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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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spielen?« Elias dachte immer noch an Anna und wünschte sich, wieder bei ihr zu sein.
    »Egal wen du mit 'ihr' meinst, spielen wirst du höchstens mit mir, ich hoffe, nicht auch deinen Verstand abgeschaltet zu haben. Ich sagte 9.000 Kilokalorien pro Stunde, herrje Herr Doktor, rechne doch mal ... dein Körper verballert jede Stunde ein Kilo deines Körpergewichts. Da du nicht viel auf den Rippen hast, wirst du ohne Nahrung in 10-12 Stunden verhungert sein.«
    Elias war wieder in der Realität zurück. »Was für eine Diät.«
    »Die du dir nicht lange leisten kannst.«
    »Das habe ich nicht vor!« Er schöpfte neue Kraft. Die Müdigkeit war wie verflogen, er sprang auf und lief los. Der Schnee, das Eis, die Kälte, nichts davon würde ihn aufhalten können.
    »Vielleicht habe ich auch übertrieben. Aber gut, deine Körpertemperatur liegt wieder bei 37 Grad Celsius.«
    »Mir ist nach Fisch.« Elias hatte Hunger und sein Magen knurrte. »Ich werde fischen gehen.«
    »Ohne Speer?«
    »Weichei!«
    »Himmelhoch jauchzend oder zu Tode betrübt, manchmal glaube ich, dass auch Menschen binär funktionieren ...«
     
    Es hatte nicht lange gedauert. In der Eisdecke gab es an vielen Stellen Vertiefungen, in denen man nur eine dünne Eisschicht durchschlagen musste, um ins Wasser zu kommen. Die Wucht, mit der Elias zuschlagen konnte, war beeindruckend. Das Fischen dauerte nur wenige Minuten, er begnügte sich an diesem Tag mit den Blauen und verzichtete darauf, mit deren Blut Eishaie anzulocken.
    »Die Blauen schmecken scheiße!« Elias ging weiter durch den Schnee und verspeiste seinen Fang. Geschmacklich war diese Spezies ein Graus, was ihn aber nicht störte. Als ob er ohne Unterlass weiteressen konnte, erst nach drei Blauen, was gut zehn Kilo rohem Fisch entsprach, pausierte er mit einem lauten Rülpser.
    »Dafür haben sie einen Fettgehalt von 25 %, die Kalorienmenge wird für drei Stunden reichen«, erklärte Vater.
    »Dann werde ich wieder welche fangen«, sagte Elias und marschierte weiter. »Wo lang?«
    »Wir gehen nach Süden.«
    »Wo ist das?« In der grauen Suppe konnte Elias nicht viel sehen, seine Spuren hinter ihm und die abgenagten Gräten verschluckte das Schneetreiben ebenfalls nach kurzer Zeit.
    »Dem Punkt nach.« Vater aktivierte eine Markierung in seiner Perspektive, die sich alle fünf Sekunden erneuerte.
    »Sicher?«
    »Ich kenne die Tageszeit und Zohas genauen Sonnenlauf. Durch das Schneetreiben kann man zwar das Licht nur erahnen, aber es reicht, damit wir nicht im Kreis laufen.«
    Auf die nächsten Stunden würde es ankommen. Länger als ein oder zwei Tage würde ihn auch sein enorm gesteigerter Stoffwechsel nicht am Leben erhalten. Sobald er einschlafen würde, wäre er erledigt.
     
    Die Anstrengung forderte ihren Tribut. Seit Stunden trottete Elias stumm durch den Schnee. Es fiel ihm stetig schwerer, einen klaren Gedanken zu fassen. Vater redete zwar mit ihm, was er aber nur schweigend ertrug. Die Kraft reichte zum Gehen, zum Reden nicht mehr.
    »Elias?«
    Er ging weiter.
    »ELIAS?!« Vater dröhnte in seinen Sinnen.
    »Ja«, antwortete Elias lethargisch. »Fischen?«
    »Nein! Nicht fischen!«
    »Ja.« Elias wusste nicht, was Vater von ihm wollte. Gehen. Nur gehen. Mehr war nicht wichtig. Elias ging weiter. Immer auf die Markierung zu. Immer weiter.
    »Ich kann dich nicht mehr ins Wasser schicken. Du würdest mir absaufen! Verdammt! Hör mir zu.«
    »Ja.« Gehen. Nur gehen. Mehr war nicht wichtig. Elias ging weiter. Immer auf die Markierung zu. Immer weiter.
    »Fisch besteht aus Eiweiß und Fett. Das reicht nicht, dein Körper braucht auch Kohlenhydrate. Dein Gehirn braucht Zucker, du bist schon beinahe im Delirium.«
    »Ja.«
    »Wir laufen jetzt bereits seit 28 Stunden nach Süden. Du hast 42 Kilometer geschafft, was mit nassen Socken bei diesen Temperaturen eine respektable Leistung ist.«
    »Ja.« Elias ging weiter. Vater klang wie eine Stimme aus einem Traum. Er war so müde.
    »Was für ein Dreck! Ich hätte eine der Drohnen hacken sollen! Elias wird mir gleich umkippen!«
    Elias stolperte, seine Beine gehorchten ihm nicht mehr.
    »WIE?! WAS!?« Elias schreckte hoch, als ob ihn jemand unter kaltes Wasser getaucht und direkt danach einen glühenden Stab durch die Brust gerammt hätte.
    »ELIAS! BLEIB BEI MIR!«
    »Ja, ja ... bin wieder da!«
    »Ich habe deinen Körper Adrenalin ausschütten lassen. Du musst bei mir bleiben. Oft kann ich das nicht wiederholen«, erklärte Vater besorgt.
    »Wo

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