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Genom

Genom

Titel: Genom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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dem neuesten Stand. Das muss sie auch sein, damit sie die aktuellsten medizinischen Daten verarbeiten kann. Außerdem sind die technischen Geräte in meinem Labor nicht nur an die öffentlichen Netzwerke, sondern auch an alle anderen privaten innerhalb dieses Gebäudes, inklusive das des Krankenhauses, angeschlossen. Wir teilen uns die Informationen und Analysekapazitäten. Alles, bis auf die Patienteninformationen nebst den entsprechenden Anmerkungen.« Sie studierte die Flexverbindung. »Ich stimme Ihnen zu, dass die Geräte uns zumindest sagen können müssten, ob auf dem Medium irgendetwas gespeichert ist, wenn wir eine Verbindung hergestellt haben. Dass das nicht funktioniert, lässt vermuten, dass die Codierung des Inhalts ebenso fortschrittlich ist wie die Zusammensetzung des Gerätes.«
    Whispr war immer der Ansicht gewesen, er würde die Welt um sich herum realistisch sehen. Dazu gehörte auch, dass man zugeben musste, wenn man an die Grenzen seines eigenen Wissens stieß. Aus diesem Grund konnte er seine Unwissenheit auch eingestehen, ohne sich ihrer zu schämen.
    »Lassen Sie sich nicht entmutigen«, hörte sie sich sagen. »Ich weiß auch nicht, was wir jetzt noch tun können. Es gibt bessere Lesegeräte und andere Instrumente, die vermutlich herausfinden können, was sich auf diesem Ding befindet.«
    »Dann sollten wir die benutzen.«
    Ihr Zögern war fast schon verdächtig. »Wenn das mein Speichergerät wäre, würde ich es erst weiter untersuchen,bevor ich dieses Risiko eingehen würde. Man könnte es beispielsweise einer prüfenden Strahlung aussetzen und versuchen, den Code so zu umgehen – allerdings könnte dabei das, was darauf gespeichert ist, auch beschädigt oder zerstört werden. Bevor ich so weit gehe, möchte ich erst einige weniger invasive Technologien ausprobieren. Ich würde vorschlagen, dass …«
    Ihr Vorschlag wurde jedoch unterbrochen, und zwar nicht von ihrem Besucher, sondern von einem Piepen der Konsole. Während sich Whispr noch fragte, was da gerade geschah, drehte sie sich schnell zu den Anzeigen um.
    »Wir haben eine Reaktion«, informierte sie ihn. Ihr Blick glitt über die Informationen, die auf einmal völlig unerwartet auf dem Monitor aufgetaucht waren. »Er gibt ein Signal ab. Es ist sehr schwach, kaum messbar. Und er bekommt Energie von der kleinsten Batterie, die ich je gesehen habe.« Sie warf ihm einen Blick zu und klang bei den nächsten Worten, als wolle sie ihn beruhigen. »Ich glaube nicht, dass es an die Polizei gerichtet ist, falls Sie sich deswegen Sorgen machen. Dazu ist es viel zu schwach. Ich könnte mir vorstellen, dass alles, was dieses Signal empfangen kann, außerordentlich empfindsam und speziell darauf ausgerichtet sein muss. Es sei denn, dies ist ein Beispiel für eine weitere brandneue Technologie, die wir nicht verstehen und die uns bisher unbekannt ist.«
    Militärisch . Es sah zunehmend danach aus, dass dies die wahrscheinlichste Erklärung für die unfassbare Zusammensetzung sowie den rätselhaften Inhalt des Fadens darstellte.
    Whispr versuchte, etwas anderes zu begreifen, das für ihn keinen Sinn ergab. »Wie kann etwas, das so klein und dünn ist, überhaupt ein Signal senden? Mir kommt es fast so vor, als würde der ganze Faden nur zur Energiegenerierung genutzt, sodass es gar keinen Platz mehr gibt, um Daten oder irgendetwas anderes zu speichern.«
    Sie zuckte hilflos mit den Achseln. »Ich habe keine Ahnung, Whispr. Vielleicht kann er seinen physischen Zustand verändern und vom Speichergerät zum Sendegenerator werden. Wenn ich mir dieses Objekt und das, das ich aus dem Kopf des Mädchens geholt habe, anschaue, glaube ich langsam, dass irgendwo irgendjemand gerade dabei ist, das Physikhandbuch neu zu schreiben.«
    »Ist es ausgerichtet? Das Signal, meine ich.«
    Überrascht blickte sie ihn an. »Mir ist nicht klar, ob Ihr Wissen begrenzt oder einfach nur sehr spezifisch ist.«
    Er grinste unsicher. »Eigentlich bin ich ziemlich dumm, aber einige Dinge weiß ich einfach.«
    Sie drehte sich wieder zu der Konsole um. Das schwache Signal des Fadens war in der Tat nicht ausgerichtet. Das brachte sie also nicht weiter. Sie sackte ein wenig in sich zusammen.
    Inzwischen war Whispr klar, dass die Ärztin, die sich bei dieser Untersuchung große Mühe gegeben hatte, in einer Sackgasse gelandet war. Da er davon ausging, dass hier nichts Produktives mehr passieren würde, ging er auf die Instrumente zu.
    »Ich schätze, mehr lässt sich in Ihrem

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