Gemeinsam gegen Krebs: Naturheilkunde und Onkologie - Zwei Ärzte für eine menschliche Medizin (German Edition)
Studien legen nahe, dass Astralagus, gemeinsam mit Engelswurz (Angelica) verabreicht, die Genexpression verändert und dadurch die Nieren schützt. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass Astralagus nach einer Chemotherapie dafür sorgt, dass sich das Immunsystem schneller erholt. 19
Artemisia , eine Beifuß-Art, die in China traditionell verwendet wird, enthält Artemisinin, das zum Beispiel an der University of Washington untersucht wurde. Es fördert in besonderem Maße den Tod (Apoptose) von Krebszellen. Positive Erfahrungen wurden damit vor allem bei Leber- und Brustkrebs sowie chronisch lymphatischer Leukämie gesammelt (siehe auch Beispiel oben). 20
links: Astralaguswurzel soll das Immunsystem anregen.
rechts: Artemisia fördert das Absterben von Krebszellen.
Ginseng (Panax ginseng) enthält spezielle Saponine (Ginsenoside). Sie wirken nicht nur auf das zentrale Nervensystem und die Gefäßspannung, sondern hemmten im Laborversuch auch das Wachstum von Tumorzellen. Ginsengextrakte scheinen zu einem gewissen Maß vor Krebs zu schützen. Sie interagieren aber mit Insulin und Antikoagulanzien. 21
Huang Lian (Rhizoma Coptidis Chinesis) wirkt mit seinen Alkaloiden, vor allem den Berberinen, in vielfältiger Weise auf den Stoffwechsel von Tumorzellen ein, zum Beispiel konnte dadurch im Laborexperiment die Zellteilung bei Leberkrebs gestört werden. Bei Zellen des Bauchspeicheldrüsenkrebses, zeigte eine Studie, veränderten sie die Aktivität von 27 Genen. Es laufen klinische Studien am Sloan-Kettering Memorial Center in New York. 22
links: Ginseng wird wegen seiner Saponine geschätzt.
rechts: Huang Lian wirkt auf vielfältige Weise auf den Krebs.
Kräutermischungen
Jin Fu Kang ist eine Mischung aus zwölf botanischen Substanzen, die 1960 zum ersten Mal in Shanghai gegen den schwer zu therapierenden Lungenkrebs eingesetzt wurde. Die Zusammensetzung hat sich seither mehrmals geändert. Nach erfolgreichen klinischen Studien wurde Jin Fu Kang 1999 in China offiziell als Medikament gegen nichtkleinzelligen Lungenkrebs zugelassen. Seither sollen über 12.000 Patienten damit behandelt worden sein. Das Medikament scheint platinbasierte Chemotherapien zu unterstützen. Auch hier laufen klinische Studien am Memorial Sloan-Kettering Hospital. 23
Das Mittel San Qi enthält den getrockeneten Wurzelextrakt von Radix Pseudoginseng. Es verstärkt positiv die Wirkung des oft bei Darmkrebs verwendeten Chemotherapeutikums 5-Fluoruracil. 24
TCM-Ernährung
Nahrung ist Medizin in der chinesischen Lehre und neben der Kräutertherapie ein wichtiger Bestandteil der Krebstherapie. Die Logik dahinter ist jedoch eine andere als die der westlichen Ernährungsmedizin. Sie folgt der sogenannten Fünf-Elemente-Theorie, die den Wandlungsprozess im Körper mit dem Übergang verschiedener Elemente beschreibt, zum Beispiel wird Holz zu Feuer oder Erde bringt Metall hervor. Je nach dem Ungleichgewicht im Körper, seinen Mangelzuständen oder Stauungen, kann dieser Elementekreislauf durch Ernährung in Bewegung gebracht werden, was die Selbstregulation stärkt. Das Konzept lässt sich nicht mit unseren Ernährungslehren vergleichen, so gehören beispielsweise verschiedene Getreidesorten völlig unterschiedlichen Elementen an. Grundsätzlich zielt die TCM-Ernährung auf die Kräftigung der individuellen Konstitution, nicht auf spezielle Stoffwechselvorgänge.
Es gibt deshalb auch keine allgemeingültigen Empfehlungen bei Krebs. Häufig wird bei Tumorpatienten, wie bei allen schwer oder chronisch Kranken auch, ein »Qi-Mangel« diagnostiziert. Das führt zu der Empfehlung, 90 Prozent der Speisen in gekochter Form zu sich zu nehmen. Dies steht in ziemlichem Gegensatz zu den etablierten Ernährungskonzepten für Krebspatienten, die eher den Verzehr von Rohkost als Obst und Salate propagieren.
Die beste Lösung ist jedoch eine Kombination aus beiden Konzepten. Rohe Speisen sollten in Verbindung mit einer warmen Suppe oder gekochtem, gedünstetem Gemüse gegessen werden. Salate könnten auch mit »wärmenden« Gewürzen angemacht werden, wie Kümmel, Fenchel oder Pfeffer.
Es wird empfohlen, die Menge der Kohlenhydrate zu reduzieren wie auch die von tierischen Proteinen, insbesondere von kuhmilchhaltigen Speisen. Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin tragen diese zur Bildung von Schleim bei, der ein wesentlicher Bestandteil für die Bildung von Knoten darstellt.
Traditionelle Chinesische Medizin in Deutschland
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