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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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Dunkelheit. Solange sie in der Nähe des metallähnlichen Bodens geblieben war, konnte sie wenigstens etwas sehen. Sollte sie besser zurückgehen?
    Unter ihr gab wieder einmal der Boden nach, dafür hasste sie Proxima, der Aufprall, einige Meter tiefer, schmerzte. Ihr Arm, sie konnte ihr eigenes Blut riechen. Sie hatte sich den Arm aufgerissen, ängstlich tastete sie die Wunde ab. Nur eine Fleischwunde, zum Glück schien keine Arterie verletzt zu sein. Hinter ihr knackte es erneut, ein unangenehmes Geräusch. Es überkam sie eine ganz dumme Vermutung, an diesem Ort sollte sie nicht sein. Kein Mensch sollte hier sein.
    Kira drehte sich herum, da schien etwas Licht zu sein. Es war zudem die von den Geräuschen abgewandte Seite. Eine bessere Wahl hatte sie nicht, sie folgte dem Licht. Von einem Absatz sprang sie in einen knietiefen Tümpel. Das wenige Licht stammte vom Helium-3 Gestein im Wasser. Ein kleiner Schritt für sie und vermutlich der Letzte in ihrem Leben, genau diesen Ort hatte sie nicht finden wollen.
    »Nein!«, flüsterte sie leidend und blickte auf tausende faustgroße Schneckenköpfe, die sie alle ähnlich erschrocken ansahen wie der kleine Steinfresser zuvor. Das sind verdammt viele, dachte Kira und verfluchte die dämliche Idee, Sequoyahs Panzer verlassen zu haben. Der Soldat hatte sie auch noch gewarnt und sie glaubte es besser zu wissen. Was für eine Dummheit!
    »Ich tue euch nichts!«, sagte sie resigniert, sie hatte das kleine Mistviech doch eben auch laufen lassen. Lautes Gequieke, dann stürmte die ganze Kinderstube aufgeregt davon. Diese kleinen Feiglinge griffen sie noch nicht einmal in tausendfacher Überzahl an.
    Das Geknurre klang nun tiefer. Kira blieb in dem kleinen Tümpel sitzen. Das würde ein Blutbad geben. Wie auf der Erde, wo viele Jungtiere waren, konnten die Muttertiere nicht fern sein. Die Ersten zögerten nicht, ihre beachtlichen Zahnreihen zu zeigen.
    Kira war so unglaublich dumm gewesen, mitten in deren Brutbereich hineinzuspringen. Schneckenköpfe hatten sich bereits im Ansturm auf schießende Drohnen bar jeglicher Vernunft gezeigt. Was würden die erst tun, wenn man ihre Jungtiere bedrohte?
    Es wurden immer mehr. Nur wütende dunkle Augen und Zähne. Sie hatten Kira eingeschlossen. Die ersten standen bereits im Wasser. Auf was warteten die noch?
    Der Moment des Todes! Kira schloss die Augen, senkte den Kopf und streckte die Arme, mit den Handflächen nach oben, seitlich vom Körper hinweg. Das Blut ihrer Wunde tropfte ins Wasser. Mögen Claire und ihre Kinder mehr Glück haben. Die Realität verlor an Bedeutung. Mit dem sicheren Wissen, gleich zerrissen zu werden, zog sich Kira in ihr Inneres zurück.
    Was ist das, fragte sie sich in Gedanken und öffnete die Augen. Kira vernahm ein vielstimmiges Gemurmel und eine kleine Zunge, die vorsichtig das Blut von ihrer Seite leckte. Der kleine Schneckenkopf, mit der auffällig gezackten Musterung auf dem Kopf, den sie zuvor verschont hatte, schwamm neben ihr im Wasser und hatte scheinbar seine Artgenossen davon abgehalten, sie als Mahlzeit aufzubereiten.
    Das ist unglaublich, dachte Kira und traute sich kaum, zu atmen. Inzwischen bevölkerten wieder unzählige dieser kleinen Kröten den Tümpel und leckten ihre Haut. Ob die Jungtiere sich vor dem Essen Appetit holen wollten? Nein. Das waren keine feindlichen Gesten. Die wollten alle wissen, wer sie war, das war eine Begrüßung.
    Kira blickte zu den zahlreichen Muttertieren, die nun mit geschlossenem Maul erheblich umgänglicher aussahen. Noch ließ sie keines der älteren Tiere aus den Augen, sie erlaubten aber dem Nachwuchs, ihr näher zu kommen. Was passierte hier gerade? Dieses Erlebnis fühlte sich überwältigend an. Erleichterung, Hoffnung, sie würde weiterleben. Eine Begegnung mit dem schlimmsten Feind der Menschen und nichts passierte. Sie lächelte. War sie ein Glückskind?
    Über Kira zischte etwas an ihrem Kopf vorbei. Mehrfach. Es klickte und die Objekte zerteilten sich in mehrere Einzelteile. Granaten. Aufruhr. Gefletschte Zähne. Jemand sprang hinter sie und drückte sie unter Wasser. Unsichtbar. Das war kein Schneckenkopf. Sondern ein Mensch in einem getarnten Delta-7 Kampfanzug. Das war Sequoyah, die sie retten wollte. Zahlreiche Denotationen nahmen Kira den Atem. Feuer. Die Luft brannte. Sie konnte die Hitze spüren. Mehrfaches Maschinengewehrfeuer. Geschrei. Schmerzen. Angst und Tod.
    Nach wenigen Sekunden zog jemand Kira aus dem Wasser heraus. Blut spritzte

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