Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)
Sequoyah ihr im Panzer gegeben hatte, riss der Wasserstrahl in Stücke.
»... ertrinken sollte sie dabei nicht gerade «, hörte Kira einen der Männer beschwichtigend sagen. Das Wasser stoppte. Kira versuchte, auf die Beine zu kommen. Alles drehte sich, sie hatte zu viel Wasser geschluckt, es schmeckte scheußlich. Ihr wurde schlecht.
»Ist wirklich niedlich, die Kleine. Vielleicht sollten wir sie mit der Hand waschen?«
»Klar doch! Bitte ... nach dir«, antworte der andere und warf ein Stück Seife in das knietiefe Wasser. »Der würde ich es an deiner Stelle nur mit dem Delta-7 besorgen!«
»Ach komm!«
»Das ist kein Mensch! Du geiler Trottel!«
Was sagte dieser Idiot? Es rauschte wieder, das Wasser, nicht noch einmal. Kira sprang durch die Luke. Nur ein Lidschlag, mehr Zeit blieb nicht, und das Wasser schoss wieder in das Loch. Doch jetzt stand sie neben den Männern, die damit scheinbar nicht gerechnet hatten. Nur dennoch nicht völlig unvorbereitet waren.
»Verdammte kleine Schlampe!«, brüllte einer, während der andere versuchte, Kira mit dem Schlauch wegzuspülen. Die Senso rik der Delta-7 Anzüge schloss die Visiere automatisch. Die beiden Männer waren auf Gegenwehr gefasst. Nackt gegen Kampfpanzer auf zwei Beinen - das konnte nicht gutgehen - sie musste fliehen.
Geschickt wich Kira aus, sie war schneller. Der fenster- und torlose Raum bot aber keinen Fluchtweg. Nur den Anblick über weitere 15 Bodenluken, von denen ihr bereits eine kennenzulernen gereicht hatte.
»Bist du besoffen oder was! Gib her?«, rief der andere wütend. Die beiden Männer hatten zum Glück keine weiteren Waffen dabei und der schwere Hochdruckschlauch ließ sich nur langsam bewegen.
Kira stand in der Ecke, es gab nur zwei Optionen: Eine unbequeme Badewanne, in die sie nicht zurück wollte, oder zwei Männer in Kampfanzügen, die ihr nicht gerade wohlgesonnen waren. Sie wählte die dritte Variante und griff an. Den mit dem Wasserschlauch traf sie im Sprung seitlich am Kopf. Das Hochdruckaggregat fiel auf den Boden. Den anderen holte das Wasser von den Beinen, das ihn umgehend krachend gegen die Wand schoss, wobei die Delta-7 Rüstung zahlreiche Bruchstücke aus dem Stein splittern ließ. Und was brachte das jetzt? Die standen sofort wieder auf, während der herrenlose Wasserschlauch wie eine wütende Schlange über den Boden tanzte und den gesamten Trakt zu fluten begann. Hoffentlich befand sich niemand in den anderen Zellen. Der Angriff hatte Alarm ausgelöst. Unter der gewölbten Steindecke begann ein Warnlicht zu blinken, da würden gleich noch mehr kommen.
»Die hol ich mir!« Männer in Delta-7 Anzügen waren schnell, stark und mittels Faustschlägen sicherlich nicht niederzustrecken. Kira wich aus und rannte ein Stück die Wand hoch. Er griff daneben. Sie nicht, im Salto über ihn, bekam sie den Kopf zu packen und riss ihn herum. Das würde den Kerl nicht verletzen, aber zumindest der Länge nach in das knöcheltiefe Wasser befördern.
»Das sehe ich!« Der andere amüsierte sich über die ungeschickte Aktion seines Kameraden.
»Hilf mir lieber, du Arsch! Die Kleine ist flink wie ein Wiesel. Und drehe endlich das Wasser ab!«
Der Spaß war vorbei. Das Wasser stoppte und verlief sich schnell in zahlreichen Abflussöffnungen im Boden. Beide versuchten, Kira zu packen. Wo sollte sie hin? Ein Griff, ein Schlag oder ein Fehler, nichts davon konnte sie sich leisten. Die hätten sie sofort geschnappt und deren Umgang mit ihr würde garantiert nicht freundlicher werden. Eine zuvor nicht sichtbare Tür öffnete sich. Alle blickten auf den Eingang, was denn jetzt noch?
»Hört auf!«, befahl Sequoyah, die den Zellentrakt ohne Schutzanzug betrat. Sie trug einen eng anliegenden weißgrauen Einteiler. Die langen brünetten Haare lagen als geflochtener Zopf auf ihrer Brust. Kira starrte sie nur fragend an. Außer Atem, nass und nackt. Nicht wieder das Halsband. Nervös blickte sie auf Sequoyahs Hände, die ihr allerdings nur einen Bademantel reichten.
»Danke«, sagte Kira leise.
»Warte kurz, ich kann mich noch an unser Gespräch kurz nach der Landung vor sieben Jahren erinnern«, erklärte General Hennessy, der Kira bisher nicht eines Blickes gewürdigt hatte. Die schneeweiße Haut, die weißblonden kurzen Haare, dieser bestimmende Blick, solch einen außergewöhnlichen Menschen hatte sie noch nie gesehen. Was kein Verlust gewesen war. Sie mochte ihn nicht.
»Bitte, das hilft uns nicht weiter ...« Ihm gegenüber
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