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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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um zwei Töne auf seiner Geige zu greifen.
    Ein Bericht öffnete sich. Er enthielt das Polizeifoto eines Mannes. Er war 1,68 m groß, hatte braunes Haar, braune Augen – nichts Ungewöhnliches, bis Eliot die Narben auf einer Seite seines Gesichts sah und die Verbrennungen, die sein linkes Ohr weggeschmolzen hatten.
    »Perry Millhouse«, las Fiona über seine Schulter hinweg. »Mehrere Brandstiftungen, grobe Fahrlässigkeit, Mord … sechzehn Delikte.«
    Millhouse hatte die Türen zu einer Schule verschlossen und sie dann in Brand gesteckt. Eliot wurde übel, als er das las. Millhouse war gefasst, vor Gericht gestellt und zum Tode verurteilt worden. Im Berufungsverfahren war er für geistesgestört erklärt worden, so dass das Urteil aufgehoben wurde. Er war in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen worden.
    Eliot klickte weiter bis zu einem weiteren Polizeibericht. Dieser hier schilderte, wie Millhouse und zwei weitere Insassen die Klinik in Brand gesetzt und zwei Wachen getötet hatten und dann geflohen waren. Sie waren bis in die Gebirgsausläufer am Rande des Diablo State Park verfolgt worden. Zwei der Insassen waren erschossen worden, aber Millhouse war der Festnahme entgangen und hatte sich in eine Hütte geflüchtet.
    Bevor die Polizei ihn hatte fassen können, hatte er sie in Brand gesteckt … während er selbst darin war.
    Die Polizei hatte ihn verbrennen sehen.

    »Wenn er schon tot ist«, fragte Fiona, »wer hat dann das kleine Mädchen?«
    Großmutter überflog über ihre Schultern hinweg den Bericht. Ihr Gesichtsausdruck war undurchdringlich wie immer, aber Eliot glaubte, einen Schatten von – wovon? Wiedererkennen? – wahrzunehmen.
    »Da ist noch eine Polizeidatei«, sagte sie zu ihm.
    Er öffnete sie.
    Dieser Bericht bezog sich auf noch andauernde Ermittlungen. Innerhalb des letzten Jahres waren drei Kinder in der Nähe des Diablo State Park verschwunden. Das letzte, Amanda Lane, war erst gestern verschwunden.
    Es gab ein Bild von ihr. Sie hatte gerade ihre vorderen Milchzähne verloren und grinste auf dem Foto stolz.
    Fiona flüsterte: »Das ist wie die Bilder, die von uns gemacht worden sind. Bei der Polizeiaktion im Supermarkt, erinnerst du dich?«
    Eliot berührte Amandas Bild mit der Fingerspitze. »Ja.«
    Er warf einen Blick zurück auf die Uhr. »Wir müssen los. Wir hätten Roberts Angebot annehmen sollen, uns zu fahren.«
    »Ich habe ein Auto«, sagte Großmutter. »Ich werde euch genauso schnell dort hinbringen.«
    Eliot sah Fiona verwirrt an. Großmutter hatte ein Auto? Sie konnte Auto fahren? Sie ging immer zu Fuß oder nahm im äußersten Notfall den Bus.
    »In Ordnung, prima.« Eliot raffte all seinen Mut zusammen und sagte zu ihr: »Wir müssen aber noch ein paar Sachen holen. Zeugs, das wir im Abwasserkanal verwendet haben. Es dauert nur eine Minute.«
    Großmutter starrte ihn einen Moment lang an und sagte dann: »Beeilt euch. Ich treffe euch vor dem Haus.«
    »Soll ich ein bisschen was zu essen einpacken?«, fragte Cee. »Ich bin in einer Minute abfahrbereit.«
    Großmutter sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. »Du weißt, dass in meinem Auto kaum Platz für drei ist, Cecilia.«
    Cee ließ enttäuscht den Kopf hängen.

    Eliot wandte sich Fiona zu. »Keller?«, fragte er sie und schnappte sich seinen Rucksack.
    Sie rasten nach unten – ohne ein Wettrennen zu veranstalten, um zu sehen, wer Erster sein würde. All dieser Kinderkram war verschwunden, verdrängt von quälenden Vorahnungen, was heute Nacht vielleicht geschehen würde.
    L’essai de la mort . Die Todesprüfung.
    Eliot hoffte, dass Onkel Henry sich täuschte, was den Namen betraf.

44
    Das Einzige, was sie stark machte
    Fiona band sich das Taschentuch vors Gesicht. Der Staub im Keller ließ sie nach Luft ringen. Sie nahm sich ihr Westley-Richards-Gewehr und eine Schachtel Patronen von einem Stapel vergilbter Zeitungen.
    Das Gewicht der Waffe beruhigte sie. Sie hätte sie bei all den seltsamen Dingen, die geschahen, permanent in ihrer Büchertasche mit sich tragen sollen.
    Sah sie wie eine Kriminelle aus? Schusswaffe in der Hand, Maske vor dem Gesicht. Oder sah sie ein bisschen wie Robert aus? Wie eine Rebellin.
    In der gegenüberliegenden Ecke des Kellers zupfte Eliot an seiner Geige herum und stimmte sie. Fiona winkte ihm mit der Taschenlampe zu. Er war so tief konzentriert, dass er es nicht bemerkte.
    Staubpartikel ordneten sich bei jedem seiner Töne zu Mosaikmustern an.
    Sie beobachtete die Vorstellung

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