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Genom

Genom

Titel: Genom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Vorschein. Diese passte er sorgsam an. Indem er aus der Spitze des Gehstocks einen Strom flüssigen Sprengstoffs austreten ließ, brachte er an der Hülle ein glänzendes Oval aus diesem nahtlosen Material an. Mit dem letzten Rest schrieb er seinen Namen in die Mitte des Ovals. Die diversen chemischen Komponenten, aus der die klebrige und hochexplosive Substanz bestand, wurden durch den Kontakt mit der Luft zeitaktiviert und würden in kürzester Zeit einen kritischen Punkt erreichen. Selbst wenn sie entdeckt wurde und man sie als Sprengstoff erkannte, konnte man nichts unternehmen, um die endgültige Detonation zu verhindern. Die Masse klebte fest an der Hülle aus Kohlenstofffasern und konnte nicht entfernt, abgekratzt oder abgewischt werden. Sie ließsich nur mithilfe eines speziellen Neutralisierungsmittels beseitigen, was sich höchstwahrscheinlich nicht in den Lagern dieses Frachtschiffes befand.
    Bei seinem hastigen Rückzug begegnete er niemandem. Als er wieder auf dem Dock stand, zog er sich den Zerstreuungsanzug aus, knüllte ihn zusammen, drückte einen verborgenen Schalter und warf ihn ins Wasser. Innerhalb von drei Minuten würde er sich komplett aufgelöst haben und sich langsam im Wasser verteilen. Er hatte die Lichter der Innenstadt schon fast wieder erreicht, als die Fußgänger, zwischen denen er sich aufhielt, erstaunt auf und in Richtung Hafen blickten, wo eine plötzliche Explosion einen Teil der Docks in die Luft jagte und in gleißend helles Licht tauchte. Sekunden später dröhnte auch das tiefe Grollen der mächtigen Explosion in ihren Ohren.
    Napun Molé sah sich selbst nicht als berufsmäßigen Attentäter oder Industriesaboteur. Er war nur ein schlichter Tutor, der jenen, die es dringend benötigten, etwas Erziehung angedeihen ließ. Während das Schiff zweifellos versichert war, galt das vermutlich nicht für den finanziell bedeutsamen Teil der illegalen Ladung. Die Besitzer des Schiffes hatten sich geweigert, eine seit Langem bestehende Schuld bei Molés aktuellen Arbeitgebern zu begleichen, und er hatte ihnen soeben eine wertvolle Lektion erteilt. Wenn sie ein wenig Grips besaßen, würde sich so etwas nicht noch einmal abspielen.
    Mit Ausnahme einiger gelegentlicher Blicke stets enttäuscht dreinschauender Passanten interessierte sich weder Natural noch Meld für den alten Mann mit dem Gehstock, der sich immer weiter in das Vergnügungsviertel am Hafen von Valparaiso bewegte. Junge Liebespaare streiften durch die Nacht und hatten nur Augen füreinander. Paare aus Santiago schlenderten zwischen den Theatern und Restaurants herum.Touristen bestaunten paarweise oder in größeren Gruppen alte Gebäude, die man erhalten, höher gelegt und an sichere, trockene Orte verfrachtet hatte. Rapa Nuianer, die sowohl die südamerikanische Staatsbürgerschaft als auch die des Commonwealth von Ozeanien besaßen, nahmen die Auslagen der Souvenirgeschäfte begierig in Augenschein.
    »Guten Abend, alter Mann.« Man sah der jungen Frau beim besten Willen nicht an, ob sie von Natur aus blond war oder nicht. Auf jeden Fall handelte es sich bei der goldenen Mähne, die ihr vom Kopf einen halben Meter weit den Rücken herunterfiel, um ein reines Meld. Sie schnaubte verführerisch durch ihre manipulierten, erweiterten Nasenlöcher und stieß ein leises Wiehern aus. »Hast du Lust auf einen wilden Ritt?«
    Als er an ihr herabsah, bemerkte er, dass es sich bei dem, was er auf den ersten Blick für zehn Zentimeter hohe Absätze gehalten hatte, in Wirklichkeit um veränderte Füße handelte. Sie hatte sich nicht nur die Haare und Nase machen lassen, sondern auch ein Fußmeld erworben, bei dem die menschlichen Hacken und Zehen gegen auf Hochglanz polierte Hufe ausgetauscht wurden. Ein kleiner Diamant schimmerte in den Tiefen des linken Hufes.
    »Auf so was steh ich nicht«, erwiderte er höflich, aber bestimmt.
    Als er um sie herumgehen wollte, stellte sie sich ihm in den Weg. Ihr geübtes Lächeln sah weiterhin einladend aus. »Meiner Erfahrung nach sind sogar alte Männer gute Reiter, solange sie nur das richtige Reitpferd unter sich haben.«
    Das beiläufig eingeflochtene »alte Männer« störte Molé nicht weiter. Sein tatsächliches Alter hatte ihn nie besonders gestört. Ganz im Gegenteil. Er war sogar ziemlich stolz darauf, dass es jemandem mit seinem Beruf gelungen war, solange am Leben zu bleiben. Dennoch wollte er die beharrlich ausgesprochene Einladung nicht annehmen.
    »Ich habe nicht die Art von Meld,

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