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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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sein Herzklopfen oder die Tatsache, dass er ihren nächsten Atemzug einsog.
    Seine Verwirrung löste sich auf. Alles war im Fluss und strömte zwischen ihnen hin und her. Dieser Moment war alles, was existierte – er und sie – sonst nichts im ganzen Universum.
    Und obwohl er sich nicht sicher war, warum das hier gerade passierte oder ob er Mädchen jemals verstehen würde, auch wenn er eine Million Jahre Zeit dazu gehabt hätte, wusste er, dass es das Beste war, keine dummen Fragen mehr zu stellen.
    Julie entzog sich ihm. Sie lächelte und biss sich auf die Unterlippe.
    Eliot hätte alles getan, um diesen Kuss fortzusetzen, aber er hielt sich zurück, da er befürchtete, dass er sie in die Flucht schlagen würde, wenn er sie zu heftig bedrängte.

    »Wie ich schon sagte«, schnurrte Julie, »du bist zu nett.« Sie wollte näher herantreten, zögerte dann aber und wandte rasch den Kopf, um zu lauschen.
    Auch Eliot hörte etwas: ein Grollen, das auf der Midway Avenue erklang.
    Julie machte sich von ihm los.
    Ein Motorrad sauste um die Ecke, ein verschwommener Fleck aus schwarzem Metall und sich kräuselnden Auspuffgasen, der quietschend neben ihnen zum Stehen kam.
    Zwei Leute saßen darauf. Die hintere Person stieg ab und nahm den Helm ab. Fiona schüttelte ihr Haar aus; sie sah aus wie ein wildes Geschöpf, mit dunklen Ringen unter den Augen. Aber es war wirklich Fiona. Ihre Büchertasche wölbte sich über dem Pralinenkasten, den sie für so gut versteckt hielt, und sie trug noch immer ihr albernes Gummiarmband.
    Fiona warf Julie einen verärgerten Blick zu, wurde dann aber sanfter. »Tut mir leid. Ich habe nicht gemerkt, wie spät es geworden ist.«
    »Passt schon, Schätzchen.« Julie errötete, sah aber nicht beiseite. »Es waren nur wenige Kunden da. Nichts, womit Linda und ich nicht zurechtgekommen wären.«
    Fiona sah Eliot an. Sie war neugierig, aber sie fragte nicht, weshalb Julie mit ihm auf dem Nachhauseweg war … oder warum sie beide so offensichtlich schuldbewusst dreinsahen.
    »Ich bin Robert«, sagte Robert zu Julie. Er tippte an seinen Kalottenhelm.
    »Julie Marks.« Sie machte einen bezaubernden halben Knicks vor ihm.
    Irgendetwas Seltsames ging zwischen Robert und Julie vor – eine Anspannung, die die Luft statisch auflud und prickeln ließ. Oder vielleicht bildete Eliot sich das auch nur ein.
    Doch die Art, wie sie einander ein bisschen länger als gewöhnlich in die Augen sahen, kam ihm sonderbar vor. So, als würden sie einander kennen, oder als dächten sie vielmehr, dass sie einander hätten kennen sollen .
    »Wir müssen nach Hause«, sagte Eliot, »aber vielleicht wollt ihr beide mit raufkommen?«

    Robert straffte sich. »Nein«, sagte er schnell. »Ich meine … Danke, aber Mr. Mimes braucht mich wahrscheinlich.«
    Natürlich. Eliot hatte – so unmöglich das auch schien – Großmutter und ihre Wirkung auf »Gäste« vergessen.
    Julie schüttelte den Kopf so heftig, dass ihr eine Menge ihrer halb zerzausten Locken ins Gesicht fiel. Sie pustete sie sich aus der Stirn. »Ich muss nach Hause. Familie. Vielleicht nächstes Mal.«
    Als sie lächelte, schienen darin mehr Licht und Verheißung zu liegen als im Sonnenschein. Sie nickte Eliot und Fiona zu; dann verblasste ihr Lächeln, als sie Robert zunickte. »Ihr entschuldigt mich?« Damit trabte sie an ihnen vorbei die Midway Avenue hinunter.
    »Ich melde mich.« Robert trat auf Fiona zu, sah dann aber Eliot … und lächelte sie nur an. Fiona lächelte auch und winkte ihm leicht zu. Er jagte sein Motorrad hoch und düste in entgegengesetzter Richtung die Midway Avenue hinauf.
    Binnen eines Augenblicks waren sowohl Robert als auch Julie verschwunden. Eliot und Fiona standen allein auf dem Bürgersteig – und waren wie üblich auf dem Nachhauseweg von Ringo’s, als sei es nur ein langweiliger Tag wie jeder andere gewesen.
    »Na«, sagte Eliot, »schöne Fahrt gehabt?«
    Fiona zuckte die Schultern. »Klar doch. Harten Tag in der Arbeit gehabt?« Es war eine angemessene Frage, aber so, wie sie sie stellte, klang sie giftdurchtränkt.
    »Was hast du gegen Julie?«, fragte Eliot. »Sie ist nett zu dir.«
    Fiona marschierte los. »Zu dir auch. Findest du es nicht seltsam, dass sie einfach so aufgetaucht ist – so wie Onkel Henry und die anderen?«
    »Also glaubst du, dass sie … was ist? So etwas wie eine Cousine?«
    Fiona schüttelte den Kopf. »Nein, nur irgendetwas. Ich habe ein komisches Gefühl, wenn ich sie ansehe.«
    Das eigentliche

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