Generation Wodka
Konsequenzen zu ziehen. Wenn das Problem unlösbar wäre, müssten wir uns nicht damit beschäftigen â wir könnten es nur schulterzuckend zur Kenntnis nehmen. Tatsächlich sind die Autoren dieses Buchs aber überzeugt, dass die Verführung zum Trinken für junge Menschen unnötig groà ist und dass man etwas dagegen tun kann, ja tun muss !
Wir können nicht weiter tatenlos zuschauen, wie die Generation Wodka vor die Hunde geht!
Was ist zu tun im Kampf gegen das Komatrinken? Die bisherigen MaÃnahmen reichen jedenfalls nicht aus. Teure Werbekampagnen gegen das Trinken und für alkoholfreie Softdrinks haben so gut wie nichts bewirkt. Sicher, Aufklärung über die gesundheitlichen Risiken an Schulen und in Jugendklubs ist notwendig und unterstützenswert. Aber was bewirken sie letztendlich bei unseren Kindern und Jugendlichen? Bisher leider nur sehr wenig.
Selbst Schockwerbung mit Filmen und Fotos von Unfällen oder Ekelbilder von betrunkenen Kids haben nichts bewirkt. Konkrete MaÃnahmen müssen her, um die Kinder und Jugendlichen vor schweren gesundheitlichen Schäden zu bewahren.
Was können das für MaÃnahmen sein?
Wir scheuen uns hier nicht, ein paar Gepflogenheiten auf den Prüfstand zu stellen, die in unserer Kultur allzu selbstverständlich sind. Für die körperliche und geistige Gesundheit der nachkommenden Generation müssen wir bereit sein, querzudenken und vielleicht auch Abschied zu nehmen von der einen oder anderen lieb gewonnenen Gewohnheit. Hat nicht das Rauchverbot in deutschen Gaststätten gezeigt, wie rapide ein Sinneswandel durchzusetzen ist?
Kommen wir also zu den Anregungen, mit denen sich die Situation zum Positiven verändern könnte.
Alkoholverbot in der Ãffentlichkeit
Eine zentrale Forderung muss sein, ein Alkoholverbot auf öffentlichen StraÃen und Plätzen auszusprechen.
Warum muss man in der Ãffentlichkeit Alkohol konsumieren dürfen? Wenn man in der Kneipe nicht mehr qualmen darf â warum soll dann das Saufen auf dem Marktplatz akzeptabel sein?
Durch das Trinken an öffentlichen Orten werden junge Menschen allein schon optisch an übermäÃigen Alkoholkonsum gewöhnt. Wie oft sieht man Menschen aller Altersgruppen, die auf der StraÃe, in der StraÃenbahn oder U-Bahn auch Hochprozentiges trinken? Alkohol hat in der Ãffentlichkeit nichts zu suchen. Auch das Verpacken einer Flasche in eine Tüte bringt wenig. Wenn Jugendliche oder auch Erwachsene in einem öffentlichen Verkehrsmittel Alkohol trinken, und das inmitten von Familien mit kleinen Kindern, ist das zumindest unhöflich, eigentlich sogar eine Unverschämtheit.
Ein solches Verbot ist leicht auszusprechen und einfach umzusetzen. Alkohol muss im öffentlichen Raum einfach tabu werden. Man bekäme durch die Umsetzung eines solchen Verbots auch weniger volltrunkene Menschen zu Gesicht â eine angenehme Nebenwirkung. Gewinner des Alkoholverbots in der Ãffentlichkeit wären vor allem Familien und im Besonderen die Kinder.
Promille-Grenze auch im öffentlichen Nahverkehr
Wenn man in Städten wie Hamburg, München, Berlin oder auch Köln am Morgen die Zeitungen aufschlägt, erfährt man immer wieder von nächtlichen Gewalttaten in den U-Bahnhöfen und Bussen. Vor allem Busfahrer werden oft grundlos angegriffen oder bedroht. Ein groÃer Teil dieser Gewalttäter ist im jugendlichen Alter. Sie sind fast immer während der Tat alkoholisiert.
Warum führen wir nicht eine 0,5-Promille-Grenze im öffentlichen Nahverkehr ein? Also ein Limit nicht nur für die Fahrer, sondern auch für die Fahrgäste. Hier sollte man auch die Taxis mit einbeziehen. Wer betrunken und somit nicht mehr zurechnungsfähig ist, hat in öffentlich zugänglichen Fahrzeugen nichts verloren. Er hat sich selbst nicht mehr im Griff und stellt eine Gefahr für die Mitmenschen dar.
Man muss sich das einmal vorstellen: Da wird ein Busfahrer von alkoholisierten Jugendlichen mit einem Messer angegriffen und verletzt â und wir diskutieren in der Ãffentlichkeit darüber, ob die Jugendlichen für diese Straftat überhaupt verantwortlich gemacht werden dürfen! Das ist doch pervers. Unsere Gesellschaft ist verantwortlich für ihre Kinder, und manchmal müssen wir diese auch vor sich selbst schützen. Wenn wir in Deutschland betrunkenen Mitbürgern untersagen, Bus, Bahn oder das Taxi zu
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