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Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Titel: Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Virgin River hat diesbezüglich nichts zu bieten. Genauso wenig wie die umliegenden kleinen Bergdörfer.“
    „Gibt es hier denn Obdachlose?“, fragte Noah. Er wusste, dass die hiesige Bevölkerung, mit Ausnahme der Betreiber erfolgreicher Höfe und einiger Groß- und Weinbauern, größtenteils der Mittelklasse angehörte, aber Armut und Obdachlosigkeit hatte er hier noch nie gesehen.
    „Mein lieber Junge“, sagte sie. „Ich glaube, du solltest es mit eigenen Augen sehen. Ich bezweifle, dass man viel dagegen unternehmen kann, Noah. Und die Leute werden nicht gerade in Scharen zum Bibelstudium kommen. Und wenn doch, dann schlafen sie möglicherweise einfach ein. Aber du solltest etwas über das Leben in den Bergen wissen. Es gibt hier eine Menge armer Menschen, die nicht unbedingt obdachlos sind, Menschen, die in irgendwelchen Behausungen wohnen, denen aber, sobald sie ihren Anteil an Holz verkauft haben, außer einem Berg mit Bäumen so gut wie kein Einkommen oder noch häufiger einfach gar nichts bleibt. Wenn sie in eigenen Behausungen leben, sind sie oft schon älter und krank. Dennoch sind sie nicht besonders gut auf Ärzte zu sprechen. Ich habe Glück, dass ich mal Krankenschwester war. Wir schauen ab und zu mal nach den Leuten.“
    „Dazu muss man die Gegend vermutlich ziemlich gut kennen“, sagte er.
    „Mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt auf dem Land“, erklärte sie ihm. Dann bog sie in eine ganz verborgen liegende Straße ab. Eng, schmutzig, uneben und offenbar nur selten befahren.
    „Wir müssen nicht mehr nur aus Wohltätigkeit arbeiten“, ergänzte sie. „Tatsächlich wird es immer besser – es gibt jedes Jahr mehr Patienten, die krankenversichert sind oder die Rechnungen bezahlen können, dennoch gibt es auch immer noch viele Menschen in Not, die nicht über entsprechende Mittel verfügen. Das gehört alles zu dieser Gegend, Noah. Ich bekomme von Patienten eine Menge Lebensmittel als Bezahlung. Wenn Cameron und ich uns ausgesucht haben, was wir gebrauchen können, wandert der Rest der meistens wirklich guten Sachen zu Jack. Der Preacher kocht sie, backt sie, friert oder macht sie ein … und so haben wir immer etwas zu essen für die Leute, die ihrerseits etwas für andere tun …“
    „Er war auch schon sehr gut zu mir“, gab Noah zu. „Ich würde nie einen Vorteil daraus schlagen, aber so ein gelegentliches Stückchen Kuchen nehme ich immer gerne von ihm an …“
    „Nun, am Ende läuft es alles darauf hinaus, dass eine Hand die andere wäscht. In der Klinik bleibt meist etwas übrig – Milch und Saft, die kurz vorm Verfallsdatum stehen, Käse mit ein paar winzigen Schimmelflecken, die man wegschneiden kann, und, je nach Saison, auch mal Gemüse und Obst. Jack kann die Reste nicht weiterverwenden, aber sie können dennoch einen hungrigen Magen füllen. Die Kisten hinten im Wagen sind voll mit Essen. Es gibt nur ein Problem …“
    „Welches?“
    „Jack hat mir absolut verboten, zu tun, was ich gerade mache. Doc Mullins hatte es mir auch schon verboten. Deshalb vertraue ich jetzt auf dich.“
    „Oh. Großartig. Geheimnisse zwischen Ehemann und Ehefrau.“
    „Das sehe ich anders“, beruhigte sie ihn. „Es geht hier viel mehr um Vertraulichkeiten, die eine medizinische Fachkraft für sich behält. Du kannst dir sicher sein, dass du jederzeit mit einem peinlichen medizinischen Problem bei mir auftauchen könntest, ohne dass Jack je davon erführe.“
    „Na, das ist ja ein toller Trost“, sagte er. Wann sollte denn so etwas vorkommen? Wenn er mal Verstopfungen hätte? Oder Probleme beim Wasserlassen?
    „Also, lieber Gott, Noah – würdest du mit jemandem über meine spirituellen Kämpfe sprechen?“
    „Hast du denn welche?“, fragte er beinahe hoffnungsvoll.
    „Nicht, dass ich wüsste“, erwiderte sie achselzuckend. „Wir sind übrigens fast da. Ich würde dich bitten, im Auto zu bleiben. Du bist neu hier. Sie kennen dich noch nicht. Dein Besuch könnte sie nervös machen.“
    „Wen?“
    Doch bevor Mel seine Frage beantworten konnte, bog sie auch schon auf eine abgeholzte Lichtung ein. Und dort war das Lager. Ringsherum befanden sich Zelte und ein paar alte Autos, die, größtenteils ohne Räder, aufgebockt auf Backsteinen standen. Dazu ein möglicherweise noch funktionierender alter Wohnwagen sowie allerlei alte Möbel, die aussahen wie vom Sperrmüll und die mit Planen vor Feuchtigkeit geschützt wurden. Davor standen ein paar Männer herum, die überall auf der

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