Gentec X 04 - Der Kampf um die Erde
werden, einem Friedhof, wo nach der letzten Häutung und dem endgültigen Tod des Spiders die sterbliche Hülle Ast'gxxirrths ihre letzte Ruhestätte finden sollte.
Ast'gxxirrth studierte auf Bildschirmen und mit Geräten, die weit jenseits der menschlichen Technik lagen, den Weltraum und ihre Umgebung. Ihr Raumschiff befand sich in einem Asteroidengürtel zwischen dem dritten und vierten Planeten eines Sonnensystems. Dort gab es nur kristalloide Subintelligenzen, die allerdings noch nicht völlig erforscht waren.
Ast'gxxirrth, eine Kosmo-Historikerin und -Biologin, war hochgelehrt und besaß mehrere akademische Grade. Einen Teil ihres Wissens hatte sie in ihrem Heimatsystem in der Andromeda-Galaxis ausgelagert, ein Gedächtnis, auf das sie mit Hyperfunk und Supra-Telepathie zugreifen konnte. Allerdings nicht immer, es gab Energiestürme, Solarwellen, Schwarze Löcher und Verzerrungen des Raum-Zeit-Kontinuums, die Störungen verursachten.
Der Kosmos barg seine Gefahren, von denen die Menschheit noch nichts ahnte. Schwere Energiestürme mit hypermagnetischen Wellen vermochten ganze Raumschiffflotten zu zerschlagen und in Härtefällen Sonnensysteme auseinanderzureißen oder gar zu zerstören.
Kosmische Hurrikans sozusagen.
Sternkonstellationen, völlig unterschiedlich von denen von der Erde zu sehenden, umgaben Ast'gxxirrth. Der Spider sah die Andromeda-Galaxis in 2,7 Millionen Lichtjahre Entfernung als einen milchig erscheinenden Nebel durchs Bordteleskop.
Vor allem kontrollierte Ast'gxxirrth und tastete mit Wellenortung ab, welche Raumschiffe und Konvois sich zum Intergalaktischen Sternentor bewegten. Auch hier gab es eine Anflugschneise und Wartebahnen. Eine gewaltige künstliche Anlage regelte den Transmitterverkehr zur Andromeda und zu anderen Galaxien. Von der Größe her entsprach das Sternentor mehrmals dem irdischen Sonnensystem.
Ast'gxxirrth zögerte, ihre Zielkoordinaten zu geben und sich einzuloggen. Den Rest würden das Navigationssystem und der Tower des Sternentors besorgen.
Ihr Instinkt warnte sie. Es stand zuviel auf dem Spiel. Die Organs, zu denen sie sich zählte, und die Technos befanden sich in einem Galaktischen Krieg. Doch beide Parteien waren miteinander verzahnt, keine konnte total ohne die andere existieren, die Organs nicht ohne Technik und die Technos nicht ohne die Organs.
Es ging darum, welche Richtung die Oberhand gewann.
Ast'gxxirrth dachte an Zwischenrassen wie die Sänger von Rha'Thaggwyll, deren Existenz in Tonfolgen und Farborgien bestand und die eine Rasse von Künstlern waren. An die Empathen von Thorka, die einmal fast die gesamte Milchstraße erobert hätten, weil sie die Gefühle von anderen Lebewesen zu steuern und sie in empathischem Überschwang für ihre Ziele gewinnen konnten.
An die Dimensionswandler, an maschinelle Intelligenzen sowie die vierarmigen, blauhäutigen Arkturier, die von ihrer Veranlagung her Jäger und Kämpfer waren und die keiner Gefahr und Herausforderung aus dem Weg gingen. Besonders jedoch dachte sie an die Menschheit auf dem blauen Planeten Terra, die sie als Kosmische Wächterin jahrtausendelang beobachtet hatte.
Ich habe versagt , dachte die Arachnide. Lord Tec und die Technos haben die Erde infiltriert. Wenn ich nicht zum Galaktischen Rat gelange, um eine Intervention vorzubringen, gehen die Menschen unter. Diese kurzlebigen, quirligen Wesen mit all ihren Fehlern und Schwächen waren dem Spider ans dreikammerige Herz gewachsen, das er ebenso wie drei Hirne hatte – Vorhirn, Haupthirn und Nachhirn.
Nita Snipes Bild stieg in Ast'gxxirrths Fantasie auf. Die nahm den telepathischen Würfel hervor, mit dem sie Nita nicht mehr zu erreichen mochte. Ein Hologramm entstand. Es zeigte Nita, wie Ast'gxxirrth sie im Gedächtnis hatte, dreißig Zentimeter groß.
Meine Kleine , dachte der Spider. Ich lasse dich nicht im Stich.
Zu ihrer eigenen Spinnenbrut, die sie mehrmals in ihrem Leben hervorgebracht hatte, hatte Ast'gxxirrth eine weniger intensive Beziehung als zu Nita Snipe. Die Minispinnen lebten eine Weile auf dem Leib ihrer Mutter, die sie ernährte und in ihrer Sphäre hatte, bis sie sich von ihr trennten und eine eigene Existenz gründeten.
Ast'gxxirrth zögerte immer noch. Die Ortungsgeräte ihres Raumschiffs suchten den Asteroidenring ab. Da merkte sie es, ein Warnsignal leuchtete auf. Ein aus groben Facetten zusammengesetzter Asteroid war künstlich. Der Spider ortete genauer.
Es handelte sich um eine Robotstation der Technos, eine
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