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Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde

Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde

Titel: Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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ein Gencoy, Sir.«
    Mensch wollte ich ihn nicht nennen. Für mich war er schlimmer als Oldwater. Den früheren NASA-Commander und Astronauten hatte in der Raumstation etwas infiziert, verwandelt und zu dem gemacht, was er heute war. Er hatte diesen Prozess nicht gewollt oder bewusst angestrebt. Er war ohne seine Einwilligung zum Gencoy mutiert. Crozeiro hingegen ergab sich freiwillig in die Veränderung und begrüßte sie sogar. Er war im moralischen Sinn böse, abgrundtief schlecht und verworfen. Das waren die Gencoys nicht, sie hatten überhaupt keine Moral, sondern ein Rechenprogramm.
    Vom Gewissen her waren sie einzuordnen wie eine Maschine, die in früheren Zeiten der Menschheit Batterie-Legehühnern, die ihren Dienst getan hatten, köpfte und aufschlitzte. Per Bandbetrieb und mit Messern. Nur dass die Gencoys eine höhere Intelligenz besaßen, die jedoch mit menschlichen Werten und Normen nicht konform ging.
    Ein Berg war nicht böse, wenn er Menschen durch einen Felssturz umbrachte. Ein Gewitter oder ein über die Ufer tretender Fluss war nicht böse. Während wir abgeführt wurden, glaubte ich, dass die Gencoys tatsächlich eine höhere Gewalt seien. Nach dem Fehlschlag mit Crozeiro, von dem wir uns Unterstützung erhofft hatten, war ich sehr niedergeschlagen.
    Fast wollte ich die Hoffnung aufgeben. In dem luxuriösen, jedoch fensterlosen Zimmer, in das wir geführt wurden, stützte Nick mich. Wir behielten unsere Fesseln, in denen wir uns jedoch zu rühren vermochten.
    »Verzweifle nicht, Nita. Wir dürfen nicht aufgeben. Nur wer sich selbst aufgibt ist verloren.«
    »Ich wünschte, ich wäre tot.«
    »Das darfst du nicht sagen. Du bist die Hoffnung der Menschheit.«
    Ein Kloß steckte in meinem Hals. Ich lehnte mich an Nick und schluchzte an seiner Schulter.
    »Ich habe versagt, oh, wie habe ich versagt. Ich habe uns in die Falle geführt. Wie ein Schaf bin ich zur Schlachtbank gelaufen, als Leithammel auch noch.«
    »Du konntest nicht wissen, was mit Crozeiro ist. Auch ich wusste es nicht. Keiner hat es gewusst.«
    »Die Indios warnten uns. Choleca hat uns gewarnt.«
    »Aber sie kam mit. Ganz überzeugt von ihrer Warnung war sie jedenfalls nicht.«
    Ich weinte. Die Tränen reinigten meine Seele und schwemmten vieles weg, sie erleichterten mich. Ich vergaß es Nick nie, dass er mich in dem Moment hielt und auffing und mir Kraft, Trost und Halt gab. Sonst wäre ich völlig verzweifelt.
    Ich war nur eine junge Frau von nicht einmal 25 Jahren, kein Stein und kein Denkmal. Auf meinen Schultern ruhte eine ungeheure Verantwortung.
     
*
     
    Ast'gxxirrth materialisierte nach einem Hyperraumsprung am Rand der Galaxis, zu der die Erde gehörte. Der Spider schüttelte sich, der Schmerz der Rematerialisation setzte ihm zu. Ast'gxxirrths Körperatome nahmen ihren Platz wieder ein. In den Anfängen der überlichtschnellen Raumfahrt hatte es relativ häufig grauenvolle Unfälle und Fehler bei der Rückkehr ins normale Raum-Zeit-Kontinuum gegeben.
    Reisen von einer Galaxis zur anderen waren erst möglich seit es die Transmitter gab, die gigantischen Sternentore der Galaktischen Föderation. Ast'gxxirrth programmierte mit den drei Greifklauen am Ende ihrer drei Meter langen Spinnenbeine die Koordinaten für den Anflug zum Sternentor.
    Sie überließ die Steuerung weder dem Autopiloten, noch hakte sie sich in den Leitstrahl zum Galaktoport ein. Der Spider war mehrgeschlechtlich oder durchlief mehrere geschlechtliche Stufen. Es war eine komplizierte, für Menschen schwer verständliche Angelegenheit. Daher ließ sich Ast'gxxirrths Geschlecht im menschlichen Sinn schwer festlegen.
    Man hätte genauso sagen können, sie ließ sich zu Recht von Nita Snipe MUTTER nennen wie zu Unrecht. Helles Licht, Gasschwaden und bizarr geformte Apparaturen umgaben den Spider. In einem netzförmigen Pilotensitz vor der schwarzen Frontscheibe, die ein Spinnennetzmuster aufwies, hing eine abgestreifte Haut von Ast'gxxirrth.
    Sie fluoreszierte. Der Spider gab einen Gedankenbefehl, und ein Behälter mit Nährlösung löste sich aus der Wand und schwebte zu ihr. Der Behälter hatte durchsichtige Flügel und erinnerte entfernt an eine irdische Fliege. Ast'gxxirrth senkte ihre Chelizeren hinein und stärkte sich.
    In zirpenden Lauten, die teils im Ultraschallbereich waren, redete sie mit ihrer abgestreiften Hülle, die noch Reste von ihrer Lebensenergie barg. Die Hülle sollte rituell auf einem Spider-Planeten in einem der Netzwälder beigesetzt

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