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Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils

Titel: Gemini - Der goldene Apfel - Nylund, E: Gemini - Der goldene Apfel - Mortal Coils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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sagte Eliot und öffnete die Autotür.
    Eliot wollte Louis eine Chance geben. Penner oder nicht, verrückt oder nicht, Teil der höllischen Familie oder nicht – er
hatte Eliot mehr Vertrauen und Wärme entgegengebracht als irgendein anderer seiner so genannten Verwandten.
    »Er ist nicht hier«, sagte Robert zu Eliot. »Zumindest nicht ganz. Aber er ist wirklich in Schwierigkeiten, und ihr könnt ihm helfen … wenn ihr wollt.« Er sah Fiona an und runzelte die Stirn. »Es wird aber leichter sein, wenn ich es euch einfach zeige.«
    »Dann zeig es uns«, sagte Eliot; Ungeduld mischte sich in seinen Tonfall. Er schnappte sich seinen Rucksack und wartete auf Robert.
    Robert wandte sich an Fiona. »Na?«
    Sie atmete kräftig aus. »In Ordnung. Ich kann nicht zulassen, dass mein Bruder allein in dieses Lokal geht.« Sie betastete das Gummiband um ihr Handgelenk, öffnete dann die Tür und stieg aus.
    Gemeinsam traten die drei auf die Veranda des Letzten Sonnenuntergangs und durch die doppelte Schwingtür.
    Die Dunkelheit im Lokal wurde nur von Neonwerbung für Bier, einer Jukebox in der Ecke, drei Scheinwerfern über Billardtischen und einem flackernden Fernseher in der Ecke unterbrochen. Der Boden war mit Sägespänen und Erdnussschalen übersät. Es stank nach Bier.
    Unrasierte Männer in Jeans und Leder unterbrachen ihre Tätigkeiten (in der Hauptsache das Biertrinken), und ihre Blicke drifteten zu Fiona hinüber.
    Robert trat vor sie und nickte dem Barkeeper zu.
    Der Barkeeper nickte zurück und dann zur Rückwand des Raums.
    Die Gäste begannen wieder zu reden und zu trinken und ignorierten sie … größtenteils. Ein paar starrten immer noch Fiona an.
    »Lass dich von diesen Dreckskerlen nicht ärgern«, flüsterte Robert. »Hier entlang.« Er ging auf die Tür in der Rückwand zu.
    Eliot und Fiona folgten ihm. Sie versuchten, zu niemandem Blickkontakt aufzunehmen, aber diese Leute waren so interessant, dass Eliot es schwer fand, nicht hinzusehen. Es gab
so viele verschiedene Tätowierungen. Er stellte sich vor, seine Arme wären mit keltischen Knoten, Flammen und Tribal-Spiralen bedeckt … und diese neue, härtere Version seiner selbst gefiel ihm.
    Sie kamen zu der Hintertür, und Robert schob einen Schlüssel in ihr Schnappschloss. Er öffnete die Tür, und nacheinander gingen sie hindurch. Robert fand den Lichtschalter. Eine einzelne, fluoreszierende Birne begann über ihnen zu flackern.
    Sie standen in einem Lagerraum mit Bierfässern und Kisten, die zur Hälfte mit Flaschen gefüllt waren. Eine Stahltür zur Linken führte in einen Kühlraum. Eine andere Tür an der Rückwand war mit Ketten und Vorhängeschloss gesichert; darüber befand sich ein abgedunkeltes AUSGANG-Schild.
    Robert verschloss die Tür zur Bar hinter ihnen.
    »Und hierher wolltest du mich allein bringen?«, flüsterte Fiona ihm zu.
    »Allein?«, fragte Eliot.
    »Egal. Was ihr sehen müsst, ist hier drüben.« Robert schob Kisten beiseite, um einen Weg freizumachen.
    Der Boden war mit alten Kalendern übersät. Eliot zückte seine Taschenlampe, schaltete sie an und sah sich die Kalender näher an. Einer hatte Bilder von Seebarschen und stammte von 1979, ein weiterer von 1963 zeigte heiße Öfen und ein dritter von 1932 verschiedene überdachte Brücken. Bei allen war das Dezemberblatt aufgeschlagen.
    Robert rollte ein letztes Fass beiseite. »Hier ist es.«
    In der Ziegelwand befand sich eine Tür.
    Es war aber keine echte Tür. Sie war auf die Wand gemalt, und das nicht einmal sehr gut. Ihre schwarzen Umrisse waren mit einem Filzstift skizziert worden. Die Türfüllung war rotbraun – Pinselstriche und Spritzer, die ihr die Textur grob behauenen Holzes verliehen.
    Eliot trat einen Schritt näher heran. Es war schwer zu sagen, aber es mochte getrocknetes Blut sein.
    Auch ein Türgriff aus Messing war in die Wand gesteckt – buchstäblich einfach gesteckt, in die Ziegel gerammt. Er hing gefährlich schief, als wolle er gleich abfallen.

    »Ist das ein Witz?«, fragte Eliot.
    »Ganz und gar nicht.« Robert wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Das hier führt ins Neujahrstal. Ich glaube, dass euer Vater dorthin gegangen ist. Es ist ein sehr gefährlicher Ort. Ihr werdet hingehen und nach ihm suchen müssen.«
    Fiona schnaubte. »Wir haben gerade drei Prüfungen auf Leben und Tod überstanden. Ich habe nicht vor, mein Leben oder Eliots für einen Mann aufs Spiel zu setzen, der sich nicht einmal die Mühe gemacht hat, uns zu sagen, dass

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