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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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folgen auch keinem Leitsignal«, antwortete Elias. Ruben trug einen Delta-7 Kampfanzug, dessen Tarnkappenfeld sich gerade deaktivierte, und schulterte das vorhin in Aktion erlebte M-74 Präzisionsgewehr. Ruben sah gefährlich aus, was auch Sinn der Sache war, der hochfeste Anzug umgab den Träger mit einer synthetischen Schicht purer Muskeln und Sehnen, die ihn nicht nur schützte, sondern es auch ermöglichte, sich sehr schnell und ausdauernd zu bewegen.
    »Was die Viecher hoffentlich auch nie lernen werden.«
    »Hoffentlich. Und, ansonsten alles in Ordnung?«, fragte Elias. Sein Bruder hörte sich irgendwie seltsam an.
    »Die Schneckenköpfe werden geschickter, als ob sie uns auflauern wollten. Das gefällt mir überhaupt nicht!«
    »Es gibt heute frischen Fisch!« Elias versuchte mit einem Lächeln, das Thema zu wechseln.
    »Irgendwann beißen dir die Großen noch den Arm ab!«, antwortete Ruben, während sich sein Delta-7 Visier öffnete und hinter dem Kopf am Rücken anfügte. Neben ihm blinkte, jetzt ebenfalls sichtbar geworden, ein autonomes G2-Verteidigungsgeschütz, bei dem sie vor zwei Monaten ein Standbein durch eine passend geschnitzte und knochenähnliche Fischgräte ersetzt hatten. Der Scanner auf der Lafette, der sich die ganze Zeit eifrig im Kreis drehte, funktionierte hingegen noch tadellos. Im Bereich von acht Kilometern würde sich ihnen noch nicht einmal ein daumengroßer Vogel unbemerkt nähern können, wobei sie auf dieser Welt noch nie einen Vogel gesehen hatten. Und selbst wenn Ruben während der Wache eingeschlafen wäre, was er noch nie getan hatte, würden die Feuerkraft und das autonome Zielsystem des G2-Geschützes ausreichen, um den Ansturm hunderter Schneckenköpfe aufzuhalten, deren zerschossene Kadaver in der Vergangenheit mehrfach das Eis übersät hatten. Leider befand sich inzwischen das letzte Magazin in der Waffe, was aber dem Schutz durch Abschreckung keinen Abbruch tat. Sie waren bereits seit zwei Jahren nicht mehr angegriffen worden. Die wenigen Schneckenköpfe, die Ruben immer mal wieder auf große Entfernung tötete, hatten sich seiner Meinung nach eher verlaufen.
    »Wenn mir etwas passiert, dann müsstest du für uns fischen gehen.« Elias liebte seinen Bruder und würde ohne zu zögern sein Leben für ihn geben. Sie teilten dasselbe Schicksal. Er verstand deshalb nicht, warum sich Ruben gerade so schwermütig gab.
    »Vergiss es! Die Badehose steht mir nicht!« Ruben schlug ihm auf die Schulter. Im Prinzip glichen sich die beiden wie Zwillinge, beide waren neunzehn, groß, schlank und dunkelhaarig. Ruben hatte kurze dunkle Haare und einen Bart, Elias längere Haare, keinen Bart, aber dafür zahlreiche Narben am Körper. Er hatte vor vier Jahren mit dem Fischen angefangen, was gerade in der Anfangszeit teilweise recht schmerzlich ausgegangen war.
    »Kezia, Elias ist wieder da. Mach bitte das Tor auf, wir kommen rein«, meldete Ruben ihrer Schwester über Funk.
    »Ist sie auch schon zurück?«, fragte Elias besorgt. Auch ihre Schwester Kezia war neunzehn - jeder Bewohner an Bord der R-12 war neunzehn Jahre alt.
    »Klar. Sie ist nicht so dämlich wie du und bleibt bis zum Sonnenuntergang draußen. Aber ...« Das automatische Tor unterbrach Ruben, der, während er sprach, das morsche G2-Geschütz abbaute. Die Hydraulik der Eingangsluke ächzte besorgniserregend und öffnete sich neben ihnen nur stockend.
    »Hallo Elias«, grüßte Kezia freundlich und kam ihm entgegen. Ihre langen dunklen Haare reichten ihr bis zum Po. Sie war nur wenig kleiner und trug einen ähnlichen grau-weiß gefleckten Thermoanzug wie Elias. Scheinbar war sie ebenfalls gerade erst von der Jagd heimgekehrt. Sie half ihm, den Schlitten hereinzubringen und den Eishai auf einen Rollwagen zu heben. Der Eingang zum Habitat war im Prinzip nicht mehr als ein Korridor, der schräg nach unten zu den anderen Modulen führte. Einige der ehemals weißen Kunststoff-Abdeckungen fehlten bereits und die verbliebenen waren nicht mehr weiß.
    »An deiner Stelle würde ich Kezia nicht warten lassen!«, witzelte Ruben, der mit ihrer anderen Schwester Sarai zusammen war, »Und Kezia, egal was du trägst, du machst mich kirre!«
    »Dich will ich aber nicht!«, hielt Kezia dagegen, die Elias nicht ohne Grund so aufmerksam empfing. In der kleinen Gemeinschaft boten sich nicht viele Möglichkeiten, Partner zu finden.
    »Siehst du, Bärte machen alt!«, rief Elias seinem Bruder zu. »Und das andere kannst du Kezia und mir

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