G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer - Felsing, K: G.E.N. Bloods 1 - Eisfeuer
bloßzustellen. Hast du das wirklich nötig?“
„Mann, zieh ab.“ Virgin schlug Simbas Hand beiseite. „Ich hab mir nichts dabei gedacht.“
„War klar. Wann denkst du auch schon mal.“
Plötzlich durchschnitt Max’ Bass die Auseinandersetzung. „Kommt runter, Jungs. Setzt euch und lasst uns den Wüstenauftrag besprechen.“
„Um was geht es genau, Max?“ Dix drehte einen Küchenstuhl um, sodass er die Arme im Sitzen auf die Rückenlehne stützen konnte.
„Ich hab’s schon kurz erwähnt. Es geht nach Israel. Sechs englische Archäologie-Studentinnen wollen die Negev-Wüste auf Kamelen durchqueren wie früher die Karawanen.“
„Holy Shit! Wie kommst du an so einen Auftrag?“
„Ich habe den Vater einer der Studentinnen in Vegas kennengelernt. Er möchte vier Bodyguards engagieren.“
„Warum buchen die nicht einfach eine geführte Reise und fahren mit Geländewagen?“
„Das müsst ihr sie vor Ort wohl selbst fragen. Neil: Unsichtbarkeit; Wade: Geruchssinn; Virgin: Flüstermodus; Dix: Frequenzlesen. Das passt gut. Ihr übernehmt die Sache.“
Dix focht einen inneren Kampf aus. Einerseits wollte er protestieren, weil er nicht gerade jetzt eine Trennung von Megan in Kauf nehmen wollte – und überhaupt: Auf die Gesellschaft von sechs ausgeflippten Weibern hatte er keinen Bock. Andererseits verbot es selbstverständlich die Loyalität, sich Max’ Anordnung zu widersetzen. An seiner Einsatzplanung gab es ausegoistischen Anlässen nichts zu zweifeln oder zu kritisieren.
„Wie lange dauert der Einsatz?“
„Wenn die Karawane ohne Probleme durchkommt, etwa drei Wochen.“
„Und wann wird es losgehen?“
„Übermorgen Mittag.“
Holy cow, wie sollte er Megan das beibringen?
„Virgin, Seth und Simba werden inzwischen mit dem Umbau weitermachen, da kann Simba seine Krallen wetzen.“ Max stand auf.
Dix hatte es erst zwei Mal gesehen, dass Simba seine Fähigkeit zum Einsatz brachte. Die Genforscher mussten bei einem Part seiner Großeltern mit Raubkatzengenen experimentiert haben. Er starrte auf Simbas Finger, denen man nicht ansah, dass sich unter den normalen Fingernägeln Krallen wie die eines Tigers oder Löwen verbargen, die Simba aus- und einfahren konnte. Wenn er wollte, könnte er jemandem mit einer blitzschnellen Bewegung die Kehle aufschlitzen, denn auch seine Reflexe, seine Angriffstaktik und seine Geschwindigkeit glichen denen einer Raubkatze.
Jay-Effs Fähigkeit hatte sich wie zu Beginn bei Dix noch nicht herausgestellt. Seth sollte man besser nicht gegen sich aufbringen, zumindest, wollte man nicht Gefahr laufen, wie in einem von Hitchcocks Filmen von Hunderten Vögeln angefallen zu werden. Seth beherrschte die Fähigkeit, mit Tieren aller Art zu kommunizieren und sie nach seinem Willen zu lenken.
Zu Hause verwarf Dix alle Gedanken an das Team. Er war ein paar Minuten zu früh, weil er es im Fitnesscenter nicht mehr ausgehalten hatte. Noch eine Viertelstunde, dann würde er Megan in die Arme ziehen, sie küssen, über die Türschwelle tragen und ihr sagen, wie sehr er sich in sie verliebt hatte. Dass er mit ihr zusammenbleiben wollte, an ihrer Seite sein Leben verbringen, vorzugsweise, bis sie beide steinalt und grau sein würden. Er würde ihr versprechen, dass sie niemals für ihn kochen und bügeln musste. Außer, sie wollte es. Nach einer heißen Nummer würde sie ihm wohl nicht die Augen auskratzen, wenn er sie über den bevorstehenden Einsatz informierte.
Um Megan und ihre Schülerin nicht Minuten vor Ende der Nachhilfestunde aus dem Konzept zu reißen, drehte er schon hundert Yards vor dem Haus den Zündschlüssel um und ließ den Wagen ausrollen. Er sollte wirklich langsam mal in die Werkstatt fahren und den Auspuff reparieren lassen.
Die Wagentür fiel leise ins Schloss, dafür gellte eine Frauenstimme über den Rasen.
„Dix. Komm rüber, komm rüber. Iss ein Steak mit uns.“
Elbridge Larrimore! Verflucht, das musste ja sein. Das Rentnerehepaar verbrachte den Tag von aller Herrgottsfrühe bis in die Nachtstunden auf ihrer Terrasse und ihnen entging nichts. Beinahe wäre er dem Impuls gefolgt, sich umzudrehen und nach Hilfe Ausschau zu halten. Quentin winkte ihm zu und Elbi rollte auf ihn zu. Der Zwerg heftete sich an seinen Arm.
„Megan hat noch zu tun und Kristy leistet uns auch Gesellschaft. Wir haben extra mehr Fleisch auf den Grill gelegt.“ Sie zog ihn in Richtung ihres Bungalows. Hätte er nicht in diesem Moment Kristy erfasst, die aus dem Schatten
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