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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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Einschätzung über die Anzahl der Angreifer?«, fragte Peter ruhig.
    »Der Zähler springt im Sekundentakt ... 15.000, 20.000, 30.000, 50.000 ... das werden immer mehr!« Die Stimme des jungen Mannes überschlug sich, die letzten Angriffe dieser Wucht hatte er als Kind erleben müssen, ein Trauma, dass kaum jemand bewältigt hatte.
    »Ihr seht, es sind so viele, dass auch die schlechtesten Schützen unter uns nicht mehr verfehlen können!« Peter gab nicht auf, Zuversicht zu vermitteln.
    »Kommen lassen! Draufhalten!« , sagte Marina trocken, die auch in dieser Situation ihrer Drei-Wort-Maxime treu blieb.
    »Immer auf Gruppen zielen! Jedes gezielt abgefeuerte Vollmantelgeschoss durchschlägt ein Dutzend dieser Viecher!«, ergänzte einer der kampferfahrenen Delta-7 Soldaten.
    »Wir bilden eine kreisrunde Stellung, sofort die G2 Geschütze aufbauen! Jeder mit einer Waffe begibt sich an die Feuerlinie. Alle anderen in die Mitte! Jede zurückgekehrte Drohne wird sofort wieder aufmunitioniert! Verletzte werden in der Mitte versorgt«, ordnete Peter an.
    Sequoyah stand neben ihr und haftete Anna zusätzliche Energiepacks an die Oberschenkel. »Die wirst du brauchen! Spare Munition und Energie! Der Kampf wird lange dauern!«
    Annas Puls beschleunigte sich, sie war vieles, aber kein guter Soldat, eingeschüchtert blickte sie auf das Gewehr in ihren Händen. Sie hatte zwar vor dem Start der Horizon eine Kampfausbildung erhalten, die Prüfung aber nur bestanden, weil sie dem Prüfer ein romantisches Date in Aussicht gestellt hatte.
    Schweißgebadet dachte sie daran, die Waffe zu benutzen, hoffentlich erschoss sie niemand der eigenen Leute damit. Anna schulterte die Waffe und nahm zwei schwere Taschen zur Erstversorgung möglicher Verletzter auf. Die es reichlich geben würde, da war sie sich sicher.
    »Wo richten wir unser Feldlazarett ein?«, fragte Anna und ging Sequoyah nach.
    »Hier!«, antwortete Sequoyah.
    »Wie sollen wir in Kampfrüstung operieren?«, fragte Anna, die keine Vorstellung davon hatte, wie sie mit einer durch ein militärisches Exoskelett beschleunigten Hand ein Skalpell ruhig führen sollte.
    »Du solltest umdenken! Nimm die Impfpistole und Morphin Kartuschen, mehr wirst du nicht brauchen!«
    Anna beobachtete, wie Sequoyah sich die gesamten Morphin Vorräte in daumendicken Kartuschen auf dem Handrücken befestigte. Die restliche medizinische Ausrüstung verstaute die wieder sorgfältig in der Tasche.
    »Dazu braucht es doch keinen Arzt!«, erklärte sie, kramte aber ebenfalls die Medikamente und eine Impfpistole aus der Tasche hervor.
    »Natürlich nicht, aber hätte ich das vorhin in der Diskussion um dein Leben sagen sollen?«
    »Aber ...«
    Sequoyah lächelte. »Wir werden kämpfen! Wir werden sterben! Nur um den Zeitpunkt können wir noch mit dem Schicksal feilschen!«
     
    »Ich halte diese Wagenburg Strategie für Selbstmord!«, hörte Anna eine ältere Mutter neben sich sagen, die ein Baby im Arm vor dem starken Regen zu schützen versuchte. »Unser General Custer [30] wird uns alle umbringen!«
    »General wer?«, fragte eine jüngere Mutter neben ihr.
    »Vergiss es.«
    Die letzten Menschen gelangten gerade von dem tiefer gelegenen Fluchtweg zu ihnen. Bis auf die Haut durchnässt, trugen sie nicht mehr als ihr Leben in Händen. Sogar wenn sie den Angriffen der Schneckenköpfe Paroli bieten könnten, der Verlust an Ausrüstung wog schlimmer. Waffen, Nahrung, Kleidung, Werkzeug und sauberes Trinkwasser, Anna wollte sich nicht ausmalen, was vorhin alles in den Fluten verloren gegangen war.
    Ein junger Mann mit zerrissener Hose und nacktem Oberkörper griff nach einem Stein und reihte sich entschlossen an der Frontlinie ein. Die letzten Kämpfe der Menschheit würden mit bloßen Händen ausgetragen werden.
     
    ***
     
     
     
                 

LVI. Ruben - Es wird Krieg geben
    »Was hast du getan?«, fragte Kezia aufgelöst und hielt sich beide Hände vor den Mund. Ihr Blick schweifte über die Leichen und blieb bei Sarai hängen. Sem saß völlig perplex neben ihr und suchte sichtlich nach Worten, die er nicht fand.
    »Folgst du mir!?«, forderte Ruben, während er auf sie zu ging. Kezia hatte mehr Verständnis verdient, aber ihm lief die Zeit davon. Es blieben nur 45 Minuten! Dann würde das Shuttle landen, um sie in ihre Zukunft zu bringen. Egal was er vorhatte, um Elias zu retten, er musste es in dieser Zeitspanne vorbereiten.
    »Folgen? Wie? Wohin soll ich dir folgen?«, fragte Kezia

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