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Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago

Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago

Titel: Gentec X 02 - Der Untergang von Chicago Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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Mack stur auf seiner Meinung. »Wo liegt da der Unterschied?«
    »Dass ich ihn zu einem Sammelfundus gebe oder sonst wohin, wenn ich ihn nicht mehr brauche«, antwortete ich. »Halt deine Klappe, Mack. – Wir bestehlen die Toten nicht.«
    »Ich sehe da keinen Unter…« Mack zuckte zusammen und wurde aschgrau im Gesicht. »Da«, sagte er.
    Ich folgte seiner Blickrichtung. Von oben erklangen nach wie vor Schüsse, Explosionen, Lärm und das Dröhnen von Hubschraubern. Ein heftiges Feuergefecht näherte sich. Wir gingen in der Einkaufspassage, die wir erreicht hatten, hinter auf Sockeln stehenden Ausstellungsvitrinen in Deckung und duckten uns alle vier.
    Schreie aus menschlichen Kehlen erklangen. Dann zogen sich heftig schießend vier Schwarzuniformierte von einer Special Squad die stillstehenden Rolltreppen hinunter zurück. Sie feuerten schräg nach oben, schwarze Gestalten mit kugelsicheren Westen und Headsets, jeder mit einem Stahlhelm am Kopf und mit Fallschirmspringerstiefeln.
    Sie feuerten mit ihren Schnellfeuergewehren und mit Pistolen. Einer warf eine Handgranate. Sie duckten sich. Die Explosion krachte.
    Die ersten beiden Männer erreichten das Ende der Rolltreppe. Dann geschah es, es ging rasend schnell. Ich wollte den vier Special Troopers gerade zurufen. Da sprang wie vom Katapult geschnellt ein Genmonster von der Passage oben die Treppe herunter und riss einen der Männer um.
    Zwei, drei Gendogs hetzten hechelnd und jaulend hinzu. Eine Maschinenpistole ratterte von oben, und ein Mann, in den Bauch und den Kopf getroffen, starb. Blut spritzte.
    Das muskelbepackte Monster mit der Klebezunge brachte einen schreienden Special Trooper auf der stillstehenden Rolltreppe um. Nun lebten nur noch die beiden in der Passage unten. Sie feuerten auf die Gendogs, nackthäutige monströs muskulöse Kreaturen mit hundeähnlichen Köpfen und mörderischen Zähnen und zudem gewaltigen rasiermesserscharfen Klauen und spitzen Stachelschwänzen.
    Ob diese auch noch giftig waren, wusste ich nicht, ging jedoch davon aus. Der Hund von Baskerville aus dem ehrwürdigen alten Sherlock-Holmes-Roman war ein sonniges Schoßhündchen gegen die Bestien, die der Gentec Konzern kreiert hatte.
    Die Special Trooper verdeckten mir die Schussbahn. Die beiden töteten einen Gendog. Dann waren sie dran und wurden zerfleischt und zerfetzt. Das Knurren und Grollen der Gendogs klang zu uns herüber. Das Genmonster mit der Klebezunge, die mehrere Meter lang vorzucken konnte und eine ätzende starke Säure absonderte, fauchte auf der Rolltreppe.
    Oben schienen ein paar Gencoys oder Kampfroboter zu warten. Die Frage war nun, ob ich mit der Laserpistole schießen oder ob wir uns verstecken und ruhig verhalten sollten. Die beiden Gendogs nahmen uns die Entscheidung ab.
    Sie schnüffelten in unsere Richtung. Knurrend kamen sie näher. Das Genmonster hüpfte grotesk von der Rolltreppe. Neben den beiden Rolltreppen befand sich eine normale Treppe. Auf dieser erschien ein Trupp von sechs Gencoys in weißen Uniformen, die ein viereckiger auf Stelzbeinen gehender Kampfrobot begleitete.
    Sie näherten sich unaufhaltsam.
    Der Putztruppler Mack ächzte: »Schießen Sie, Miss Snipe, um Gotteswillen, schießen Sie! Wozu haben Sie denn die Pistole?«
    Ich wollte bis zum letzten Moment warten, um meiner Sache ganz sicher zu sein, damit die Angreifer mir nicht entgehen konnten. Ich wusste, wie schnell sie waren, und ich wollte nicht sterben.
    Sie bildeten einen Halbkreis. Nur noch zehn Meter trennten uns.
    »Sniper!«, zischte Nick Carson. »Schieß endlich!«
    Ich scannte die Angreifer alle über den Diopter ein, der ihre Konturen und Körperwellen erfasste, und legte den Daumen dann auf den Feuerknopf. Die schwere Laserpistole hätte nun Blitze spucken müssen, ohne dass ich noch zu zielen brauchte. Das war ein Topp-Modell. Doch sie tat überhaupt nichts. Die beiden Gendogs hetzten heran. Der Geifer troff ihnen aus den weitaufgerissenen Rachen mit den mörderischen, an Haie erinnernden Zahnreihen.
     
*
     
    Es ist verwunderlich, wie schnell man in Todesgefahr denken kann. Meine Gedanken rasten. Die Lasergun hätte funktionieren müssen, warum tat sie es nicht? Dann fiel mir ein, dass dieses aufwändige Modell vermutlich eine Handballensicherung hatte, die nur auf die Handlinien seines Besitzers oder auf einen Code ansprach.
    Beides hatte ich nicht. Die Lasergun taugte also nur zum Werfen oder Dreinschlagen, was beides nicht viel brachte. Und die Gendogs würden

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