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Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde

Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde

Titel: Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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Sentimentalitäten? Eine der zahlreichen Konkubinen meines Vaters, eines sehr reichen Mannes, brachte mich zur Welt. Sie interessierte sich nie für mich. Er besaß immerhin Anstand genug, dafür zu sorgen, dass ich eine angemessene Ausbildung erhielt. Als ich 21 war, ermordete ich ihn, weil er mir im Weg war und meinen Aufstieg blockierte. Er brachte es tatsächlich fertig, zu röcheln ›Warum tust du das, mein Sohn?‹, als ich mit der rauchenden Pistole über ihm stand. Es war schwerer als ich gedacht hätte, den Mord zu vertuschen und seinen Besitz zu übernehmen. Dafür musste ich noch ein paar Blutsverwandte aus dem Weg räumen oder räumen lassen. Und einiges andere tun, um meine Position zu festigen.«
    Crozeiro schwieg kurze Zeit.
    »Mein Aufstieg war nicht unproblematisch, jedoch sehr rasant, Sniper und Carson. Lange Zeit habe ich die Freuden des Fleisches, wie man sie nennt, genossen. Sex, Reichtum, Macht. Besonders der Sex wurde mir schal, es ist ein Trieb, mehr nicht. Mein Ehrgeiz, der immer die Triebfeder für mich war, brennt immer noch. Gegen die Indios bin ich immer hart vorgegangen, für mich sind sie nicht besser als Tiere. Als ich im Amazonasdschungel abstürzte, befreiten mich Indios aus dem Flugzeugwrack, gerade als sich ein Jaguar über mich hermachen wollte. Sie brachten mich in ihr Dorf. Obwohl sie wussten, dass ich ihr Feind war, brachten sie mich in die Zivilisation zurück, weil sie sich eine Belohnung für sich und ihre Stammesgenossen erhofften. Ich ließ sie allesamt umbringen. Schwäche und Skrupel sind tödlich, nur der Starke überlebt.«
    Ich begriff, dass er kein Mensch war, sondern eine Bestie. Und das nicht erst, seit er die Gencoys kannte. Ein gefühlloser Egomane vom Schlag eines Hitler oder eines der anderen großen Verbrecher der Menschheitsgeschichte. Eine seltene Ausgeburt der Menschheit.
    »Sie sind krank, Sir«, sagte Nick ihm ins Gesicht.
    Ich fürchtete, er würde dafür gefoltert. Doch Crozeiro grinste bloß.
    »Mag sein. Doch die Gencoys werden mich heilen. Es ist schön, dass ihr beiden hergekommen seid. Das erspart mir die Mühe, euch im Auftrag und im Bund mit den Gencoys umständlich suchen zu müssen. Wir werden bald Besuch erhalten, von alten Bekannten von euch.«
    »Von wem?«, fragte ich.
    »Fangen wir in der Reihenfolge an: Harriet Coleman, ehemalige Außenministerin der USA, deren Regierungsspitze bis auf sie ausgelöscht ist. Captain Savage …«
    »Der anscheinend unbegrenzt recyclingfähige Blechkopf«, entfuhr es mir.
    »Sie werden auch einen nahen Verwandte sehen, Sniper.«
    »Wen?«
    »Ihren Vater. Wenn Sie klug sind, schlagen Sie sich auf die richtige Seite. Sie sind meine Gefangene. Ich rate Ihnen, sich zu benehmen und meinen Zorn nicht zu erregen. Sonst werde ich für jedes Mal, das Sie mich ärgern oder gegen meine Anordnungen verstoßen, einen von den Jacaranda-Indios vierteilen lassen, die Sie hierher führten.«
    Er meinte das Ernst. Ich schwieg.
    »Es gibt einiges, was wir von Ihnen wissen wollen, Sniper. Zum Beispiel wie Sie von Chicago an den Amazonas gelangt sind, und was es mit dem Mutanten auf sich hat. Dem Fakir, dem Schamanen und der Medizinfrau und noch einigen anderen, die es auf der Welt gibt. Doch die Fragen wird Ihnen Harriet Coleman stellen.«
    Also hatte ich eine Galgenfrist.
    »Was ist mit Djalu Wangareen und Choleca geschehen?«, fragte ich.
    »Sie werden gesondert gefangengehalten, Sniper. Ich ließ ihnen einen Helm verpassen, der ihre Kräfte neutralisiert. Dazu einen Fesselkragen.«
    An den biotronischen Fesselkragen, den ich im Hype unter Chicago erhalten und eine Weile getragen hatte, konnte ich mich gut erinnern. Er lag eng um den Hals an. Eine Nadel drang ins Rückenmark ein. Dadurch stand ein Mensch unter dauernder Kontrolle. Der Kragen sendete ständig Ortungsimpulse. Durch Fernimpulse konnten derartige Schmerzen erzeugt werden, dass Widerstand nicht mehr möglich war.
    Crozeiro lächelte böse.
    »Begeben Sie sich jetzt in ein Gästezimmer. Sobald Coleman da ist, entscheidet sie, was weiter mit Ihnen, mit Carson und mit den Mutanten geschieht. Ich würde den letzteren der Sicherheit halber das Gehirn entnehmen, denn an ihren Gehirnen und geistigen Fähigkeiten sind wir interessiert. Die Körper sind zweitrangig.«
    Die Indios erwähnte er nicht. Für ihn waren sie Müll. Auch das Baby Chicago hatte bei ihm keine Überlebenschance. Er würde es höchstens den Gencoys geben.
    Mich schauderte es. »Was sind Sie doch für

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