Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)
wenn sie schutzbedürftig vor ihm lag! Mit der Hand strich er über ihre nackte Brust, wie kleine Stromstöße elektrisierten die Berührungen seine Männlichkeit. Elias schämte sich für seine Triebe.
»Vater … hilf mir … ich verliere die Kontrolle!«, sagte er leise und wünschte sich ins Eis zurück. Bevor er Kezia verletzen würde, wollte er lieber sterben!
»Das ist eines der wenigen Themen, bei dem mir gewisse Kompetenzen fehlen. Grundsätzlich seid ihr ein Paar, deinen Zwist, ihre Wehrlosigkeit nicht zu missbrauchen, verstehe ich trotzdem. Davon abgesehen, du hast die Kontrolle noch nicht verloren.«
»Was ich auch nicht tun werde!« Elias stand auf, seine Erektion schmerzte, er würde sie lieben, später, mit ihrem Einverständnis, darauf freute er sich.
»Ist die Situation nicht merkwürdig?«, fragte Vater nachdenklich. »Du wirst aus einer unglaublichen Situation gerettet, von jemandem, den niemand auf dem Plan hatte, triffst Kezia wieder und alles in deinem Kopf dreht sich um Sex?«
»Ich habe es verstanden«, antwortete Elias betreten, der sich durch Vaters Worte noch schuldiger fühlte.
»Deine Entschuldigung ist ein Denkfehler!«
»Bitte?!«
»Deine Reaktion wurde provoziert. Homo sapiens sind in dieser Beziehung leicht zu beeinflussen. Jemand möchte, dass du dich mit ihr sexuell vereinigst ... allerdings weiß ich nicht warum?«
»Macht das Sinn?«, fragte Elias und dachte nach. Was hätte er an deren Stelle getan? Welche Motive könnten die haben? Ihm nur etwas Lust zu schenken, schien ein dünnes Motiv zu sein. Mit vollem Mund konnte er besser denken, er ging zum Tisch und nahm sich etwas, was nach Gemüse und Huhn schmeckte. Den Geschmack hatte Elias von den wenigen fertigen Mahlzeiten im Gedächtnis, die sie nach der Notlandung im Habitat gegessen hatten.
»Noch nicht. Ich glaube, ich folge selbst einem Denkfehler. Das ganze Szenario ist unlogisch. Eine wichtige Annahme ist falsch! Ich weiß nur noch nicht welche«, erklärte Vater bemüht.
Elias nahm sich ein weiteres Stück dieser viereckigen Gemüse-Huhn Dinger. Wenn seine ihm noch unbekannten Gastgeber Menschen wären, Menschen von der Erde, also eine Rettungsmission, dann würden sie sich vermutlich anders verhalten und auch das Raumschiff sollte anders aussehen. Die ganze Technologie würde dem Habitat ähnlicher sehen, was sie definitiv nicht tat.
Wenn die Fremden keine Menschen wären, hätten Kezia und er nicht mehr Wert als ein paar Laborratten. Was sicherlich keine angenehmen Folgen haben würde. Nur, wenn die Fremden ungleich den Menschen wären, die Kezia mitgenommen hatten, warum befand sie sich an Bord dieses Raumschiffs? Auf diese Frage fand Elias nur eine sinnvolle Antwort, es waren mindestens drei Parteien im Spiel. Die Replikanten, die Menschen in den Kettenfahrzeugen und die Aliens im Raumschiff. Waren die Menschen und die Aliens verbündet oder verfeindet? Auf diese Frage würde es ankommen. Nur, wie sollte er vorgehen? Wie sollte er Kezia beschützen, die Rätsel lösen, seine Geschwister retten und nebenbei selbst überleben? Er hatte keine Waffen und wusste auch nicht, wozu die anderen fähig waren? Nein, das stimmte nicht, er hatte eine Waffe, eine mächtige sogar! Vater! Die Aliens hatten Elias versorgt und die KI in seinem Nacken nicht bemerkt. War das Zufall oder ein Versäumnis?
»Hast du etwas mitbekommen, während ich bewusstlos war? Also in der Zeit, als die mich von der Arktis auf das Raumschiff gebracht haben?«, fragte Elias.
»Nein. Ich habe nur über deine Sinne Kontakt zur Welt um uns herum. Wenn du schläfst, bin ich offline. Ich schalte mich dann inaktiv und spare Energie, die mir im Delta-7 Steuerungsmodul ohnehin nicht unbegrenzt zur Verfügung steht.«
»Da haben wir Glück gehabt, das hat dich vermutlich vor denen verborgen gehalten.«
»Denkbar! Bei einem Körperscan wären nur mehrere inaktive Chips zu erkennen gewesen. Ein Zugriffsversuch auf meinen KI-Kernel hätte mich sofort aktiviert.«
»Haben die überhaupt eine Vorstellung, wer du bist?«, fragte Elias und versuchte sich vorzustellen, wie ein Konflikt zwischen Vater und einem unbekannten Computergegner ausgehen könnte?
»Wenn es Menschen sind? Bestimmt. Wenn sie irgendetwas anderes sind? Ich weiß es nicht … wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass eine Zivilisation, die in der Lage ist, die Raumfahrt zu meistern, ohne Digitalisierung arbeitet.«
»Wenn sie Computer haben, wärst du in der Lage, in die Systeme
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