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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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es mühelos durch den ganzen Baumstamm schnitt.
    Ein achtzehn Meter langes Stück des umgestürzten Baums wurde abgetrennt und rollte auf den Weg; Tonnen von Holz kamen langsam zum Stillstand und zermalmten den Kies unter sich.
    Robert kam – das Handy in der einen, die Pistole in der anderen Hand – aus dem Waschraum gestürmt.
    »Was …?« Er sah verwirrt erst den verschobenen Baumstamm und dann sie an.
    »Das war ich.« Fiona seufzte und sah auf ihre Füße; sie fühlte sich wieder wie ein dämliches Kleinkind. Dann sah sie zum Himmel auf. Die Ränder waren gelb und orangefarben getönt.
    »Du bringst mich besser zurück«, sagte sie bitter. »Großmutter erwartet mich bald zu Hause.«
    Ein sehr verwirrter Robert schob seine Pistole ins Holster. »Großmutter … Ja, stimmt.«
    »Ich erkläre dir das mit dem Baum auf dem Nachhauseweg.« Fiona ging zu ihm und lehnte sich an ihn. Dann gingen sie den Pfad entlang zurück.

41
    Dallas
    Eliot würde Mädchen nie verstehen.
    Als er von Ringo’s nach Hause aufgebrochen war, hatte Julie begonnen, mit ihm die Midway Avenue hinaufzugehen.
    »Ich wohne in den Hillcrest Apartments«, erklärte sie, ohne langsamer zu werden. »Ein paar Blocks hinter den Oakwood Apartments.«
    Vorhin hatte Julie mit ihm Kaffee trinken wollen. Er hatte ihr etwas vorgesungen und Verbundenheit geschaffen.

    Warum hatte sie sich ihm entzogen und gesagt, dass sie »das nicht konnte«? Was sollte das heißen?
    Eliot war von Frauen aufgezogen worden; man hätte doch denken können, dass er ein bisschen Ahnung hatte.
    Er beobachtete ihre Bewegungen beim Gehen. Julie hatte ihre eigene Musik, eine, die kein Instrument erforderte. Die Kurven ihres Körpers, ihre blasse Haut, die straffen Muskeln, jede fließende Bewegung und sogar der blonde Haarflaum auf ihrem Arm schienen ihm etwas vorzusingen.
    »Woher weißt du, dass ich in den Oakwood Apartments wohne?«, fragte er.
    »Aus deiner Bewerbung.«
    Toll. Wenn sie die gelesen hatte, dann wusste sie auch, dass Fiona und er sonderbare Stubenhocker waren, die zu Hause unterrichtet wurden.
    Eine heiße Brise wirbelte um sie herum und ließ Julies Kleid flattern. Es war das Hinreißendste, was er je gesehen hatte.
    Er hätte sie einfach fragen sollen, warum sie beim Pink Rabbit davongelaufen war. Gab es irgendetwas Schreckliches in Bezug auf ihre Familie, das sie ihm nicht verraten konnte? Eliot wollte wetten, dass seine mit ihrer Familie mithalten konnte – furchtbares Geheimnis um furchtbares Geheimnis, wenn nicht gar mehr.
    Aber was für einen Sinn hätte das gehabt? Sie würde ihm nicht glauben. Er glaubte es ja selbst kaum.
    Vielleicht waren einige Leute einfach dazu bestimmt, allein zu bleiben, aufgrund all der Wahrheiten, die sonst niemand glauben würde. Und das, obwohl sie alle ähnliche Dinge zu verbergen hatten.
    Oder vielleicht war sie immer noch ganz durcheinander wegen der Krähenschwärme, die sich vor dem Pink Rabbit aufgehalten hatten. Sie hatten sie beobachtet und Eliot angekrächzt; er hatte es für den Ruf nach mehr Musik gehalten.
    Er war sich nicht sicher, woher diese Vögel gekommen waren. Er hatte nicht direkt Angst vor ihnen gehabt, aber er hatte sich auch nicht ganz wohl gefühlt, als ihn diese zweihundert tiefschwarzen Augen angestarrt hatten. Doch als Eliot die Krähen
davongescheucht hatte, waren sie einfach in die Luft aufgestiegen – ein Tornado aus Federn und Krächzern.
    Eliot blieb auf dem Bürgersteig stehen. Julie ging noch ein paar Schritte weiter, hielt dann inne und sah zu ihm zurück.
    »Was ist?«, fragte sie.
    »Was auch immer ich im Café getan habe … Ich wollte mich nur entschuldigen.«
    Julie öffnete den Mund. Schloss ihn wieder. Sie sah aus, als würde sie gleich wieder weinen, doch dann runzelte sie die Stirn. »Vergiss es.« Sie ging weiter.
    Dann, plötzlich, blieb sie stehen, wirbelte herum und kam zurück zu ihm. »Das Problem mit dir ist, dass du zu nett bist«, sagte sie und führte das Gesicht nahe an seines heran. Ihre Augen waren schmale Schlitze reinsten Hasses. »Hat dir das schon mal jemand gesagt?«
    »Ich habe nur versucht zu helfen«, flüsterte er. »Wenn dir das unangenehm war, tut es mir leid. Ich werde einfach …«
    Der Ausdruck in Julies blauen Augen wandelte sich, und etwas anderes glomm darin auf. Etwas Ursprüngliches, Wildes.
    Sie berührte seine Lippen mit ihren. Ihr Mund war heiß.
    Seine Arme fanden ihre Taille, und er zog sie nahe an sich heran. Es kam ihm so natürlich vor wie

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