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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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bist.«
    »Und dann?« Sich zu verstecken, war keine Option. Dafür war Carchuna zu klein. Und mal eben in die Stadt zu fahren, erübrigte sich auf Proxima ebenfalls. »Ich werde mit ihr reden.«
     
    »Unsere kleine Herzensbrecherin!« Die Art, wie Marina das sagte, glich bereits einem Schuldspruch.
    »Hast du einmal die Zahl derer bedacht, die bei uns noch in der Lage sind, eine Waffe zu halten?«, fragte Andrej vorwurfsvoll.
    »Er hat die Entscheidung selbst getroffen«, antwortete Kira emotionslos. Marina und Andrej neigten nicht dazu, sie aufgrund von Sentimentalitäten besser zu behandeln.
    »Das ist Schwachsinn!«, fauchte Marina. Ob Kira inzwischen auch stärker war als sie?
    »Ich glaube, so kommen wir nicht weiter«, ging Andrej dazwischen. »Hast du auch eine Meinung dazu?«, fragte er Sequoyah, die ebenfalls bei dem Gespräch zugegen war. Alle vier befanden sich in Andrejs Räumen. Für Kira der zweite Besuch innerhalb eines Tages. Das war öfter, als in den beiden Jahren zuvor zusammengenommen.
    Sequoyah hob die Hand. »Wie Kira sagte, seine Entscheidung ... er wollte sie haben, sie hat ihn abgewiesen, er ist damit nicht klargekommen. He, das soll in den letzten tausend Jahren der Menschheit bereits das eine oder andere Mal vorgekommen sein.«
    Auch wenn Sequoyah recht hatte, die Geringschätzigkeit ihrer Worte gefiel Kira nicht. Niemand sollte so respektlos hinter sich gelassen werden.
    »Für die Weisheit des Tages habe ich eine App auf meinem Display. Die hat wenigstens noch einen guten Sound ... aber du kannst Kira haben. Sag mir einen Preis«, forderte er Sequoyah auf. Sich hingegen über Andrejs Taktlosigkeiten zu echauffieren, lohnte nicht, für ihn hatten alle Dinge im Leben einen Preis.
    »120 Kilo«, bot Sequoyah an. »Ich melde General Hennessy, dass Proxima XIV. vollständig geliefert hat.«
    Jetzt wusste Kira, was sie wert war. Genau 120 Kilo Helium-3 Gestein. Wie Rico das hatte bezahlen wollen, würde für immer sein Geheimnis bleiben, jetzt war er tot.
    »Und eines deiner Kettenfahrzeuge!« Andrej begann zu feilschen. Seine Augen leuchteten.
    »Was für ein Mädchen ein unverschämt hoher Preis wäre! In Proxima VIII. bekomme ich drei für einen Panzer!«, hielt Sequoyah dem wenig kompromissbereit entgegen.
    »Stimmt. Soviel ist wirklich keine wert ... nur, du hast noch nie eine gekauft. Weder bei mir noch in den anderen Dörfern.«
    »Kira ist etwas Besonderes. Vielleicht habe ich mich ja in sie verliebt und möchte eine Familie gründen?«, kokettierte sie und legte ihren Kopf gespielt auf die Seite.
    »Da bleibt mir nur, dem jungen Glück meine besten Wünsche auszusprechen.« Andrej ging die Runde mit.
    »Danke.«
    »Ich bin daher sicher, dass dir deine neu entdeckten romantischen Ambitionen einen deiner alten Panzer wert sind.« Um genau jetzt die Hand aufzuhalten.
    »Du hast ja keine Ahnung!«, fauchte Sequoyah ihn an. Die beiden würden in diesem Leben keine Freunde mehr werden.
    »Ich würde auch einen Delta-7 Anzug nehmen. Natürlich nur, wenn ich auch das passende Implantat dazu bekomme.«
    »Vergiss es!« Da zeigte sich Sequoyah stur.
    »Doch den Panzer?«
    »Du bekommst den Panzer. Wir lassen einen bei euch.« Sequoyah willigte in den Handel ein.
    »Es ist immer wieder schön, mit dir Geschäfte zu machen.«
    »Sicherlich.«
    »Und richte General Hennessy meine ergebensten Grüße aus.« Andrej verbeugte sich theatralisch, er hatte bekommen, was er wollte. Um Rico scherte sich niemand, auch Sequoyah nicht. Sein Tod hatte in der Verhandlung keinen Gegenwert gehabt. War es richtig, ihr zu vertrauen? Sollte Kira wirklich Sequoyah folgen? Der Gedanke, Claire zu verlassen, bedrückte sie.
     
    Kira ging bereits seit drei Stunden durch die Wüste. Die beiden Sonnen brannten und zerrten auch das letzte bisschen Leben aus dem kargen Boden. Hier hatte es vermutlich bereits seit hundert Jahren nicht geregnet. Alles bestand nur aus feinem Geröll und steinhart verdichtetem Staub.
    Nach dem wenig erbaulichen Gespräch mit Andrej, Marina und Sequoyah hatte Kira Carchuna wortlos verlassen. Sie war einfach durch das Tor gegangen und hatte sich seitdem nicht mehr umgesehen. Ein Ziel hatte sie nicht, zurückkehren wollte sie aber auch nicht. In sich fühlte sie nur eine Wüste, karg und bar jeden Lebens.
    Kiras Gedanken schweiften ab: Anna sah sich im Spiegel, nur ihre lange roten Locken bedeckten ihre nackten Brüste. Draußen regnete es wie aus Kübeln. Dicke Regentropfen prasselten gegen die

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