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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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öffentlichen Diskussionen zu Beginn deiner Replikanten Forschung erinnern?«
    »Wegen der ethischen Verantwortung?«, fragte Anna. Im ersten Jahr war jedes Interview ein Spießrutenlaufen gewesen.
    »Nein, das dumme Geschwätz hatte sich zum Glück sich bereits nach kurzer Zeit zerstreut. Ich meine die Diskussionen über den Nutzen der Replikanten, die Kosten für ein fertig ausgebildetes Exemplar sind schließlich enorm.«
    »Sicherlich, mein Programm wurde nur durch deine Intervention bewilligt. In dem Moment als SAOIRSE auf meinem Briefpapier stand, konnte ich in Ruhe weiterarbeiten«, antwortete Anna.
    »Glaubst du, dass ich das deinetwegen getan habe?«
    »Nein.«
    »Ich liebe dich. Aber ich würde niemals eine emotionale Entscheidung treffen!«
    Das glaubte Anna ihrem Vater aufs Wort. »Worauf möchtest du hinaus?«, fragte sie, die gerade Probleme hatte, ihm zu folgen.
    »Unsere Welt ist modern, frei und demokratisch. Wir haben den Hunger, Krieg und die schlimmsten Auswüchse der Armut besiegt. Sogar unsere Umwelt konnten wir retten, wenn auch nur auf den letzten Drücker. Jedes Kind kann zur Schule gehen. Wobei es natürlich immer noch soziale Unterschiede gibt. Wusstest du, dass weniger als 10 % aller Menschen die Nahrungsmittel für 22 Milliarden erzeugen?«
    »Wir leben in einer reichen Welt«, antwortete Anna.
    »Trotzdem streben immer mehr Menschen danach, auf dem Mars zu leben. 86 Millionen sind es inzwischen. Und glaube mir, die Lebensbedingungen dort sind nicht sonderlich komfortabel.«
    »Die Menschen wollen neue Türen öffnen ... das ist unsere Natur.« Diese Motivation kannte Anna nur zu gut.
    »Das ist genau der Punkt. Weiß du, was auf dem Mars die meisten Todesopfer gefordert hat?«
    »Das langwierige Terraforming?«, fragte Anna.
    »Nein. Terraforming ist nur Technik. Wirklich verheerend waren die Unruhen, die sozialen Spannungen und die führenden Offiziere, die ihren Aufgaben nicht gewachsen waren. Der Mensch vermag den Möglichkeiten der Technik oft nicht mehr zu folgen.«
    »Das ist in diesem Ausmaß nie bekannt geworden.«
    »Natürlich nicht.«
    »Ich verstehe dich. Die Replikanten werden im Alpha Centauri Sonnensystem dafür sorgen, unnötige Verluste zu vermeiden.« Anna pausierte einen Moment. »Es geht dir doch nicht um desorientierte Siedler auf dem Mars, oder?«
    »Natürlich bedrückt mich kein Einzelschicksal, aber das Wohl vieler liegt mir schon am Herzen. Deine Replikanten waren für mich bisher nur eine weitere Sicherung, doch inzwischen sind sie weit mehr«, erklärte er besorgt.
    »Weit mehr?«
    »Unsere Welt ist modern, frei und demokratisch. Wir haben den Hunger, Krieg und sogar die schlimmsten Auswüchse der Armut besiegt. Ich glaube, ich wiederhole mich, wusstest du, dass wir ohne Mikroelektronik vermutlich wieder in der Steinzeit leben würden?«
    »Ja ... aber?« Anna hing in der Luft.
    »Wer unsere Computer zerstört, zerstört den Lebensnerv unserer Zivilisation.«
    »Und? Das ist doch nicht neu.«
    »Nein, aber die Qualität der Bedrohung hat neue Ausmaße angenommen. Wir haben heute in Paris an der Sorbonne drei führende Aitair Terroristen festgenommen.«
    »Das habe ich gehört.«
    »Zwei von ihnen dürfest du kennen. Sie hatten in Düsseldorf Seminare bei Professor Morel belegt.«
    Anna wurde es warm. »Glaubst du etwa, dass Morel etwas mit denen zu tun hat? Oder vielleicht sogar ich?«
    »Nein«, antwortete er entspannt.
    »Ich glaub es nicht ... erst belastet du mich! Und dann ein ganz lockeres Nein?!«
    »Würdest du noch für mich arbeiten, wenn ich dir nicht mehr vertrauen würde?« Er schmunzelte. »Anna, bitte überlege, welche Verantwortung du trägst! Dich bewacht ein komplettes Sicherheitsteam rund um die Uhr. Und bevor du deinen Blutdruck weiter unnötig in die Höhe treibst. Ich habe das zu deinem Schutz veranlasst.«
    »Na super! Und warum sagst du mir das nicht?«
    »Tue ich doch. Jetzt. Noch vor deiner Abreise. Dein Verhalten war absolut ohne Fehl und Tadel. Und auch Professor Morel hat sich nichts zuschulden kommen lassen. Ebenso wenig wie Vanessa, Franco oder alle anderen, die Kontakt zu dir hatten.«
    »Und du hast mich rund um die Uhr beschatten lassen? Und alle meine Freunde?«, fragte Anna wütend. Am liebsten wäre sie ihm an den Hals gesprungen.
    »Ja.«
    »Auch als ich mit Pierre geschlafen habe?« Das war entwürdigend! Das hätte er nicht tun dürfen!
    »Sicherlich.«
    »Und das steht jetzt in meiner Akte? In der Akte, die du, deine

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