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Generation Gold

Generation Gold

Titel: Generation Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Müller
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weiter zunehmen wird.
    Die Holzkonservierung wird in Zukunft ebenfalls einen komplett neuen Markt für Silber eröffnen. Bisher wurde Bauholz mit chrom- und arsenhaltigen Einlaßmitteln behandelt, die nachweislich schädlich für Mensch und Umwelt sind. In den USA sind diese giftigen Mittel seit diesem Jahr verboten, sodaß eine Alternative neue Konservierungsstoffe mit Silberionen sind. Allein in den USA rechnet man ab 2007 mit einem Verbrauch von 75 Millionen Unzen jährlich [5.14].
    In einer globalisierten Welt mit weltweitem Waren- und Menschenverkehr wird die Verbreitung von Bakterien und Viren immer mehr zu einem Problem. Im Herbst 2005 grassierte z. B. die Vogelgrippe, breitete sich durch Zugvögel über alle Kontinente aus und dokumentierte damit erneut diese Gefahr.
    Die natürliche keimtötende Wirkung des Silbers sollte daher in Zukunft wieder aus der Versenkung auferstehen, auch wenn sie den wirtschaftlichen Bedürfnissen der Pharmakonzerne entgegensteht, die natürlich weiterhin ihre Medikamente verkaufen wollen.

5.3.6 Dehnbarkeit

    Aufgrund seiner geringen Härte läßt sich Silber zu Folien von 0,002 Millimeter Stärke schlagen, rund 250 Mal dünner als ein menschliches Haar. Aus einem Gramm Silber erhält man einen Draht von zwei Kilometern Länge (sogenannte Filigrandrähte, zumeist in der Schmuckindustrie, z. B. für Verzierungen, verwendet).
    In Zukunft könnte diese physikalische Eigenschaft des Silbers zu einem sehr großen neuen Anwendungsfeld führen, nämlich dem der sogenannten RFID-Chips (Radio-Frequenz Identifikation oder kürzer Funk-Erkennung).
    Dabei handelt es sich um kleine elektronische Speicherbauteile, von denen berührungslos die auf ihnen gespeicherte Daten abgerufen oder auf ihnen neue Daten gespeichert werden können. Die Datenübertragung zwischen dem Chip und der Sende-Empfangs-Einheit (auch Reader genannt, engl, to read, lesen) erfolgt mittels elektromagnetischer Wellen. Die Antennen dieser Chips bestehen aus Silber, da nur dieses Material die Anforderungen hinsichtlich Formbarkeit und Leitfähigkeit für Strom und Wärme erfüllen kann.
    Die grundlegende Technik wurde bereits in den 1970er Jahren entwickelt und diente zunächst als elektronisches Warensicherungssystem. Durch Prüfung der Markierung (vorhanden/fehlt) sollte Diebstahl reduziert werden [5.53]. Heutige Anwendungen umfassen Straßenmautsysteme, Wegfahrsperren für Automobile, Tieridentifikation, Zutrittskontrollen, Zeiterfassungssysteme, Bestandskontrollen innerhalb von Warenwirtschaftssystemen oder Positionsbestimmungen.

    Seit einigen Jahren wird auch die Sicherung von Banknoten mit RFID-Chips diskutiert. Heise Online meldete z. B. im Mai2003, daß die Europäische Zentralbank (EZB) mit Hitachi verhandelt, Euro-Banknoten mit Bauelementen von nur 0,4 Millimeter Kantenlänge auszurüsten [5.55], Diese sollen die Fälschungssicherheit durch eine gespeicherte 38stellige Schlüsselsequenz erhöhen.
    Den größten Vorschub erlebt RFID jedoch zur Zeit durch Großhandelsketten wie Metro, Wal-Mart, Rewe und Tesco, die die bestehenden Barcodes durch diese neue Technologie ersetzen möchten. Durch RFID-Chips auf den Waren würden auf einen Schlag Diebstahlsicherung, Positionsortung, Lagerwirtschaft und berührungsfreie Warenerfassung an den Kassen realisiert werden. Der gesamte Warenfluß könnte in Echtzeit abgebildet werden und dadurch zu enormen Einsparungen führen.
    Wie solch ein Einkaufsmarkt der Zukunft aussehen könnte, testet Metro bereits mit seinem »Future-Store« in Rheinberg in NRW. Informationen findet man im Internet unter der Adresse www.future-store.org .
    Man sollte allerdings auch die Nachteile dieser Technik erwähnen. Kritiker sehen durch RFID das Orwell’sche 1984 näherrücken, da Personen oder Gegenstände ungewollt zu Sendern von Informationen werden könnten. Ein Auto mit entsprechendem Chip könnte z.B. deutschlandweit geortet und verfolgt werden. Der Einsatz von RFIDs kann also auch große datenschutzrechtliche Probleme aufwerfen. Weiterhin ist die Entsorgung dieser Chips als Elektronikschrott mit Problemen behaftet. Verpackungen mit dem Grünen Punkt könnten nicht mehr ohne weiteres wiederverwertet werden, da alle Chips erst manuell entfernt werden müßten.

5.3.7 Weitere Anwendungen

    In Batterien werden Silberverbindungen als Kathoden verwendet, beispielsweise bei Knopfzellen. Sie weisen im Vergleich zu herkömmlichen Batteriearten ein wesentlich besseres Verhältnis von Gewicht zu

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