Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)
trotzen, hängt damit zusammen. Dein Körper ist in der Lage, den Stoffwechsel stark zu erhöhen.«
»Das verstehe ich nicht ...«
»Ich auch nicht ... noch nicht ... aber jemand hat dir damit unglaubliche Fähigkeiten in die Wiege gelegt.«
Elias lächelte und hüpfte auf der Stelle, während er wild mit den Armen durch die Luft ruderte. »Na ... ich glaube, du übertreibst ein wenig.«
»Was machst du?«
»Ich will mir Flügel wachsen lassen.«
»Scherzkeks.«
»Ich fand den gut.«
»Du hast keine Ahnung, wozu du fähig bist.« Auch Vater lächelte. »O.k. Flügel sind nicht drin ... aber dafür andere Dinge. Das ist unglaublich ... dein Nervensystem ähnelt dem eines neugeborenen Kindes ... du nutzt im Moment nur minimale Kapazitäten deines Potenzials. Deine DNS und deine Physis sind für umfangreiche Formatierungen vorbereitet worden, die eindeutig nicht auf der R-12 vorhanden waren und daher auch nicht vorgenommen wurden.«
»Dann warst du folglich auch nicht der Ausbilder, der für uns vorgesehen war ... was sogar ins Bild passt. Jemand hat meine Geschwister, mich, AMENS und alles andere im Habitat manipuliert, die vorgesehenen Routinen gelöscht, das R-12 Hauptsystem sabotiert und dich stattdessen als Lehrer bei uns hinterlassen.«
»Das klingt logisch. Ich wäre dann genau die gegnerische KI Signatur, vor der die Fremden einen solchen Respekt hatten. Nur, warum war mir das nie bewusst? Warum folge ich keinem Ziel? Keinem Auftrag? Oder warum hat die Person hinter der Manipulation nie Kontakt zu mir aufgenommen?«
»Ich glaube, du folgst sehr wohl einem Ziel.« Elias zitterte. »Dein Ziel ist es, mich vor dem Erfrieren zu bewahren. Vater, lass dir etwas einfallen. Ich kann nicht mehr.«
»Versuche dich zu entspannen. Ich habe etwas vorbereitet, um deine Anpassungsfähigkeiten zu verstärken.«
Elias sackte zu Boden. Seine Füße spürte er bereits nicht mehr. Zehn bis zwanzig Minuten im Wasser waren ein Witz gegenüber der Zeit, die er bereits bei diesen extrem tiefen Temperaturen durch die Arktis lief.
»Ich bin so ...«, wollte Elias noch sagen, bevor er einnickte.
Ein rothaariges Mädchen saß neben ihm. Mit langen Locken. Wobei ihr Kopf eigentlich kurz geschoren war. Er wusste es aber besser, sie hatte rote und wunderschöne Locken, nur seine Vorstellung zählte. Das war Anna, nur jünger als die, die er in der Vergangenheit bereits in Träumen erlebt hatte.
»Hallo Elias«, sagte sie gutgelaunt.
»Hallo«, antwortete er schüchtern. Auch das Wetter schien in seinem Traum erheblich besser zu sein. Sie saßen gemeinsam auf einer Sanddüne. Zoha und Antaris zeigten ihre andere Seite, die beiden Sonnen brannten unerbittlich. Die Luft schmeckte heiß und trocken.
»Was machst du hier?«, fragte sie unbefangen. Wie gerne hätte er sie berührt, doch er konnte sich nicht bewegen. Diese grüne Augen, die vielen kleinen Sommersprossen, die Lippen, jedes Detail an ihr war wunderschön.
»Ich suche etwas.«
»Hast du es noch nicht gefunden?«
»Nein.«
»Dabei ist es einfach«, sagte Anna.
»Was muss ich tun?« Elias brauchte Hilfe. Er schwitzte, was in diesem Traum überhaupt nicht zur Arktis passte, in der sich sein Körper in der Realität noch befand.
»Vertrauen ...«
»Wem? Vater?«
»Na dir selbst ... wobei du Vater auch vertrauen kannst. Es liegt aber eher an dir.«
»Kannst du mir den Weg zeigen?«
»Klar ... finde mich einfach.«, antwortete sie mit einem geheimnisvollen Lächeln, stand auf und schubste ihn die Düne hinunter. Der Fall schien nicht aufhören zu wollen, Elias drehte sich immer schneller.
»Elias? Kannst du mich hören?«, fragte eine vertraute Stimme. Anna war weg. Die Hitze nicht. Überrascht öffnete er seine Augen und sah sich immer noch inmitten des Schneetreibens im Eis liegen. Elias fror nicht mehr.
»Was hast du gemacht?«
»Ich vermute, dass du wegen deines Alters noch nicht im Vollbesitz deiner Fähigkeiten bist. Sicherlich sollte dich ein Training stufenweise an deine Talente gewöhnen. Na egal ... ich habe deine Ausbildung drastisch abgekürzt.«
»Und deshalb friere ich nicht mehr?« Was für Elias überhaupt keinen Sinn ergab.
»Du kannst jetzt deinen Stoffwechsel in seinem gesamten Spektrum kontrollieren. Aktuell verbrennt dein Körper um die 9.000 Kilokalorien pro Stunde.«
»Ähm ...« Elias stockte.
»Das bedeutet, dass du nicht erfrieren wirst.«
»Ok ... dann kann ich ab jetzt völlig sorglos durch die Gegend laufen und mit ihr
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