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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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dort vor langer Zeit zu Besuch. Es gefiel ihm; er wollte immer einen Weg zurückfinden. Es gefällt jedem.« Robert leckte sich die Lippen und sah sich im Raum um. »Möchtet ihr Kinder nicht hineingehen und es euch selbst ansehen?«
    Eliot wollte gern. Er hatte das Bedürfnis, einen Schneeball zu formen und ihn seiner Schwester an den Hinterkopf zu werfen. Er stellte sich vor, wie sie durch die Schneewehen rannten und schlitterten. Sie könnten am Fest teilnehmen. Der Apfelwein würde gut schmecken. Es wäre toll gewesen, sich ein paar Minuten lang einfach nur zu entspannen.
    Aber wie lang konnten ein paar Minuten werden, wenn die Zeit nicht fortschritt?
    Fiona ging auf die Tür zu, doch Eliot legte ihr eine Hand auf den Arm. »Pass auf«, flüsterte er.

    Sie schüttelte den Kopf, um ihn klar zu bekommen. »Seltsam. Ich wollte gerade hineingehen – oder hinaus, wie auch immer – und es mir selbst ansehen.«
    Besorgt wechselten die beiden einen Blick.
    Hier stimmte irgendetwas überhaupt nicht. Alles: das Tal, die Behauptung, dass ihr Vater dort war, diese Kneipe, Onkel Henrys Auto, sogar Robert … die Art, wie er handelte und sprach …
    Sie drehten sich zu Robert um, aber er war nicht mehr an Ort und Stelle.
    Er stand jetzt hinter ihnen. Eliot konnte ihn nicht deutlich sehen. Das fluoreszierende Licht an der Decke war aus, aber durch die Tür strömte viel Licht. Das hätte den Raum beleuchten sollen; und dennoch schien Robert in Schatten gehüllt zu sein.
    Auf einmal hatte Eliot den Eindruck, dass er einen Mantel trug. Das war logisch, weil es hier drinnen so kalt war, aber Eliot hatte Robert keinen Mantel mitbringen sehen, und er hatte doch sicher keinen unter seiner Lederjacke getragen.
    »Du hast uns ›Kinder‹ genannt«, sagte Fiona; Misstrauen schwang in ihrer Stimme mit.
    »Na ja«, antwortete Robert und räusperte sich. »Ihr seid ja schließlich ein bisschen jünger als ich.«
    »Warum willst du, dass wir Louis helfen?«, fragte Eliot. »Gestern Abend hast du mir geraten, mich von ihm fernzuhalten. Und behauptet, dass alles was er sagt eine Lüge sei.«
    Hinter Robert klapperte die Tür zur Bar in ihrem Rahmen.
    »Dein Vater wird dir immer die Wahrheit sagen, mein Junge. Immer.« Robert drehte sich schnell um und nahm die zitternde Tür in Augenschein. »Allerdings fürchte ich, dass wir nun keine Zeit mehr zum Reden haben werden.«
    Eine Faust hämmerte an die Tür. »Aufmachen!«, rief jemand auf der anderen Seite. »Aber ein bisschen plötzlich, Kumpel!«
    Robert trat näher an Fiona heran, und Eliot sah, dass er tatsächlich einen Trenchcoat aus feinem Kamelhaar trug … genau wie Louis gestern Abend.
    Die Tür zersplitterte und fiel nach innen. Drei Männer in
Lederjacken drängten sich hindurch. Einer trug einen Baseballschläger, der zweite ein gezacktes Messer, der dritte eine Flinte.
    Der Mann, der den Baseballschläger schwenkte, knurrte: »Wir sind hier, um dafür zu sorgen, dass niemand Mr. Buan hintergeht.«
    »Und das mit der Eleganz und dem unfehlbaren Sinn für den richtigen Zeitpunkt, wie man das von Mietlingen erwarten darf«, sagte Robert.
    Die drei Männer sahen verwirrt drein.
    Robert flüsterte Eliot und Fiona rasch zu: »Ich kümmere mich darum.«
    Robert warf einen Blick auf die Stapel von Kisten und Bierfässern und machte eine dramatische Armbewegung – sein Kamelhaarmantel vollzog sie schwungvoll nach. Er berührte nichts, aber der ganze Stapel kippte um: eine Lawine aus Aluminium, aufprallenden, zersplitternden Flaschen und Pappe, die die drei Männer unter sich begrub und die Tür zur Bar verdeckte.
    Robert wandte sich ihnen wieder zu. »Wir haben nicht viel Zeit. Mir sind in dieser Angelegenheit die Hände gebunden. Ihr müsst Folgendes für mich tun …«
    Fiona hatte ihr Gummiband zwischen den Händen gespannt. Sie entspannte sich, als Robert näher kam, aber nur ein bisschen.
    »Was geht hier vor?«, fragte sie. »Wir brauchen Antworten, bevor wir irgendetwas tun.«
    Robert machte eine beruhigende Geste mit beiden Händen. »Antworten sollst du auch bekommen, meine Liebe.« Er trat näher an sie heran und legte ihr vorsichtig eine Hand auf den Arm; dabei lächelte er die ganze Zeit über.
    Er trug dieses Lächeln vor sich her wie einen Schild … ein Lächeln, das Eliot bekannt vorkam. »Louis?«
    Robert wandte sich Eliot zu, und sein Lächeln wurde wärmer. »Ein gutes Auge für Details, wie ich sehe. Das wird dir weiterhelfen im Leben.«
    Robert wirbelte Fiona

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