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Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition)

Titel: Gemeinsam stark in Virgin River (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Regierungsmitglieder, Polizeichefs, Philanthropen. Also all jene, die ihn beschützen und bereichern konnten.
    In Noahs Freundeskreis gab es bis jetzt einen Barmann, eine Stripperin, einen Koch und eine Hebamme.
    Zum ersten Mal seit Langem fühlte sich sein Leben mal wieder richtig nach seinem Geschmack an.
    Noahs Ausflug mit Mel zum Waldlager der Obdachlosen bot einer Seele, die es freute, wenn sie anderen Menschen helfen konnte, viele Möglichkeiten. Sein Besuch in Grace Valley bei Harry Shipton, einem wirklich netten Mann, war ebenfalls sehr erhellend gewesen. Die beiden Geistlichen verbrachten zwei Stunden miteinander, und Noah erfuhr, dass Harry nicht nur presbyterianischer Pfarrer, sondern außerdem auch geschieden und ein zwanghafter Spieler war. Obwohl er einige seiner Freunde beschwindelt hatte, hatte ihn die ganze Stadt nach der Behandlung seiner Spielsucht herzlich willkommen geheißen. Hier in dieser kleinen Stadt hatte Harry im wahrsten Sinne des Wortes Vergebung und Gemeinschaft erfahren.
    Harry führte Noah durch die Stadt und lud ihn zum Mittagessen ins Grace Valley Café ein. Dort lernte Noah Dr. June Hudson, ihren Partner Dr. John Stone und Junes Vater Dr. Ellmer kennen, der vor seiner Pensionierung für die medizinische Versorgung der Stadt zuständig gewesen war. Ellmer lud Noah zum Angeln ein und wollte ihm ein paar Dinge beibringen, die die Männer von Virgin River nicht wussten und niemals lernen würden. „Egal, was sie sagen, ich habe sie beim Angeln immer übertroffen. Sie sind bloß ein Haufen Lügner“, erklärte ihm Ellmer.
    Grace Valley war eine schöne kleine Stadt mit altmodischen Häusern und reizenden Menschen, aber als er auf das Thema Armut zu sprechen kam, beeilten sich June und Harry, ihn in die Einzelheiten ihrer Fälle einzuweihen. Oberflächlich betrachtet wirkten diese kleinen Städtchen in den Bergen blühend und gesund, aber hinter den Bäumen verbarg sich auch noch eine andere Seite. Es gab zwei Marihuanabauern, die sich außerhalb des Gesetzes bewegten, und einige verarmte Familien, um die sich June, John, Harry und ein paar andere zu kümmern versuchten.
    Als Mel ein paar Tage später noch einmal zum Obdachlosenlager im Wald fuhr, saß Noah mit der Bibel in der Hand zwischen den Männern am schwachen Feuer. Vier von ihnen saßen auf umgedrehten Eimern. Neben ihnen stapelten sich Wolldecken aus Armeebeständen.
    „Na“, kommentierte Mel, als sie sich zu ihnen gesellte. „Du bist ja schnell heimisch geworden.“
    „Wir sprachen gerade über Jesus im Garten von Gethsemane“, erwiderte Noah und erhob sich. „Diese Männer sind nicht die Ersten, die in der Einsamkeit nach Antworten suchen. Also – was bietet die Pantry denn heute?“, fragte er lächelnd.

6. KAPITEL
    N oah musste sich endlich um ein paar Anrufe kümmern, die er schon seit über einer Woche vor sich herschob. Mrs Hatchet und Mrs Nagel. Er teilte ihnen mit, dass er jemand anderen eingestellt hatte, und dankte ihnen für das Interesse an der Stelle als Pfarrassistentin. Mrs Hatchet sagte: „Ja, ich weiß. Es hat sich schon herumgesprochen, dass Sie ein hübsches junges Ding eingestellt haben.“
    „Wie es der Zufall will, ist sie tatsächlich beides: hübsch und jung, aber ich habe sie eingestellt, weil sie Büroerfahrung hat und außerdem in der Lage ist, schwere Arbeiten zu erledigen. Es tut mir leid, dass es mit uns nicht geklappt hat, Mrs Hatchet, aber ich freue mich, Sie kennengelernt zu haben. Und es würde mich ebenfalls freuen, wenn wir uns noch einmal wiedersähen.“
    Sie murmelte etwas Unverständliches vor sich hin und legte auf.
    „Mrs Nagel“, sagte er, als er die nächste Bewerberin anrief. „Hier ist Pfarrer Kincaid. Ich wollte Ihnen nur sagen, dass …“
    „Sie dieses junge Flittchen eingestellt haben“, blaffte Mrs Nagel ins Telefon.
    „Entschuldigung?“
, fragte er entsetzt und wie vor den Kopf gestoßen.
    „Ich bin froh, dass ich nicht mit so einer Sorte Mensch, wie Sie einer sind, arbeiten muss!“
    „Ich verstehe“, sagte er ruhig. „Es tut mir leid, dass Ihre Bewerbung erfolglos gewesen ist.“
    Sie schnaufte verächtlich, bevor sie grußlos auflegte.
    „Hui, diese Klippe haben wir aber gerade noch mal umschifft“, murmelte er in den Hörer.
    Die folgende Woche verbrachte Noah mit Klinkenputzen in den ländlichen Vororten Virgin Rivers. Er stellte sich den Menschen vor und lud sie ein, die Kirche zu besuchen, die in wenigen Monaten neu ausgestattet wieder in

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