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Genom

Genom

Titel: Genom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Haltung hat, kann man wohl nicht einmal ein Minimum an Fröhlichkeit erwarten.«
    Die Unterhaltung erstarb vorübergehend, als das bestellte Getränk gebracht wurde. Als sie die Feuchtigkeit an den Seiten des gekühlten Glases musterte, fiel Ingrid auf, dass weder sie noch Whispr etwas bestellt hatten. Ihre trockene Kehle konspirierte mit ihrem angestrengten Verstand, und sie bestellte über die Tischplatte ebenfalls etwas zu trinken.
    »Dann können Sie uns also nicht weiterhelfen, diese Person aber möglicherweise schon.« Whispr warf ihr einen gequälten Blick zu, aber sie ignorierte ihn. »Wir werden da sein. Ich wüsste auch nicht, was wir sonst tun sollten.«
    »Wenn Sie nicht wissen, was Sie sonst tun sollen, dann tun Sie das, was jemand macht, der weiß, was er tut.« Wizwang prostete ihr zu. »Trinken Sie aus, hoffen Sie auf das Beste, und lassen Sie die Pisse laufen, wie sie will.« Er trank einen großen Schluck mit seinen Lippen, die besser für Milch geeignet zu sein schienen. Der Kontrast war verwirrend.
    Als ihre Getränke gebracht wurden, versuchte Whispr, das letzte Wort in der Angelegenheit zu haben. »Es ist mir egal, was Sie auf Ihrer Düngerbarkasse gesagt haben. Sie haben dieses Treffen arrangiert, also bezahlen Sie die Getränke. Wir versuchen, hier unsere Ausgaben einzuschränken.«
    Wizwang wollte schon protestieren, zuckte dann aber nur mit den Achseln. »Eine Kostprobe hiesiger Getränke, von denen eines für eine hübsche Dame ist? So weit reicht meine Großzügigkeit durchaus. Ich werde den Preis für Ihre Getränke in Ihrer Endrechnung verstecken, und Sie werden es nicht einmal merken.«
    Amüsiert blickte ihn Whispr über den Rand des Glases hinweg an. »Natürlich werden wir das. Sie haben uns gerade gesagt, dass Sie bezahlen werden.«
    »Habe ich das? Achten Sie nicht auf mein sinnloses Gerede.« Aufgrund seines kleinen Körpers musste er aufstehen und sich vorbeugen, um sein Glas über die Tischmitte halten zu können. »Auf das Enthüllen von Geheimnissen, das Aufdecken von Informationen, die Erklärung der unmöglichen Metallurgie und den gemeinsamen Profit.« Polystoffgläser klirrten gegeneinander.
    Da begann der Streit.
    Es fing alles mit zwei Naturals an, hatte nichts mit der Anwesenheit der beiden Besucher aus Savannah zu tun, keinen skrupellosen Hintergrund und war vermutlich durch eine Meinungsverschiedenheit ausgelöst worden, die so alt warwie die Menschheit selbst. Ein Mann ärgerte sich über etwas, das ein anderer Mann zu der Frau, die neben dem Beleidigten saß, gesagt hatte, oder was er vermeintlich gehört hatte, oder was er sich zu hören eingebildet hatte. Es wurden böse Worte ausgetauscht, dann eskalierte die ganze Sache zu einem körperlichen Konflikt. Der kleinere Mann schubste den größeren Mann. Der größere Mann stieß den kleineren Mann gegen dessen Freundin, die trotz des dünnen Polsters unter ihrem Hintern, das dafür entwickelt worden war, schwankende Betrunkene am Umfallen zu hindern, von dem Stuhl fiel, auf dem sie saß. Wie immer in derartigen Situationen führte das Gegröle unausweichlich zur Prügelei.
    Der größere Mann warf einen Stuhl nach seinem Gegner, der sich geschickt duckte. Das entschieden unaerodynamische Möbelstück flog über die Theke und traf den Barkeeper, der das Bewusstsein verlor. Er hatte den Stuhl nicht kommen sehen, da er gerade dabei gewesen war, die lokalen Behörden über den eskalierenden Streit zu informieren. Der Verteidiger der schniefenden Freundin revanchierte sich mit einer Drehung und einem Tritt, der den besten Capoeira-Kämpfern in den Seitenstraßen von Salvador alle Ehre gemacht hätte. Trotz seiner Überraschung gelang es dem größeren Mann, dem anderen taumelnd auszuweichen.
    Dummerweise krachte er dabei auf den Tisch zweier Meldpaare. Da diese unfreiwillig von Zuschauern zu aktiven Teilnehmern geworden waren, schlugen sie augenblicklich auf den größeren Natural ein. Einer der Meld verfügte über vier Arme und der andere über kraftvolle Tentakel, sodass der Natural einiges einstecken musste. Mehrere bis dato Unbeteiligte, die den größeren Mann zufälligerweise kannten, waren daraufhin der Meinung, dass der Kampf unfair geworden war, und mischten sich ebenfalls ein.
    Inzwischen waren die meisten Gäste der Bar an dem rituellen Kampf beteiligt, motiviert durch zunehmend wütendere Worte und angetrieben durch verschiedene Destillate aus Korn und Knolle sowie einer Spur außerordentlich kräftiger

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