Gentle Horse Training - B¿ttcher, T: Gentle Horse Training
„einem Rentner die Krücke klauen“ will. Korrigieren Sie ein Stehenbleiben des Pferdes über eine erneute Hüftverschiebung, niemals über vermehrtes Ziehen an beiden Zügeln. Ein Helfer am Boden kann Sie ebenfalls unterstützen.
Dies ist der Zeitpunkt, um das Rückwärts abzufragen. Hier sieht man noch deutlich, wie Sciona versucht, das Gewicht auf dem inneren Vorderbein zu lassen.
Sobald das innere Vorderbein in der Luft ist, lassen Sie die Zügel locker. Das Pferd lernt so, dem Druck zu weichen, indem es das entsprechende Bein hochnimmt.
TIPP
Prinzipien beachtet?
Da es in diesem Buch darum geht, das Pferd bestimmte Abläufe zu lehren und man dabei viele Dinge gleichzeitig beachten muss, kommt man dabei gerade am Anfang eventuell noch manchmal durcheinander. Deshalb ist es zwischendurch sicher hilfreich, wieder einmal im Theorieteil nachzulesen und die „Checkliste“ dann im Kopf durchzugehen: Haben Sie Ihre Memory-Karte im Kopf? Wissen Sie, wann genau Sie die Übung beenden müssen, damit das Pferd die richtige Idee bekommt? Ist Ihr Timing richtig?
Step 2:
Sobald Sie Ihr Pferd auf beiden Seiten mehrere Schritte ohne Widerstand rückwärtsrichten können, verringern Sie die Drehung. Reiten Sie eine Volte und setzen Sie sich tief in den Sattel, wobei Sie die Hinterhand nur noch einen Schritt übertreten lassen. Der innere Zügel soll die innere Schulter veranlassen, sich zu heben. Das ist eines der wichtigsten Lernziele dieses Moduls: dem Pferd beizubringen, dass der Drehung um die Vorhand ein Versammeln folgt, indem das Pferd sich für das anschließende Rückwärtsrichten in der Vorhand leicht macht und sich mehr auf die Hinterhand setzt. Der äußere Zügel sollte lediglich einen leichten Kontakt haben. Schiebt sich Ihr Pferd auf die äußere Schulter, statt anzuhalten, nehmen Sie den äußeren Zügel etwas mehr auf. Reicht dies nicht aus, lassen Sie mit dem inneren Bein die Hinterhand übertreten, bis das Pferd sich leicht macht und rückwärtsgeht. Wundern Sie sich nicht, wenn diese Übung am Anfang völlig anders aussieht, das Pferd versteht diesen Bewegungsablauf jedoch relativ schnell.
Step 3:
Reagiert das Pferd verlässlich auf beide Zügel, wenn sie einzeln angenommen werden, ohne dass man es andrehen muss, ist es Zeit, beide Zügel gleichzeitig anzunehmen. Reiten Sie vorwärts, stellen Sie eine leichte Anlehnung her und setzen Sie sich tief in den Sattel. Nehmen Sie dabei beide Zügel an und richten Sie das Pferd einige Tritte rückwärts.
ÜR9:
Uhrzeitenübung
Die folgende Übung ist eine meiner Lieblingsübungen für die Schulter. Man kann damit eine extreme Leichtheit im Pferd bewirken. Es gibt nur einen kleinen Haken: Sie müssen Ihre Zügelführung exakt auf die Bewegung der Vorderbeine abstimmen. Es dauert seine Zeit, bis man diese Übung selbst mit Leichtheit reiten kann, aber es lohnt sich. Als Grundidee stellen Sie sich am besten eine Uhr vor. Ihr Pferd bewegt sich dabei Richtung zwölf Uhr. Nehmen Sie beiden Zügel auf, wenn das linke Vorderbein vortritt, sodass Sie Kontakt haben, wenn das rechte Vorderbein abfußt. In diesem Moment nehmen Sie beide Zügel etwas nach rechts und setzen das rechte Vorderbein auf ein Uhr. Sobald das rechte Vorderbein den Boden berührt, geben Sie wieder beide Zügel vor, damit das linke Bein im Vortritt nicht behindert wird. Im Idealfall führen Sie diese Sequenz zweimal hintereinander aus. Wenn das Pferd gut mit dem rechten Vorderbein auf ein Uhr tritt (elf Uhr für das linke Vorderbein), gehen Sie zu zwei und zehn Uhr weiter. In dieser Art und Weise kann man sich bis sechs Uhr zurückarbeiten. So entsteht ein Rückwärts, bei dem die Beine gut gesetzt werden. Ab drei (und neun) Uhr stoppt das Pferd die Vorwärtsbewegung, vier und acht Uhr ist der richtige Beginn für einen Spin im Westernreiten. Neben der Schulterkontrolle fordert diese Übung ein hohes Maß an Koordination vonseiten des Pferdes, und die Balance verbessert sich nachhaltig (siehe → hier Balance- und Koordinaions-Modul)
Kurz bevor das innere Vorderbein vom Boden abfußt, sollte der Zügelkontakt hergestellt sein.
MERKE
Die „Belohnungsfalle“:
Es sind immer die Kleinigkeiten, die uns zurückwerfen. Das kann auch die „Belohnungsfalle“ sein, wie es einer meiner Schülerinnen passiert ist. Wir trainierten dem Pferd den Spin an (schnelle Hinterhandwendung), und das Pferd machte gute Fortschritte. Nach einer Woche jedoch wurde das Pferd
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