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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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hat Robert gesagt?«, fragte Eliot. »Was soll das Ganze denn bedeuten?«
    »Wenn ich raten soll«, sagte Fiona zu ihm, »dann … bedeutet es Ärger.«

68
    Eine Tür ins Neue Jahr
    Eliot saß hinten in Onkel Henrys Maybach Exelero und grübelte über seinen Eindruck nach, dass an der Situation hier etwas »nicht stimmte«.
    Es war nicht die Art von »Gleich-sterbt-ihr«-Verkehrtheit, mit der Fiona und er in letzter Zeit immer mal wieder hatten klarkommen müssen; eher ein Detail, wie auf den Finde-den-Unterschied-Bildern.
    Als Robert ihn und Fiona abgeholt hatte, hatte die Mischung aus Rennauto und Limousine leise verändert ausgesehen. Das sonst spiegelglatte Chrom war matt, die Heckpartie mit Schlamm bespritzt. Noch seltsamer als alles andere war
jedoch, dass eine gelbe Kugel mit Smiley-Gesicht als Kappe auf der Antenne saß. Eliot war sicher, dass das Auto diese Verzierung bisher noch nicht gehabt hatte. Oder überhaupt eine Außenantenne.
    Fiona saß natürlich vorn. Sie versuchte, mit Robert zu reden, aber er sagte ihr, dass er sich aufs Fahren konzentrieren müsste. Er würde alles erklären, sobald sie da waren.
    Eliot beobachtete ihn und überlegte dabei, dass er auch würde fahren können, wenn er musste. Nicht, dass Großmutter ihn es je hätte versuchen lassen. Aber er und Fiona hatten sich viel mit Automobilen beschäftigt und wussten alles, was man nur wissen konnte, über Motoren und Getriebe. Er sah, wie Robert die Gangschaltung, das Gaspedal und die Bremse betätigte. Es dürfte einfach sein …
    Eliot sah aus dem Fenster. Der Highway zog vorüber, und goldenes, kalifornisches Sonnenlicht glitzerte auf dem Ozean.
    Warum waren sie noch nicht da? Robert fuhr schon seit zehn Minuten; dabei hatte er gesagt, es sei nicht weit. In Onkel Henrys Auto hätten sie schon in einem anderen Bundesstaat sein sollen.
    Auch der Geruch des Autos stimmte nicht. Früher hatte es nach Leder, Whiskey und Zigarrenrauch gerochen. Jetzt herrschte ein säuerlicher Gestank im Auto vor.
    Aber Fiona hatte nichts gesagt, also spielte ihm vielleicht nur seine Einbildung einen Streich.
    Die »Verkehrtheit« – ob nun echt oder nicht – war Eliot willkommen. Der Versuch, hinter das Geheimnis zu kommen, hielt ihn beschäftigt und lenkte ihn für einen Moment davon ab, über die jüngsten Ereignisse nachzudenken. Doch immer wieder kehrten seine Gedanken zurück zur letzten Nacht. Seine Musik, der Nebel … all die Leute, die im Nebel geschrien hatten und verletzt worden waren …
    Nein, nicht nur verletzt. Er war sicher, dass ihnen weit mehr zugestoßen war als nur eine Verletzung. Menschen waren getötet worden.
    Das war seine Schuld gewesen. Er hatte die Wahl gehabt, er trug letztendlich die Verantwortung.

    Aber wenn er es nicht getan hätte, wäre Fiona jetzt tot. Wie hätte er sich gefühlt, wenn er eine Möglichkeit gehabt hätte, sie zu retten, und sie nicht genutzt hätte? Wäre das nicht auch Mord gewesen?
    Er seufzte. Die Sache war nicht lösbar – in jedem Fall wäre er schuld daran gewesen, dass irgendjemand ums Leben kam. Aber besser Fremde als seine Schwester.
    »Ah«, sagte Robert. »Wir sind da.«
    Das Auto bog in eine Kieseinfahrt ein. Ein Neonschild verkündete: ZUM LETZTEN SONNENUNTERGANG .
    Eliot reckte den Kopf und sah ein verfallenes Gebäude mit einem roten Metalldach. Ein paar abgenutzte Autos und eine Reihe Motorräder standen vor der Vordertür. Der Parkplatz war mit Flaschen und Müll übersät.
    »Sieht aus, als ob viele Leute hier wären«, sagte Fiona. »Kann man hier frühstücken?«
    »Eigentlich nicht«, murmelte Robert. Er setzte rückwärts in eine Parklücke, weit entfernt von den anderen Autos und Motorrädern. »Da drinnen gibt es etwas, das du sehen solltest.«
    »Warte.« Fiona sah unbehaglich drein. Sie legte Robert die Hand auf den Arm. »Hier hört niemand eine Telefonleitung ab. Sag mir, was das alles soll. Ist es gefährlich?«
    Robert tätschelte ihr die Hand, sah sie an, nahm sie in seine und küsste sie. »Gefährlich? Ja und nein, Süße. Es geht um euren Vater.«
    Fiona verzog das Gesicht. »Oh, das hättest du uns sagen sollen, bevor wir hergekommen sind.« Sie entzog ihm ihre Hand.
    »Würdest du ihm nicht helfen, wenn er dich braucht?«, fragte Robert.
    »Ich weiß nicht. Er war so eigenartig.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Außerdem: Was hat er schon je für Eliot oder mich getan, außer uns nachzuschleichen und unheimlich zu sein?«
    »Ich werde ihm helfen«,

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