Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
Vom Netzwerk:
Vater empfand sie als schwierig. Und das nicht, weil er Soldat war, sondern weil sie mit der Zeit hatte erkennen müssen dass sie genau wie er wurde: ehrgeizig, zielbewusst und durch nichts aus der Bahn zu werfen. Schließlich finanzierte das Militär inzwischen auch ihre Replikanten Forschung.
    »Wir arbeiten zu viel«, erklärte er amüsiert, während er vorsichtig ein Tongefäß aus dem Randbereich der Glut zog. »Ross il-Forn, das magst du doch, oder nicht?«
    »Jaa!«, rief Anna freudig, der Reisauflauf ihres Vaters mit Hackfleisch, Eiern, Safran und Tomaten war einmalig gut. Er hätte auch Koch werden können. Früher wollte sie einmal Kunsthistorikerin werden, ebenfalls ein wunderschöner Beruf. Vielleicht im nächsten Leben, dachte sie und machte sich über das Steak und den Reisauflauf her.
     
    »Und Franco ist Geschichte?«, fragte ihr Vater nach dem Essen. Mit einem Glas Wein in der Hand lehnte er sich in seinem Gartensessel zurück. Die Sonne war untergegangen. Neben ihnen brannten Fackeln.
    »Ja«, antworte Anna erwartungsvoll. Jetzt würde das Gespräch ernster werden. Aber deswegen war sie schließlich nach Malta gekommen. Der wache Blick ihres Vaters registrierte sicherlich jede Geste, die sie machte, da war sie sich sicher.
    »Ich dachte immer, er wäre der Richtige für dich gewesen ... ich mochte ihn.«
    Anna schluckte, jeder mochte Franco, das machte die ganze Geschichte nicht einfacher. »Er hätte ansonsten über 12 Jahre auf mich warten müssen.«
    »Stimmt.«
    »Vater, bitte!« Anna mochte es nicht, wenn ihr Vater sich gespielt verständnisvoll gab.
    »Er hat mich heute angerufen.«
    »Wie bitte, er hat dich angerufen?« Das wurde ja immer besser. »Was wollte Franco von dir?«
    »Von mir? Eigentlich nichts. Von dir? Scheinbar einiges. Er bat mich, dich aus der Besatzung der Horizon zu entlassen. Er liebt dich.«
    »Das kann er nicht tun!« Anna war wütend auf Franco, er sollte aufhören, ihr nachzulaufen.
    »Doch, doch, können tut er das schon. Und mit dem nicht gerade kleinen Konzern seines Vaters im Rücken hat er sogar ziemlich gute Argumente. Wie gesagt, er liebt dich und versucht alles, damit du seinen Antrag endlich annimmst.«
    »Ich werde ihn nicht heiraten! Und ich werde mich nicht einfach aus der Crew werfen lassen!«, fauchte Anna aufgebracht.
    »Rote lange Haare, Sommersprossen und wunderschöne grüne Augen... du gleichst deiner Mutter jeden Tag mehr.« Es war kaum möglich mit ihrem Vater zu streiten, es verstand es zu gut, ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen. »Sieh mich an, ich habe kein Haar mehr auf dem Kopf.« Mit der Hand strich er über seine Glatze.
    »Vater, bitte! Das ist zu wichtig!« Anna würde alles tun, um die wichtigste Reise ihres Lebens nicht zu versäumen.
    »Da hast du recht. Frau Professor Dr. Anna Sanders-Robinson, dein Beitrag zum SAOIRSE-Programm ist zu wichtig. Ich habe im Prinzip nur einen zeitgemäßen Schiffsmotor gebaut. Du hingegen hast die Steuerleute, Navigatoren und Kapitäne geschaffen, die sich von nichts und niemanden von ihrem Kurs abbringen lassen werden!«
    »Und, das bedeutet?!«
    »Ganz ruhig. Ich werde dir deinen Rang als führender Forschungsoffizier nicht nehmen. Ich verlasse mich auf dich«, erklärte ihr Vater beschwichtigend.
    »Danke.« Anna war erleichtert. »Die Replikanten werden morgen auf die Horizon eingeschifft. Alle 32 Prototypen haben die finalen kognitiven Vorgaben erfüllt.«
    »Nicht ein Ausfall. Wie immer erbringst du 100 % Leistung«, lobte sie ihr Vater.
    »Ich habe gute Gene.«
    »Wie schmeichelhaft ... wegen meines ersten Prototyps gibt es in der Mojave-Wüste ein vierhundert Meter tiefes Loch.«
    »Das wurde doch mit Wasser geflutet ... die Menschen lieben es inzwischen, dort Urlaub zu machen.«
    »Nur Marketing.«
    »Dad?«, fragte Anna nachdenklich.
    »Ja.«
    »Was wohl in einem anderen Leben aus uns geworden wäre?« Diese Frage beschäftigte Anna oft. War ein Mensch das Produkt seiner Anlagen oder das Ergebnis seiner Umgebung?
    »Ich wäre Koch geworden«, erklärte ihr Vater amüsiert. Die Antwort hatte sie erwartet.
    »Und ich?«
    »Anna ... ist das wirklich wichtig? Ich bin sicher, dass du in jeder Welt Beachtliches leisten würdest. Leider fehlt mir die Fantasie, mir dabei einen Mann an deiner Seite vorzustellen. Also jemanden, den du nicht wieder sitzen lässt.« Ihr Vater lachte.
    »Dad!«, protestierte Anna, aber ohne ihrem Vater dafür wirklich böse zu sein.
    »Kannst du dich noch an die

Weitere Kostenlose Bücher