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Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit

Titel: Gentec X 01 - Das Ende der Menschheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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plagten. Hätte er ein Messer zur Hand gehabt, würde er sich selbst aufgeschlitzt haben – oder hätte es sich in den Hals gestoßen, um die Qual zu beenden.
     
*
     
    Hodges taumelte zum Fenster. Doch es ließ sich nicht öffnen. Wegen der Klimaanlage und Selbstmordgefahr waren die unzerbrechlichen Fenster in der Marina City alle blockiert. Dichter, ätzender Qualm erfüllte das Apartment, in dem es lichterloh brannte und die eingeschlossene Katze qualvoll und ängstlich schrie.
    Die Sprinkleranlage funktionierte nicht im Apartment. Auch sie war außer Betrieb gesetzt, wie zuvor das Türschloß. Anderswo auf der Etage schlugen die Rauchmelder an. Eine Sirene tutete Feueralarm.
    Bevor die Feuerwehr und die Haus-Security anrückten war jedoch alles vorüber. Hodges brach in die Knie. Seine Schreie waren leiser geworden, denn Kakerlaken krochen ihm durch die Kehle. Sie fraßen sich in ihm hoch.
    Hodges spuckte Blut in den Helm.
    Als ihm die Kakerlaken aus den Augenhöhlen krochen, in denen keine Augen mehr waren, starb er endlich. Dann, als es lichterloh brannte, die Feuerwehr und die Security die Tür einschlugen, zerbarsten die angeblich bruchsicheren Fenster in Küche, Bad und Wohnzimmer. Eine Wolke von Kakerlaken, blutbeschmiert, rauchgeschwärzt, aber unversehrt, schwärmten aus und zum trüben Himmel über Chicago hinauf.
    »Es ist unser Planet«, summte es. »Die Zeit der Menschen ist vorbei. Wir sind die Superrasse. Wir eliminieren sie alle.«
    Die Kakerlaken verteilten sich. Ein Vogel schnappte sich eine, schlang sie hinunter, krümmte sich dann während des Flugs in der Luft und flog wilde Zickzacklinien. Kurz darauf stürzte er tot in den Lake Michigan.
    Die Kakerlake hatte ihn umgebracht, sich durch sein Inneres und sein Herz gefressen. Doch unter Wasser überlebte sie nicht. Ein Kurzschluß, durch eindringende Feuchtigkeit hervorgerufen, zuckte durch die Mini-Schaltanlagen des Gentec-Materials, aus dem die Kakerlake bestand. Ein genmanipulierter Mutant mit elektronischen Teilen, die teils in ihm gewachsen und nicht eingepflanzt waren. Nach einem gentechnischen Programm. Wie Hiram Oldwater, der Gründer von Gentec, in den Werbespots sagte: »Ein glücklicher Planet für glückliche Menschen – Fortschritt für eine neue Welt – durch Gentec. Der Schritt in die Neue Zeit.«
    Das Apartment im 38. Stock des Marina-Center-Wolkenkratzers brannte aus. Als es die Feuerwehr gelöscht hatte, war es nur noch ein brandgeschwärztes Loch. Janet Ferris' alias Nita Snipers Perserkatze Miou war gerettet worden.
    Mit einer Rauchvergiftung kam sie in die Tierklinik, da auf ihrem Halsband stand, dass ihre Besitzerin wollte und zahlte, dass sie ärztlich versorgt wurde. Pet Medical Service nannte sich das.
    Die verkohlten Überreste des Kammerjägers George Hodges waren von Feuerwehrleuten in Asbestschutzanzügen und mit Atemschutzgeräten geborgen worden. Der Tote wurde in die Pathologie des Medical Centers gebracht, als ungeklärter Todesfall, was bedeutete, dass er obduziert werden sollte.
    Keiner konnte sich erklären, weshalb es in dem Apartment gebrannt hatte. In dem oberen Teil des Wolkenkratzers herrschte Aufregung. Qualmwolken waren aus den zerborstenen Fenstern und durch die Korridore gezogen, was die Bewohner erschreckte.
    Sicherheitshalber hatte die Feuerwehr zwei Etagen evakuiert. Ihre Bewohner konnten jedoch noch am selben Abend in ihre Wohnungen zurückkehren. Brandexperten der Metropolitan Police, der Feuerwehr und des Hausservices ermittelten. Das Ergebnis war dünn.
    »Der Kammerjäger hat die Bude aus ungeklärtem Grund abgefackelt und ist dabei selbst ums Leben gekommen«, hieß es. »Die Ursache seines Verhaltens kennen wir nicht.«
    Nur die Katze war Zeuge gewesen, was sich abgespielt hatte, und sie konnte nicht reden. Die Besitzerin des Apartments war nicht zu erreichen. Bei der weiteren Untersuchung des ausgebrannten Apartments, am nächsten Tag, als diese möglich war, wurde jedoch ein Geheimfach in der Wand gefunden. Es enthielt eine Laserwaffe, einen Dienstausweis des CIA und ein paar Dinge, wie sie CIA-Specialagents im Einsatz brauchten: Scanner, Minikamera, Mini-Spione – sog. Wanzen, ein Richtmikrophon und dergleichen.
    Der Captain der City Police vom Revier Marina City schaute sich alles an, als es ihm auf den Schreibtisch gelegt wurde.
    »Wie es aussieht, wohnt dort eine Undercover-Agentin der CIA«, sagte er. Er tippte auf den in einer Klarsichttüte steckenden Ausweis. »Nita Snipe –

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