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Genesis Secret

Genesis Secret

Titel: Genesis Secret Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Knox
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das hieß, dass er sich das Gefasel dieses Irren anhören musste. Er nickte.
    »Natürlich habe ich diese verdammten Gene für extreme Gewalttätigkeit, Robert. Und witzigerweise habe ich auch die Gene für extrem hohe Intelligenz. Wissen Sie, wo mein IQ liegt? Bei einhundertsiebenundvierzig. Ja, Sie haben richtig gehört: einhundertsiebenundvierzig. Der Durchschnitts-IQ eines Nobelpreisträgers ist einhundertfünfundvierzig. Ich bin schlau, Robert. Sehr schlau. Wahrscheinlich bin ich sogar so schlau, dass Sie sich gar keine Vorstellung davon machen können. Das ist das Problem mit extrem hoher Intelligenz. Mich mit normalen Leuten auseinanderzusetzen ist etwa so, als versuchte ich, mit einer Molluske ein ernsthaftes Gespräch zu führen.«
    »Und doch haben wir Sie gefasst.«
    »Oh, sehr gut. Sie mit Ihrem popeligen Postgraduierten-IQ von - wie viel? - hundertfünfundzwanzig? Hundertdreißig? Meine Güte. Ich bin ein Cloncurry. Ich trage die edlen Gene der Cromwells und Whaleys in mir. Zu Ihrem und Ihrer Tochter Leidwesen trage ich allerdings auch ihren Hang zu exzessiver Gewalt in mir. Wie Sie gleich sehen werden. Nichtsdestotrotz …«
    Cloncurry drehte sich nach links. Rob schaute auf und sah auf die Monitore. Die Polizei griff an. Endlich eröffneten sie das Feuer. Die Schüsse und ihre Echos hallten durch das Tal. Überall waren Schreie und Lärm und Schüsse zu hören. Auf dem Notebook, auf den Monitoren, in der Landschaft. Der Notebook-Bildschirm fiel kurz aus, als wäre die Kamera umgestoßen worden. Dann sah Rob Cloncurry, der inzwischen aufgestanden war. Aus dem Tal drang wieder ein Schuss herauf, gefolgt von vier weiteren - und dann ging es richtig los. Rob beobachtete, wie eine zweite Gruppe Polizisten das Cottage stürmte. Heftig feuernd rückten sie rasch und unaufhaltsam vor.
    Die Scharfschützen schalteten die Bandenmitglieder einen nach dem anderen aus. Rob beobachtete auf den Monitoren, wie die dunklen Schemen zu Boden sanken. Dann hörte er einen Schrei. Er wusste nicht, ob er von den Monitoren oder dem Notebook oder aus dem richtigen Leben dort draußen kam. Der Lärm war kaum auszuhalten: Es waren High-Velocity-Geschosse. Wieder ertönte ein Aufschrei. War etwa einer der Polizisten getroffen worden? Und dann noch einer. Doch der Angriff ging weiter - live auf den im ganzen Zelt verteilten Monitoren.
    Die Polizisten schwärmten über die Mauer des Cottage-Gartens und schwangen sich über Zäune. Auf den Monitoren verfolgte Rob, wie sich der Garten hinter dem Cottage mit Kommandos brüllenden Polizisten in schwarzen Sturmhauben und schwarzen Helmen füllte, die auf die Bandenmitglieder einschrien.
    Es geschah alles mit unglaublicher, überwältigender Geschwindigkeit. Mindestens ein Bandenmitglied schien schwer verletzt. Alle viere von sich gestreckt, lag der Mann reglos auf dem Boden; ein zweiter lag ebenfalls leblos da. Dann sprang jemand vor und warf eine Blendgranate in das Cottage. Rob hörte einen gewaltigen Knall und sah kurz darauf schwarze Rauchwolken aus dem zersplitterten Fenster des Cottage quellen.
    Trotz des dichten Qualms und des ohrenbetäubenden Lärms und des allgemeinen Durcheinanders war klar: Der Polizeiangriff war erfolgreich - aber bekämen sie auch Cloncurry zu fassen? Rob starrte auf das Notebook. Cloncurry hielt die sich heftig windende Lizzie in den Armen. Er wich stirnrunzelnd zurück und verließ das Zimmer. Als er am Notebook vorbeikam, streckte er die Hand danach aus und klappte es zu. Das Bild wurde schwarz.

43
     
    Mit Ausnahme ihres Anführers war die Bande erledigt, ihre Mitglieder tot, schwer verletzt oder festgenommen; zwei Polizisten waren verwundet. An der Straße hinter dem Cottage parkten mehrere Krankenwagen; es wimmelte von Ärzten, Krankenschwestern und Sanitätern.
    Währenddessen füllte sich das Cottage für die Endphase der Stürmung mit Polizisten. Anscheinend hatte sich Cloncurry in einem Schlafzimmer ganz hinten im Obergeschoss verbarrikadiert. Er hatte das Notebook wieder angeschaltet; Lizzie war auch an diesem Ort an einen Stuhl gefesselt. Das alles konnte Rob via Webcam sehen. Das Zimmer, in dem sie festgehalten wurde, war für einen Showdown präpariert.
    Rob schaute in Cloncurrys grienendes Gesicht. Wenn er dieses Lächeln sah, so dünn und wohlerzogen und hämisch, war es, als hätte jemand Cloncurry mit einem Messer den Mund aufgeschlitzt. Seine mineralgrünen Augen blitzten im Zwielicht des Schlafzimmers.
    Die Polizisten hatten hitzig

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