaben an, bei der Erstellung eines Therapieplans nicht beteiligt worden zu sein. Und 62 Prozent bedauerten, nur lückenhafte Erklärungen bei der Ablehnung von Therapien erhalten zu haben, die sie vorschlugen. 6
    Leider ist ein gestörtes Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient häufig der Grund dafür, warum rund drei Viertel der Krebspatienten nicht über eigene Therapieversuche mit naturheilkundlichen Verfahren sprechen – obwohl solche Alleingänge den Behandlungserfolg gefährden können.

    Teilen Sie Ihrem Onkologen alles mit, was Sie bewegt. Wenn Sie mit Ihrem Krebsarzt zum Beispiel nicht offen über Ihren Wunsch sprechen können, sich begleitend naturheilkundlich behandeln zu lassen, dann verzichten Sie entweder auf diese Option oder suchen Sie nach einem anderen Arzt. Verschweigen Sie auf keinen Fall, wenn Sie sich zusätzlichen Therapien unterziehen.

    Naturheilkundliche Kompetenz finden

    Die Onkologie hat lange ignoriert, dass sich die Mehrheit ihrer Patienten zusätzliche Behandlungsmöglichkeiten sucht – häufig, ohne das ihrem Arzt mitzuteilen. An diesem mangelnden Vertrauen sind die Mediziner nicht unschuldig, denn die meisten kennen sich im Bereich der Naturheilkunde oder in den Möglichkeiten der Integrativen Onkologie nicht aus. Wenn Sie danach fragen, ob Ihre Behandlung naturheilkundlich unterstützt werden kann, werden Sie vielleicht solche Sätze hören, wie »Sie sind ernsthaft krank, was wollen Sie da mit Kräutern?«
    Wo aber finden Sie naturheilkundliche Kompetenz? Jemanden, der Sie berät und begleitet, wenn es um Ihr Potenzial geht, selbst zur Genesung oder Besserung beizutragen – mit Kneipp-Therapien und Akupunktur, Ernährung, Bewegung und Mind-Body-Verfahren? Die Suche ist nicht ohne Risiko, denn auf dem »Markt« der Krebskrankheiten tummeln sich viele selbst ernannte Heiler und gutmeinende Gesundheitsapostel neben wenigen seriösen Kennern der Integrativen Onkologie. In den USA dagegen haben viele renommierte Krebszentren seit einigen Jahren Abteilungen aufgebaut, in denen komplementäre Verfahren aus verschiedenen traditionellen Heilsystemen in Kombination mit der Tumortherapie angewendet werden. (siehe Kapitel: Integration statt Abgrenzung)
    In Deutschland gibt es – regional breit gestreut – einige Krebszentren, die sich für die komplementäre Behandlung von Krebspatienten geöffnet haben und in Sprechstunden Auskünfte dazu erteilen oder auch selbst Behandlungsangebote machen. Eine weitere Möglichkeit, die komplementären Therapiemöglichkeiten sachkundig abzuklären, bieten Fachgesellschaften.
    Naturheilkundliche Sprechstunden an onkologischen Zentren sind ein großer Fortschritt, doch sie arbeiten in der Regel komplementär,

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