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Gemischte Gefühle

Gemischte Gefühle

Titel: Gemischte Gefühle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald M. Hahn
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Gesprächsfe t zen wie fette Schneeflocken bei einem Blizzard tanzten, während Mitglieder der Bürger gegen Bau mafia -Initiative ein und aus gingen.
    Ächzend setzte Robby den Karton ab und massierte sein schmerzendes Kreuz. „ Wie sieht ’ s aus? “ erkundigte er sich und sah Angela wieder an und hatte mit einem Mal den ve r rückten Wunsch, wie eine Supernova zu explodieren und sie mit seinen feurigen Protuberanzenarmen an die Brust zu drücken. Sie musterte ihn kritisch und knöpfte mit dem I n stinkt des Weibes ihren obersten Blusenknopf zu, so daß ihm der Blick auf die volle Rundung ihrer Brüst e v on nun an verwehrt blieb und Robbys Supernova zu einem Schwarzen Loch zusammenschrumpfte. „ Der DGB hat sich der Bürger gegen Baumafia - Ini tiative endlich angeschlossen “ , sagte sie und überflog flüchtig das Flugblatt. „ Das wird uns organis a torisch mächtig auf die Sprünge helfen und die Bonzen d a von abhalten, direkt mit ihren Panzerwagen und chemischen Keulen hier einzumarschieren. Außerdem haben wir einen Haufen Solidaritätsadressen bekommen, unter anderem von der SDAJ, der Bewegung Bewußter Schwuler, dem PEN, dem SPD-Unterbezirksverein von Plusendorf an der Plu m pe, sogar unterzeichnet vom Ortsgruppenvorsitzenden D a niel Herbst, der DKP-Betriebsgruppe Deutschchemie, dem Internationalen Komitee für die Rechte lesbischer Lehreri n nen, der Fakultät der Universität Berlin, der SMV des Schulzentrums Süd, von Professor Sulzmann, Lehrstuhli n haber für Parapsychologie an der Universität Heidelberg, der Alternativen Liste NRW, dem VVN, dem Antifa-Aktionskreis von Wetzlar, der DFG-VK, dem Jugendze n trum Börse, dem BBU, der Gesellschaft für Aussöhnung und Entspannung, dem Alterspräsidenten des Bielefelder Ren t nerclubs Graue Panther und einem Haufen anderer Organ i sationen, Gruppen, Grüppchen und Privatleuten.“
    „ Ermutigend “ , frohlockte Robby. „ Und was ist mit den Radikaldemokraten? Denen müßte es doch möglich sein, im Stadtrat etwas dagegen zu unternehmen …“
    „ Zur Zeit laufen da noch Gespräche. “ Das Mädchen gähnte ausgiebig. „ Wird schon werden. Wir haben jetzt a n dere Sorgen. Das Zeug hier muß schleunigst verteilt werden, und ich schätze, daß du der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort bist, um diese Aufgabe …“
     

11
     
    Wir stellen fest: Es gibt ein Grundrecht auf ausreichenden Wohnraum, den jeder Mensch zur freien Entfaltung seiner Persönlichkeit benötigt. Wir stellen fest: Dieses Grundrecht ist in Gefahr, durch ein republikweites Spekulantenunwesen ausgehöhlt zu werden. Es ist bekannt, daß bereits zehn Mi l lionen Menschen, also fast ein Sechstel der Bevölkerung, unter unzureichenden un d u nwürdigen Bedingungen wo h nen. Und über jene, die sich ihr Grundrecht durch überhöhte Preise erkaufen müssen, gibt keine Statistik Auskunft …
     
    Auszug aus einem Grundsatzpapier zum 10. ordentlichen Parteitag der Radikaldemokratischen Partei
     

12
     
    „ Wie? Ich weiß von nichts. Nie gehört. Wie? Warum fr a gen Sie mich das überhaupt? Wie? Nein, offiziell bin ich übe r haupt nicht informiert. Der Antrag fehlt, wenn … Im übr i gen ist dies eine Entscheidung des Rates … Wie? Nein. N a türlich nicht. Die Verwaltung prüft, der Rat beschließt. O b jektiv. Natürlich objektiv … Wie? Auf keinen Fall. Dafür verbürge ich mich. Nein, nein. Davon weiß ich nichts. Wie? Wie? “
     
    Oberstadtdirektor Pfeife in einem Interview der Altern a tiv-TV
     

13
     
    PFEIFE IST UND BLEIBT WAS ER IST
    Flugblattext
     

14
     
    „… und es ist völlig klar, daß wir uns das auf keinen Fall bieten lassen werden. Auf keinen Fall, unter keinen U m ständen! “ Die Stimme von Sigrun Hammerwehl, Landesj u gendsekretärin des DGB und neuestes Mitglied der Bürger gegen Baumafia - I nitiati v e , ergoß sich mit mehreren hundert Watt aus den Lautsprechertürmen von Pete Paranoia & his Nightmares. Beifall brandete auf, wälzte sich wie ein gewa l tiger akustischer Wurm durch die menschenüberlaufene Straße, die sich oben auf dem Kamm des Holunderberges zu einer Kreuzung verbreiterte und der Demonstratio n d er Bü r ger gegen Baumafia -Ini tiative genug Platz bot. Bürgersteig, Straßen und sämtliche Fenster waren schwarz von Me n schen. Rote Fahnen und Transparente wurden geschwenkt. „ Jawoll! “ tönte es zustimmend aus der Menge. Und: „ Wir haben auch Rechte! “ Und: „ Das kann man mit uns nicht m a chen! “ Und:

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