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Generation Gold

Generation Gold

Titel: Generation Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Müller
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eines Hauses durch, verhindern jedoch durch die Reflektierung der Wärmestrahlung deren Entweichen nach außen. Die österreichische Zeitschrift Dein Wohnen schreibt:

    »Mit Hilfe von innovativer Glasbeschichtungstechnik erreicht modernes Glas einen Wirkungsgrad in der Wärmedämmung, der an denjenigen einer gedämmten Mauer heranreicht. Hauchdünne Silber- und Metalloxidbeschichtungen auf die Glasoberfläche aufgebracht verleihen ihr wirkungsvolle Reflektionseigenschaften, die langwellige Wärmestrahlen im Rauminnern halten .« [5.34]

    Bei Sonnenbrillen sorgen Silberkristalle, die in die Brillengläser eingegossen sind, für eine Änderung der Lichtdurchlässigkeit von 96 auf 22 Prozent in weniger als 60 Sekunden und halten zu 97 Prozent die gefährliche ultraviolette Strahlung vom Auge ab [5.35].
    In den letzten Jahren hat die Silberrückseitenbeschichtung auf beschreibbaren Compact Disc’s (CD-R) ebenfalls eine neue Anwendung für Silber gefunden [5.36].
    Die bedeutendste Anwendung für Silber in diesem Bereich ist jedoch die Solarenergie. Nach Gold ist Silber der beste Reflektor für Wärmestrahlung. In der kalifornischen Mojave-Wüste stehen neun Solarkraftwerke. Die Anlage »Solar 2« befindet sich in der Nähe von Barstow und besteht aus 1926 silberbeschichteten Spiegeln, die alle auf einen ca. 100 Meter hohen Turm ausgerichtet sind. In diesem wird eine Salznitrat-Lösung auf über 550 Grad Celsius erhitzt und mit dieser anschließend Wasser verdampft. In einem letzten Schritt werden durch den Wasserdampf Generatoren angetrieben, die elektrische Energie erzeugen. Die kalifornische Energiekomission schätzt, daß bis zum Jahr 2010 5000 Megawatt an Energie auf diese Weise erzeugt werden können [5.37].
    Die elektrischen Kontakte auf Silizium-Solarzellen bestehen ebenfalls aus Silber. Auf der Vorderseite werden schmale Streifen im Siebdruckverfahren aufgebracht, der Rückseitenkontakt besteht ebenfalls aus einer Silberschicht [5.38].
    Der gesamte Markt der Photovoltaik ist heute unbestritten dank staatlichem Stromeinspeisegesetz einer der letzten großen Wachstumsmärkte. In den vergangenen Jahren wuchs der Solarstrommarkt um 36 Prozent pro Jahr, und die Ausgabe der Q-Cells -Aktien Anfang Oktober 2005 erinnerte an die besten Zeiten des »Neuen Marktes«. Mehr Solarzellen — höherer Silberverbrauch.

5.3.4 Lichtempfindlichkeit

    Die gesamte klassische Fotografie basiert auf Silberhalogenen, die, auf einen Film aufgebracht, einer Belichtung ausgesetzt werden. Mit einer Unze Silber (31,1 Gramm) können rund 5000 Bilder aufgenommen werden, d. h. in einem Film mit 36 Aufnahmen stecken ungefähr 0,2 Gramm Silber [5.39]. Im Jahr 2003 wurden rund 196 Millionen Unzen Silber »verschossen«, im Jahr 2004 waren es 181 Millionen Unzen (5630 Tonnen) und in 2005 noch 165 Millionen Unzen (5130 Tonnen). Dieser Trend ist also rückläufig (siehe auch Abbildung 5.6).
    Wilhelm Conrad Röntgens Entdeckung der nach ihm benannten Röntgenstrahlung im Jahr 1895 erbrachte ebenfalls neue Anwendungen in der medizinischen Diagnosetechnik und der zerstörungsfreien Materialprüfung. Auch Röntgenfilme enthalten Silber, sodaß im Jahr 2002 hierfür 90 Millionen Unzen Silber verbraucht wurden.
    Immer wieder ist von Silbergegnern das Argument zu hören, daß die moderne digitale Fotografie zu einem Einbruch in der Silbemachfrage führen würde. Dies ist jedoch aus drei logischen Gründen nicht, oder nur in sehr begrenztem Ausmaß, der Fall.
    Erstens werden auch digital aufgenommene Bilder auf Fotopapier ausgedruckt, das seinerseits wiederum Silber enthält. Man trägt schließlich nicht immer seinen Laptop mit sich herum, nur um Bilder zeigen zu können.
    Zweitens: In den vergangenen Jahren wurden insgesamt rund 190 Millionen Unzen durch Recycling zurückgewonnen, was ca. 20 Prozent des gesamten jährlichen Angebotes entsprach und damit einen wichtigen Faktor in der Silberversorgung darstellt [5.40].
    Aus fotografischen Chemikalien, Filmen und Papieren werden pro Jahr ca. 160 Millionen Unzen Silber recycelt,d. h. grob 80 Prozent des in der Fotografie verbrauchten Silbers können wieder zurückgewonnen werden [5.41], Geht nun also der Silberverbrauch um X Tonnen aufgrund der digitalen Fotografie zurück, so geht auch das Angebot um »0,8 mal X Tonnen« zurück.
    Drittens: Es ist nicht davon auszugehen, daß sich die Menschen der aufstrebenden Nationen beispielsweise Asiens sofort eine digitale Kamera, einen Computer und einen Drucker

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