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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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Ausgang des Labyrinths zu. Dorthin war Eliot gegangen. Dorthin war ihm auch Millhouse gefolgt;
sein Weg wurde von der Spur aus Feuer auf dem Boden klar nachgezeichnet.
    Sie hatte keine Zeit mehr, sich vorsichtig einen Weg durchs Labyrinth zu suchen, also zog sie ihr Gummiband straff und machte drei Schritte vorwärts.
    An der ersten Glasbarriere schnippte sie mit dem Gummiband.
    Die Scheibe zerbarst in tausend Scherben, die ihr um die Füße sprangen. Die plastiküberzogene Sicherheitsscheibe verletzte sie nicht, aber die Stücke, die sie herausgeschnitten hatte, waren rasiermesserscharf.
    Scherben bohrten sich in ihren Arm. Tröpfchen ihres Bluts quollen hervor. Es fühlte sich an wie ein Dutzend stechende Wespen.
    Fiona ignorierte den Schmerz; das spielte jetzt keine Rolle. Wichtig war nur, ins Freie zu gelangen.
    Fiona schnitt beim Gehen und hinterließ eine Spur aus zersplittertem Glas und durchtrennten Stahlrahmen.
    Sie sah nicht zu den Pralinen zurück, kein einziges Mal, und schwor sich, dass sie sich nie mehr von irgendetwas so beherrschen lassen würde.
    Fiona bewegte sich furchtlos voran und wich dem sich ausbreitenden Feuer aus, bis sie auf der entgegengesetzten Seite des Labyrinths ins Freie kam. Sie sprang zu Boden.
    Die Anhänger hinter ihr standen vollkommen in Flammen.
    Jetzt musste sie das kleine Mädchen und Eliot finden.
    Und wenn sie musste, würde sie sich auch mit Millhouse befassen.

47
    Feuerserenade
    Eliot sprang von der obersten Treppenstufe und purzelte auf den strohbedeckten Boden.
    Millhouse kam einen Moment später aus dem Labyrinth und hinkte Eliot nach, die Stufen hinunter.
    »Bleib hier«, zischte Millhouse. »Ich habe dir etwas zu sagen, Kind. Dinge, die du wissen musst .«
    Eliot rannte in die Schatten, auf die Frachtcontainer am hinteren Zaun zu. Er würde sich nicht mit einem derart simplen Trick einfangen lassen.
    Nachdem er eine Minute lang gerannt war, blieb Eliot stehen, verschnaufte und sah zurück.
    Millhouse war ein glimmender Punkt, der ihm noch immer nachrannte, aber weit zurückgefallen war – so weit, dass Eliot eine Pause machen und wieder nachdenken konnte.
    Aus dem Spiegellabyrinth schlugen die Flammen empor und breiteten sich rasch bis zu den Imbissbuden aus. Ob Fiona auch nichts passieren würde? Sie konnte mühelos ins Freie gelangen, sie war gleich beim Eingang. Aber was dann? Würde sie einen Bogen schlagen, um zu ihm zu kommen?
    Er wünschte, er hätte ein Handy gehabt wie jeder andere auch auf der Welt.
    Er konnte nicht auf sie warten; zügig ging er zu den Frachtcontainern hinüber. Es gab mindestens hundert Lastwagenanhänger hier, an manchen Stellen in drei Lagen gestapelt wie Bauklötzchen. Das kleine Mädchen konnte in jedem davon stecken – oder, wie Fiona glaubte, in keinem davon.
    »Amanda?«, flüsterte Eliot. »Amanda Lane?«
    Er wagte es nicht, so laut zu schreien, dass sie ihn tatsächlich hören konnte – das hätte Millhouse vielleicht verraten, wo er sich aufhielt. Aber wenn er nicht rief, würde er jeden Container durchsuchen müssen, und das konnte Stunden dauern.

    Es musste einen schnelleren Weg geben.
    Eliot entdeckte eine Leiter und kletterte auf ein paar Container hinauf. Von diesem Aussichtspunkt aus sah er, dass mehrere kleine Feuer an verschiedenen Stellen des Geländes loderten.
    Würde irgendjemand den Brand von der Straße aus sehen und Hilfe rufen? Er wagte es zu bezweifeln. Auf der Fahrt hier herauf waren sie keinen anderen Autos begegnet.
    Die Furcht, der er hatte davonlaufen können, schaffte es, ihn einzuholen. Er war im Labyrinth beinahe gefangen gewesen, bis er daran gedacht hatte, zu Boden zu sehen und die Rahmen der Glasscheiben und Spiegel zu erspähen, die ihm den Weg versperrten, und ihnen auszuweichen.
    Dennoch war Millhouse nahe genug herangekommen, um ihn beinahe zu packen, und hatte sein Hemd versengt.
    Eliot zitterte. Er nahm sich zusammen und unterdrückte das Zittern, aber dann begann es von neuem.
    Er musste sich zusammenreißen. Wenn Millhouse ihn nicht fand, würde er wahrscheinlich umkehren und zu dem kleinen Mädchen gehen. Die Zeit lief ihnen allen davon.
    Es war unfair, Fiona und ihn wegen so einer Prüfung in tödliche Gefahr zu bringen, und doppelt unfair, jemanden mit hineinzuziehen, der nicht einmal zur Familie gehörte.
    Wie sollte er Amanda Lane finden?
    Als er neulich Souhk in den Abwasserkanälen hatte finden müssen, hatte er seine Musik benutzt. Konnte er jetzt einen ähnlichen Trick anwenden?

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