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Genesis Secret

Genesis Secret

Titel: Genesis Secret Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Knox
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Vorlesungen besucht. Wenn mich nicht alles täuscht, waren sie sogar befreundet …« Isobel lächelte. »Wo ist Christine übrigens?«
    »Sie schläft immer noch.«
    »Ah, junge Liebe!« Sie nahm Rob am Arm. »Komm, wir gehen zum Strand runter. Dann erzähle ich dir, was Hugo gesagt hat.«
    Der Strand war steinig und nicht sehr groß, aber reizvoll - und man war dort ungestört. Sie setzten sich auf eine steinerne Bank, und Isobel erzählte ihm, was sie von dem Historiker aus Cambridge am Telefon erfahren hatte: von der brutalen Mordserie in England, den bisherigen Ermittlungsergebnissen der englischen Polizei und de Savarys eigenen Theorien. Vom Opferaspekt der Morde, den familiären Hintergründen der Mörder und den Zusammenhängen mit dem Hellfire Club.
    »Warum hat dich de Savary überhaupt angerufen?«
    »Wir sind alte Freunde. Wie du weißt, war ich auch mal in Cambridge.«
    »Schon, aber ich meine, was hat das alles mit dem zu tun, was wir hier in der Türkei entdeckt haben?«
    »Hugo weiß, dass ich mich mit türkischer und sumerischer Vorgeschichte und den alten Religionen des Orients auskenne und deshalb natürlich auch ganz gut über die Jesiden Bescheid weiß. Aus diesem Grund wollte er meine Meinung zu einer Theorie hören, bei der die Jesiden eine wichtige Rolle spielen. Ein seltsamer Zufall. Aber vielleicht auch nicht.« Sie hielt inne. »Hugo ist der Ansicht, dass diese Bande, diese brutalen Mörder, nach etwas suchen, was in engem Zusammenhang mit dem Hellfire Club steht.«
    »Das leuchtet mir ein - sie graben Stellen auf, die mit dem Club zu tun haben. Aber was suchen sie? Und welche Rolle spielen dabei die Jesiden?«
    »Erst einmal sind das natürlich alles reine Spekulationen. Deshalb hat Hugo auch der Polizei noch nichts von seiner Theorie erzählt. Aber er glaubt, es könnte sich alles um das Schwarze Buch drehen. Dass es die Bande möglicherweise darauf abgesehen hat …«
    »Das Schwarze Buch?«
    Isobel erzählte Rob kurz die Geschichte von Jerusalem Whaley. Als Freundin von Hugo de Savary hatte Isobel einige wüste Geschichten über den Hellfire Club zu hören bekommen. Geschichten von unglaublicher Dekadenz. »Bei seiner Rückkehr aus dem Heiligen Land brachte Thomas beziehungsweise Jerusalem Whaley, wie er von da an genannt wurde, eine Kiste mit. Eine Schachtel. Eine Art Schatz…«
    »Und worin bestand dieser Schatz genau?«
    »Darüber kann ich, wie du, nur Vermutungen anstellen. Was wir allerdings wissen, ist, dass Whaley seinem Fund enorme Bedeutung beimaß; er glaubte, damit eine Theorie beweisen zu können, und bezeichnete ihn in zahlreichen Briefen an seine Freunde als sein >großes Indiz<. Angeblich hatte er den Schatz von einem alten jesidischen Priester erhalten. Die Jesiden haben eine Kaste von Priestern beziehungsweise Rhapsoden, die die mündlichen Überlieferungen der Jesiden an die nachfolgenden Generationen weitergeben. Sie haben nämlich so gut wie keine schriftlichen Überlieferungen.«
    »Und einen solchen Priester hat er in Jerusalem kennengelernt? Und der hat ihm etwas gegeben?«
    »Angeblich. Mit Sicherheit lässt sich das nicht sagen, weil Whaleys Memoiren in diesem Punkt ärgerlich vage sind. Doch einige Forscher glauben, es könnte das Schwarze Buch der Jesiden sein. Die heilige Schrift des Engelskults.«
    »Sie haben eine Art Bibel?«
    »Inzwischen nicht mehr. Aber ihren mündlichen Überlieferungen zufolge gab es einmal einen umfangreichen Korpus heiliger mystischer Schriften, in denen die jesidischen Mythen und Glaubensinhalte festgehalten waren. Einigen Legenden jüngeren Datums zufolge gelangte das einzige Exemplar dieses Werkes vor Hunderten von Jahren in den Besitz eines Engländers. Möglicherweise hat ein im Exil lebender Priester Whaley das Schwarze Buch gegeben. Vielleicht wollte er, dass Whaley es für ihn aufbewahrte. Tatsache ist jedenfalls, dass sich die Jesiden seit jeher von aller Welt angefeindet fühlen. Es ist also nicht auszuschließen, dass sie ihr kostbarstes Kulturerbe an einem sicheren Ort aufbewahrt wissen wollten. Zum Beispiel im fernen England. Wie dem auch sei, Whaley brachte von seiner Orientreise etwas Außergewöhnliches nach Hause mit. Und worum es sich dabei auch gehandelt haben mag: Diesem Gegenstand ist es zuzuschreiben, dass er am Ende als gebrochener Mann starb.«
    »Na schön. Aber wo ist es jetzt, dieses Schwarze Buch? Wenn es sich tatsächlich darum handelt?«
    »Verschwunden. Möglicherweise zerstört. Möglicherweise

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