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Generation Gold

Generation Gold

Titel: Generation Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Müller
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genau das, was wir seit einigen Jahren erleben?
    Es scheint plausibel, daß die Preise von Gold und Silber seit einigen Jahren wieder steigen dürfen, weil die Manipulatoren einen Ausstieg auf leisen Sohlen durchführen wollen oder — aufgrund ausgehender Munition — müssen.
    Einen Ausstieg auf nicht ganz so leisen Sohlen mußte bereits der amerikanische Versicherer AIG (Abkürzung für American International Group) vollziehen, der bis dahin als das führende Mitglied der Silber-Manager angesehen wurde.
    Zunächst wurde am 1. Juni 2004 von der Nachrichtenagentur Reuters offiziell verkündet, daß sich AIG als »Market Maker« vom Londoner Gold- und Silbermarkt zurückziehen würde. Mitte Juli 2004 berichtete dann Butler, daß AIG seit Monaten auch nicht mehr in eine Auslieferung an der New Yorker COMEX involviert war. Am 15. März 2005 kam schließlich die Nachricht, daß es wieder Eliot Spitzer war, der den langjährigen Chef von AIG, Maurice Greenberg, zum Rücktritt gezwungen hatte. Die New York Times titelte an diesem Tag: »Zusammenstoß der Titanen, Chef von AIG traf Seinesgleichen« (im englischen Orginal: »In Clash of Titans, Chief of AIG Met His Match«). Ted Butlers selbstloser Kommentar:

    »Aber wie ich wiederholt geschrieben habe: Daß AIG das Silber-Geschäft offensichtlich verlassen hat, liegt nur an Spitzers Einflußnahme hinter den Kulissen. Man geht nicht den Weg von der dominierenden Kraft zum Flüchtling, ohne einen triftigen Grund dafür zu haben .« [5.18]

    Der große Unterschied zwischen der Hunt-Spekulation in den 1970er und beginnenden 1980er Jahren sowie der aktuellen, preisdrückenden Manipulation der Silber-Manager ist jedoch der, daß es zu Hunts Zeiten noch große Silbervorräte gab, die in den Markt gegeben werden konnten.
    Heute sind die Vorräte nahezu bei Null angekommen, sodaß das Ungleichgewicht von physischem Angebot und physischer Nachfrage von Silber nicht mehr lange bei dem aktuell niedrigen Preis bestehen bleiben kann.
    Die industriellen Nutzer des Silbers, von denen wir gleich anschließend noch lesen werden, werden irgendwann nahezu jeden Preis für Silberbarren zahlen, nur um ihre Produktion nicht ins Stocken geraten zu lassen.
    Die Frage wird nur sein, wer sein gehortetes Silber für welchen Preis herzugeben bereit sein wird. Wenn der physische Markt weiter aus dem Gleichgewicht kommt, werden auch die Papier-Manipulationen der Silber-Manager offensichtlich werden und zu Ende gehen müssen. Der bis dato größte Silber-Manager AIG ging bereits im Herbst 2005 von Bord. Mitte des Jahres 2006 berichtete Butler in seinen Kolumnen, daß die Konzentration der Short-Kontrakte an der COMEX sich vermutlich auf nur noch vier Spieler verringert hat. Wann das noch verbliebene Kartell auseinanderbricht, scheint also nur eine Frage der Zeit zu sein.
    Zwei simple Indizien, daß der Silberpreis in der Tat nach unten manipuliert wird, ergeben sich durch den Vergleich von Silber zu Kupfer hinsichtlich natürlichem Vorkommen und jährlicher Produktion. Beide Verhältnisse weisen ungefähr den gleichen Faktor 700 auf. Konkret: Das natürliche geologische Vorkommen von Kupfer ist etwa 714 Mal größer als das von Silber [5.19], und die Kupferproduktion in 2004 war um den Faktor 744 größer als die von Silber (14,5 Millionen Tonnen Kupfer zu 19500 Tonnen Silber [5.20]).
    Wir sollten also annehmen, daß auch das Preis Verhältnis den Faktor 700 ergibt, was bei weitem nicht der Fall ist. Bei einem Kupfeipreis von rund 7200 Dollar pro Tonne und einem Silberpreis von 13 Dollar je Unze (Stand November 2006), ergab sich lediglich ein Verhältnis von 58 (eine Tonne sind rund 32 150 Unzen). Geht man also davon aus, daß der Kupfermarkt nicht manipuliert wird, müßte Silber aufgrund des Vorkommens und der jährlichen Förderung zwölfmal höher bewertet sein, d. h. bei rund 150 Dollar je Unze!

    Dieses Kapitel stützt sich, wie Sie sicherlich bemerkt haben, fast ausschließlich auf die Publikationen von Ted Butler. Die Silber-Gemeinde verdankt diesem Mann viele Einblicke und Einsichten in die Manipulationen der Silber-Manager. Mit der wiederholten Referenzierung seiner Aussagen möchte der Autor diese Arbeiten explizit würdigen.
    Ted Butler nennt wiederholt seinen Freund Izzy Friedman als seinen »Godfather of Silver«. Sein folgendes, eindrucksvolles Zitat soll diesen Abschnitt beschließen:

    »Meiner Meinung nach müssen Sie keine großen Mengen an Silber kaufen, um eines Tages wohlhabend zu

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