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Genesis Secret

Genesis Secret

Titel: Genesis Secret Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Knox
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nur einige wenige protestantische irische Aristokraten dürften gewusst haben, was Hincks da gefunden hatte, also in erster Linie Leute, die bereits über Whaley und den Irish Hellfire Club im Bild waren.«
    »Du meinst, der irische Hochadel. Leute wie … Canning?«
    Isobel japste fast. »So ist es, Rob. Sir Stratford Canning spielte in anglo-irischen Kreisen eine eminent wichtige Rolle. Wie viele seinesgleichen schämte er sich zweifellos seiner Hellfire-Vergangenheit. Und als ihm zu Ohren kam, dass Whaleys Buch aufgetaucht war, kam ihm eine Idee, wie sich alle ihre Probleme mit einem Schlag aus der Welt schaffen ließen. Sie wollten das Buch loswerden. Und er wusste, dass Layard das Buch den Jesiden zurückgeben wollte. Und das Buch war gerade in Hincks’ Besitz gelangt.«
    »Daher wurde das Schwarze Buch nach Konstantinopel geschickt …«
    »Und den Jesiden wieder zurückgegeben … von Austen Layard!«
    Eine Weile sagte keiner von beiden mehr etwas. Rob ging alles noch einmal Schritt für Schritt durch. Er versuchte, nicht an seine Tochter zu denken. »Na schön. Es ist zumindest eine Theorie …«
    »Es ist mehr als eine Theorie, Rob. Hör dir das an!« Rob hörte, wie die Seiten eines Buches umgeschlagen wurden. »Hier. Hör zu. Hier ist der Bericht über Layards zweiten Besuch bei den Jesiden. >Als sich unter den Jesiden herumsprach, dass Layard wieder in Konstantinopel war, beschlossen sie, vier ihrer Priester und einen Anführer auszusenden< - und sie machten sich auf den Weg ins ferne Konstantinopel.«
    »Und…?«
    »Es geht noch weiter. Nach >geheimen< Verhandlungen mit Layard und Canning in der osmanischen Hauptstadt brachen Layard und die Jesiden nach Kurdistan auf, zurück ins Land der Jesiden im Osten.« Isobel holte Luft, dann zitierte sie: »>Die Reise vom Van-See nach Mosul geriet zu einem Triumphzug… Layard wurde mit Bekundungen tiefer Dankbarkeit überhäuft. Er war es, an den sich die Jesiden hilfesuchend gewandt hatten, und er hatte sich als ihres Vertrauens würdig erwiesen.< Danach zog die Gruppe durch die jesidischen Dörfer nach Urfa weiter und wurde dabei von >Hunderten singender und jubelnder Menschen< begleitet.«
    Rob konnte Isobels Aufregung spüren, aber er konnte sie nicht teilen. Bedrückt in den bedeckten Londoner Himmel starrend, sagte er: »Alles schön und gut. Jetzt habe ich es verstanden. Du könntest durchaus recht haben. Demzufolge wäre das Schwarze Buch irgendwo in Kurdistan. Nicht in Großbritannien, nicht in Irland. Es wurde von Layard zurückgegeben. Cloncurry ist auf der falschen Spur. Klar.«
    »So ist es«, sagte Isobel unbeirrt. »Aber es ist nicht irgendwo in Kurdistan, es ist in Urfa. Verstehst du denn nicht? In dem historischen Werk ist von Urfa die Rede. Die heilige Hauptstadt der Jesiden ist natürlich Laiisch. Aber die alte Verwaltungshauptstadt, die politische Hauptstadt, ist Urfa. Das Buch ist in Sanliurfa! Irgendwo versteckt. Layard hat es dorthin gebracht, zu den Jesiden. Und zum Dank dafür verrieten ihm die Jesiden, wo er die berühmten Altertümer finden würde, den Obelisken von Ninive und so weiter. Und Canning und Layard heimsten den Ruhm ein, den sie wollten. Passt alles haargenau!«
    Robs Mund war trocken. Sarkasmus wallte in ihm auf. »Mag sein, Izzy. Durchaus möglich. Aber wie sollen wir das Buch in unseren Besitz bringen? Wie? Die Jesiden wollten uns gerade erst umbringen. Wir sind in Sanliurfa nicht mehr erwünscht. Schlägst du etwa vor, dass wir noch einmal dort anrücken und ihr heiliges Buch von Ihnen verlangen? Sonst noch irgendwelche Wunder, die wir vollbringen könnten, wo wir gerade dabei sind? Vielleicht über den Van-See wandeln?«
    »Ich rede nicht von dir«, sagte Isobel energisch. »Ich rede von mir. Ich bin dafür genau die Richtige. Ich habe Freunde in Urfa. Und wenn ich als Erste an das Schwarze Buch komme - selbst wenn ich es nur ein paar Stunden ausleihe, um eine Kopie davon anzufertigen -, dann können wir mit Cloncurry verhandeln. Wir können unser Wissen gegen Lizzie und Christine eintauschen. Und ich kenne wirklich einige Jesiden. Ich bin fest davon überzeugt, dass ich es finden kann. Das Buch.«
    »Isobel…«
    »Du wirst mich nicht davon abbringen! Ich werde nach Sanliurfa fahren, Rob. Ich werde das Buch für dich aufspüren. Christine ist meine Freundin. Und deine Tochter liegt mir genauso am Herzen. Ich will euch helfen. Und ich bin dazu auch in der Lage. Glaub mir.«
    »Aber, Isobel, das ist gefährlich. Deine

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