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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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Dienstmädchen frischen Kaffee zubereitete.
    »Ach ... veralbere keine alte Frau.«
    »Nein, nein, das meine ich ernst.«
    »Ich habe neue Knie und sieben neue Bandscheiben. Dein Vater war großzügig. Er ist ein guter Mensch. Du solltest mehr Zeit mit ihm verbringen«, sagte Haylee einfühlsam, die Anna bereits öfter den Weg zurück hatte zeigen wollen.
    »Na, das war er dir auch schuldig. Und ich bin doch da.«
    »Du hast mich schon verstanden.« Haylee hatte keine Universität besucht und auch nie eigene Kinder gehabt. Sie wusste trotzdem genau, was sie sagte.
    »Natürlich.« Anna respektierte sie. Sich für Haylee Zeit zu nehmen, glich einer kurzen Reise in die Vergangenheit. Sie hatte ihr viel zu verdanken, nach dem Tod ihrer Mutter war Haylee bei ihr gewesen, alleine hätte Anna diese Zeit nicht überstanden.
    Die Geste ihres Vaters war mehr als großzügig gewesen, Anna war Ärztin, die Tarife ihrer Kollegen der orthopädischen Chirurgie lagen für normale Menschen jenseits von Gut und Böse. Die moderne Medizin vermochte wahre Wunder zu vollbringen, jedoch zwei Knie und sieben Bandscheiben kosteten mehr als sich ein Kindermädchen in zwei Leben hätte leisten können.
     
    Zwei Stunden später stand Anna in ihrem alten Kinderzimmer. Natürlich saßen dort keine Puppen mehr auf dem Bett, die alten naturbelassenen Holzmöbel hatte sie aber trotzdem nie hergegeben. Das Bett, der Schrank und die beiden flachen Bücherregale waren bereits zu Zeiten ihrer Geburt Antiquitäten gewesen. Sie hatte sich geduscht und frottierte sich gerade die Haare. Danach ließ sie das Handtuch fallen und warf sich nackt aufs Bett. Ein kühler Luftzug wehte durch das offene Fenster, das nur eine durchsichtige schmale Gardine verdeckte. In diesem Moment hätte ihr die ganze Welt zusehen dürfen.
    Wie ihre Mutter hatte auch Anna rote lockige Haare, grüne Augen und Sommersprossen. Ihre Familie hatte irische Wurzeln, lebte aber bereits lange nicht mehr auf der Insel. Inzwischen waren auch die nationalen Wurzeln der Europäer nicht mehr als die Begründung langweiliger historischer Folklore Veranstaltungen. Alle Menschen hatten den gleichen Pass. Weltweit. Eine beachtliche Errungenschaft des ansonsten konfliktreichen 21. Jahrhunderts.
     
    ***

XII. Wieder zu Hause
    Annas Vater, Lieutenant General Dr. Jeremie Sanders-Robinson, war Physiker. Und Soldat. Durch und durch. Seine verheißungsvolle wissenschaftliche Karriere hatte er mit der Promotion über gravitative Antriebe an der Universität Cambridge begonnen. Leider hatte er danach sein Leben in die Toilette gespült und sich beim britischen SAS ausbilden lassen, so dachte Anna zumindest früher über die grandiose Entscheidung ihres Vaters, seine Laufbahn beim Militär fortzusetzen. Nur, mittlerweile war er nicht nur der kommandierende Offizier des SAOIRSE Programms, ohne ihn würde es die gesamte moderne Raumfahrt überhaupt nicht geben.
    »Möchtest du dein Steak blutig?«, fragte er, während er hingebungsvoll ein mariniertes Stück Rinderfilet auf seinen selbstgebauten Holzkohlengrill legte. Ein Journalist hatte seinen Intellekt in einer nicht autorisierten Biografie als potenzielle Massenvernichtungswaffe bezeichnet und sich damit einer inzwischen unpopulären Floskel aus dem 21. Jahrhundert bedient. Wobei der Journalist seine wissenschaftlichen Befähigungen zwar als bemerkenswert einschätzte, aber kaum vergleichbar mit seiner Kompetenz als Führungskraft, die gesamte technische und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Erde im 23. Jahrhundert auf ein gigantisches Ziel zu fokussieren, die Reise zu unserem benachbarten Sternensystem Proxima Centauri.
    »Natürlich. Du kennst mich doch.« Sie genoss ihre Steaks nur privat derart archaisch zubereitet.
    Anna war zudem nicht bekannt, ob betreffender Journalist danach noch weitere Bücher publiziert hatte. Für die Ausführungen, dass das SAOIRSE-Programm mehr dazu diene von sozialen Problemen auf der Erde abzulenken, hatte er sich verheerende Kritiken eingehandelt.
    »Es ist schön, wieder mit dir zu grillen«, sagte ihr Vater und lächelte. Als ihre Mutter noch lebte, verbrachten sie viele Abende gemeinsam in Malta. Die Stadtvilla befand sich in der Altstadt, nur eine Häuserzeile vom Meer entfernt. Wie das Haus bestand auch die mit Kletterpflanzen bewachsene Mauer, die den überschaubar gemütlichen Garten einschloss, komplett aus Sandstein.
    »Das hätten wir öfter tun sollen.« Auch Anna lächelte. Die Beziehung zu ihrem

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